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Tools, Techniken und die Kunst, Kunden zu leiten

Führung und Selbstführung! Thomas Göller und Jürgen Wulff sprechen über Tools und Techniken für Unternehmer, Führungskräfte und Einzelunternehmer. Die im Interview erwähnten Materialen können gerne angefordert werden.

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Inhalt der Episode

Teil III des Videointerview mit Thomas und Führungsexperte Jürgen Wulff. Führung betrifft alle Lebensbereiche. In dieser Episode geht es weiter um die Themen Führung und Selbstführung. 

Wie können Sie sich erfolgreich führen? Wie können Sie Ihre Kunden nachhaltig leiten? So viel ist klar: Es gibt nicht die eine Masterlösung für Jeden! Deshalb haben Thomas und Jürgen nicht nur eine Methode für Sie dabei. Profitieren Sie vom geballten Experten-Wissen und inspirierenden Beispielen aus der Praxis. Mit den umsetzbaren Methoden, Tipps und Tricks aus dieser Folge können auch Sie erfolgreich Führen!

Jürgen Wulff erklärt sein “Orientierungsrad”. Dieses besteht aus 4 Bereichen, die er uns in dieser Folge näher bringt. Die angepassten Leitfragen und 5 Prinzipien, die Jürgen ebenfalls erläutert, helfen Ihnen Ihr individuelles Orientierungsrad für nachhaltigen Erfolg zu strukturieren!

Wie Sie Ihre potentiellen Interessenten und Kunden richtig führen können, beschreibt er ebenfalls im Detail. Lassen Sie sich diese wertvollen Hinweise nicht entgehen, wenn Sie nachhaltige Kundenbindung anstreben. Wie ehrlich, direkt und offen “darf” man mit seinem Gegenüber reden? Nur eine der vielen spannenden Fragen, die Thomas und Jürgen beantworten.

In Jürgens Buch finden Sie alle beschriebenen Methoden inklusive Übungen, Umsetzungsempfehlungen, jede Menge Inspiration und Downloads! Die im Interview erwähnten Materialen können gerne angefordert werden.

Dieser Podcast soll Sie ermutigen in die praktische Umsetzung zu gehen! Probieren Sie sich aus und finden die beste Methode für sich. Kommen Sie ins Handeln! Wir unterstützen Sie gerne und wünschen dabei allseits: Bleiben Sie mutig!

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Gemeinsam mit Ihnen nimmt sich Thomas Göller circa eine Stunde Zeit. In diesem intensiven Meeting klären Sie zusammen:

Im Anschluss entscheiden Sie in Ruhe, ob Thomas Göller etwas für Sie tun kann. Und Ihr Mentor Thomas Göller entscheidet, ob er Sie als Klient oder Klientin begleiten möchte,

Natürlich findet dieses Gespräch ohne jede Berechnung und völlig unverbindlich statt.

Der Unternehmer-Academy Podcast | Volker & Thomas

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Transkript zu dieser Episode

Volker

Teil 3 Die Publikationen von Jürgen Wulff, die finden Sie in den Shownotes dieses Podcasts aufgeführt.

Thomas

In deinem Buch hast du ja so ein paar Tools beschrieben, unter anderem dieses Führungsrad.

Jürgen

Das Orientierungsrad. Genau das besteht aus vier Bereichen und das kann man als Know how Unternehmer auch wunderbar verwenden. Wir haben also einmal die Sache, die wir schon besprochen haben mit der Umsetzung, wo wir vom vom Sinn bis hin zu dem Ziel und den gewünschten Ergebnissen gehen und dann gucken, was müssen wir mitbringen an Erfahrungen, was brauchen wir an Wissen, Kompetenzen und was passt auch zu unserer Persönlichkeit? Ich kann mir ja tolle Sachen ausdenken. Wenn das letztendlich nicht zu meiner Persönlichkeit passt, ist das gar nicht gut. Wen brauche ich dazu? Also wo gebe ich jetzt ab? Da sind wir jetzt bei dem, was wir schon besprochen haben, den Leuten, wie den Steuerberater oder den Zulieferern, die uns dann entsprechende Arbeit mit abnehmen. Und dann müssen wir sehen, wie wir das umsetzen in gemeinsam. Da sind wir sozusagen im Bereich des Miteinanders. Und da bist du auch im Bereich des Miteinanders mit dem Kunden wieder. Wie baust du das letztendlich auf? Und dann solltest du dir auch eine Struktur schaffen. Zu dem Orientierungsschreiben, das stelle ich übrigens gerne zur Verfügung hier für die Zuseher mit den entsprechenden Fragen für Know-How-Unternehmer. Ich habe sie in dem Buch auch drin für Führungskräfte, für Mitarbeiter aus Kundensicht. Aus Kundensicht kann ich nur empfehlen, sich hier auch rauszuziehen. Aber für den Know-How-Unternehmer stelle ich das gerne mal zur Verfügung. Das sind angepasste Fragen, die dazu passen. Und dann arbeite ich mit fünf Prinzipien, die von innen nach außen gehen, die einen sozusagen aufbauen. Danach kann man arbeiten. Die habe ich auch im Buch beschrieben. Und das erste ist wirklich Innenorientierung vor Außenorientierung. Wenn ich nicht weiß, was ich kann, kann ich nicht nach außen gehen. Also erst mal zu gucken, was kann ich überhaupt? Dann Menschen vor Strukturen. Also ich press mich bitte in nichts rein. Ich press auch meine Partner in nichts rein, wo es nicht reinpasst. Also das menschliche muss stimmen, weil wenn du das nicht machst, du zwingst Leute dazu, du zwingst deine Ehefrau was zu machen. Das führt irgendwann zum Streit. Du zwingst Freunde was zu machen und du zwingst dich was zu machen. Das kann nicht funktionieren. Dann aber brauchst du trotzdem Strukturen. Also wenn du weißt, du willst in die Umsetzung gehen. Du hast aber weder einen Prozess aufgebaut, meinetwegen du hast ein Softwareprodukt, aber du hast jetzt keine Reklamationsbehandlung. Ja, dann wird dir das die Ohren fliegen. Du hast kein Bestellvorgang. Dann wird dir das die Ohren fliegen. Du brauchst die Strukturen, damit du in die Umsetzung gehen kannst. Und dann kommt das vierte Prinzip. Extrem wichtig. Sammelerfahrung. Geh in die Umsetzung. Weil ich kenne eine Menge neuer Unternehmen, die sagen: Ach, hat nicht geklappt, mach ich was Neues. Die springen sozusagen von einem Pferd zum nächsten. Ich pläne dir dafür, ausprobieren, Erfahrungen sammeln, verbessern, noch mal ausprobieren. Es mag sein, dass du irgendwann dazu kommst, sagst: Nee, das wird wirklich nichts.

Thomas

Wo ich das wirklich extrem oft höre, so Marketing, sagt irgendeiner: Facebook Marketing ist toll. Da sagt ein anderer: Habe ich schon probiert, funktioniert nicht. Wie viele Anzeigen hast du gemacht? Ja, eine. Hat nicht funktioniert.

Jürgen

Das habe ich auch mal gemacht. Das hat auch nicht funktioniert. Ich habe sogar eine negative Nachricht bekommen. Oh, shit! Shit-werbung. So irgendwie so irgendwie sowas in dieser Mischung von Deutsch und Englisch. Klar, einmal ist kein Mal. Also nicht gleich jeden immer eine neue Sau durchs Dorf treiben, sondern wirklich Erfahrungen sammeln und nur dann sich neu orientieren, wenn es wirklich nichts wird. Also Umsetzungsorientierung vor einer Neuorientierung. Ganz wichtiger Punkt. Und dann kannst du anfangen und als letztes Prinzip geh in die Breite. Geh nach draußen, nutz deine Netzwerke, nutz all die Kontexte, in denen du dich befindest. Das ist das letzte Prinzip. Wenn was nicht gut funktioniert, gehst du wieder zurück. Dann gehst du wieder zurück zu deiner Erfahrung sammeln. Wenn das dann auch nicht funktioniert, guckst du dir deine Strukturen an, ob du es richtig geschafft hast. Dann guckst du dir an, ob die Menschen das Richtige sind. Und wenn alles nicht klappt, gehst du auf deine Kernkompetenz zurück. Was mache ich? Was kann ich besonders gut? Und dann starte ich wieder und gehe nach vorne. Sehr praktisch im Buch beschrieben kann ich nur empfehlen, sich auch dort anzugucken. Das gilt für Unternehmen, genauso für die Know how Unternehmer.

Thomas

Werden wir auch verlinken, damit man sich das eben entsprechend anschauen kann. Ich kann es wirklich sehr, sehr empfehlen. Nicht nur, weil ich die Einleitung geschrieben habe oder nicht die Einladung das Gleitwort, sondern weil es wirklich, es hilft wirklich toll, weil das Geile ist ganz klar, so deutlich muss man sagen, diese praktischen Umsetzungsziele.

Jürgen

Mir war das wichtig, nicht nur ein theoretisches Buch zu schreiben. Ich kenne ja, ich bin einer, ich habe früher Studien geschrieben. Also ich bin wissenschaftlich hervorragend, aber das nützt ja nichts. Modelle sind ja nur so gut, wie wir sie umsetzen können. Und deshalb findet man in den Buch und das war mir von Anfang an wichtig, eine jede Menge Übungen. Also wie setze ich direkt was um? Und das bezieht sich zwar hier auf Führungskräfte, kann man aber auch als Know how Unternehmer alles mitmachen. Und zu jedem Kapitel gibt es Umsetzungsempfehlungen, ein ganzes Set von Umsetzungsempfehlungen. Und dann gibt es Download Materialien dazu, dass es wirklich neben dem theoretischen Hintergrund auch einen sehr praktischen Hintergrund bekommt. Also eine praktische Umsetzbarkeit.

Thomas

Kommen wir, und das haben wir ja versprochen, zu einem dritten Thema, wo viele am Anfang sagen, also ich kann verstehen, dass ich Mitarbeiter führe in unterschiedlichsten Konstellationen. Und von Selbstführung habe ich auch schon gehört. Und dass man sich selbst führen kann und sollte, ja, haben wir jetzt ein paar wunderbare Tipps gehört, ist auch nicht wirklich so die ganz neue Erkenntnis. Aber wir haben noch einen dritten Topf auf dem Herd stehen und das ist das Führen von Kunden. Und das finde ich persönlich extrem spannend, weil wie geht das? Wir denken immer, wir reden ja jetzt nicht über Marketing. Also wie komme ich an Kunden? Mein Buch ist ja, wo sind meine Kunden über diese ganzen Maßnahmen, sondern ich habe einen Kunden oder vielleicht auch einen Interessenten. Das ist ein weiteres Thema. Kunde ja, potenzieller Kunde, vorhandener Kunde. Es gibt diesen schönen Spruch, der heißt Der beste Kunde ist der Kunde, also der vorhandene Kunde, den ich wieder aktivieren kann und so weiter. Aber wie führe ich Kunden? Du hast, als wir im Vorgespräch waren, Führung betrifft alle Lebensbereiche, alle und damit natürlich auch unsere Kunden. Was meinst du damit und wie geht das?

Jürgen

Also ich muss den Kunden kennenlernen. Also wenn ich ein Standard Produkt habe und sage, das verkaufe ich jetzt, ja, dann werde ich die Kunden bekommen, die zu dem Standardprodukt passen. Also dann gehe ich von mir aus, von meinem Produkt und dann wird der eine oder die andere das kaufen. Wenn ich vom Kunden ausgehe, dann beschäftige ich mich ja mit seiner Situation und was er braucht und das sehe ich von außen. Jetzt sind wir nämlich genau wieder bei der Betriebsblindheit. Was der Kunde selber nicht sieht, das sehe ich ja. Und wir alle Know-How-Unternehmer haben ein spezielles. Also diejenigen, die sich auf das mitzwischenmenschliche Klima fokussiert haben in Unternehmen, die sehen natürlich, wo mangelt es dort und die wissen genau, wo sie ansetzen müssen. Das weiß der Kunde aber nicht. Da ist die Führung dem Kunden das zu sagen. Also ich nehme bei Ihnen folgendes wahr und ich könnte mir vorstellen, wenn wir das und das machen, dass sich das verbessert und das hat für Sie folgenden Nutzen. Also ich gehe vom Kunden aus, beschäftige mich mit seiner Situation und denke weiter als nur in meinen Produkten.

Thomas

Das heißt, wenn ich das übersetze, bedeutet das, du hast vorhin gesagt, eine Vorstellung davon zu haben. Aber in dem Fall kreiere ich eine Vorstellung und serviere die dem Kunden so, dass er das als seine Vorstellung nehmen kann. Weil er weiß ja oftmals gar nicht, wie du gesagt hast, weil durch die Betriebsblindheit das da was möglich ist und sagt, also meine Lieblingsformulierung, stell dir mal vor und das ist ja NLP-mäßig wie ein Befehl. Er muss sich dann vorstellen, es geht technisch gar nicht anders. Und da muss ich sagen, Führung bedeutet, diese Vorstellung für den Kunden zu kreieren und ihn so zu kredenzen, dass er sie als seine nehmen kann. Habe ich das richtig verstanden?

Jürgen

Ja, ja, und er muss seinen Nutzen davon sehen. Ja, genau. Also, Kunde sieht ja im Zweifel nur die Symptome. Also Beispiel, ich frage immer: Wie ist die Fluktuationsrate bei Ihnen? Wie viele Leute nehmen an einem Betriebsfest, an einem Betriebsausflugteil, an einer Betriebsausflug-Teil, einer Weihnachtsfeier-Teil? Das sind für mich ganz feine Indikatoren. Und der Kunde sagt: Ja, na, wir liegen schon über dem Durchschnitt mit der Fluktuation. Oder: Ja, in der letzten Weihnachtsfeier haben dann nur 17 Prozent teilgenommen. So, das sind ja nicht viele, wenn wir ehrlich sind. Und es gibt schon so Zahlen, wo ich weiß Mensch, da ist ein gutes Klima. Und der Kunde weiß es einfach nicht. Woran liegt es? Das sehen wir aber. Bitte mit unserem Know-How. Ich sehe zum Beispiel, wo falsch geführt wird. Ich sehe, wo mangelt es an der Führung. Und das geht manchmal ganz weit oben los. Manchmal sieht er eine Unternehmensleitung. Das sehen wir. Das sieht der Kunde aber nicht.

Thomas

Die große Kunst, die große Herausforderung ist auch, und ich glaube, da trennt sich dann am Ende des Tages auch die Spreu vom Weizen, dass wir sagen Okay, wir sehen das. Ich kann das gut nachvollziehen, was du sagst mit deiner Erfahrung. Da gehst du da rein. Da musst du keine fünf Tage analysieren. Ja, wahrscheinlich schon nach zehn Minuten hast du die groben, die 80, dieso ein Parodo 80 Prozent hast du schon erfasst. Und dann gehst du zum Kunden und sagst: „Pass mal auf, ich habe hier gesehen, bei dir im Unternehmen, so ein Zeigefinger, bei dir im Unternehmen läuft das falsch, das falsch, das falsch. Ich weiß, wie es geht. Buch mich du Sau.

Jürgen

Kann ich machen. Das kann sogar sehr erfolgreich sein. Manche Kunden brauchen das. Aber ich glaube, dass es raffinierter wird, von den Symptomen auszugehen und vom Bedarf beim Kunden. Also Bedarf kann zum Beispiel sein, alle haben zugelegt und Wachstum gehabt von fünf, zehn Prozent im Jahr und wir krebsen dabei ein, zwei Prozent rum. Also im Grunde bleiben wir stehen. Das kann ein Symptom sein. Die Fluktuationsrate kann ein Symptom sein. Es kann sein, dass wir irgendwie keine Dynamik mehr, dass die Stimmung irgendwie nicht stimmt. Das sind alles Symptome, die wir haben. Und wenn du dort ansetzt und sagst Okay, das nehme ich wahr, war das schon immer so? Hat sich da was verändert? Also da einen Ansatz zu finden und zu sagen Wie wäre es denn, wenn sie? Und dann kannst du, beschäftigst du dich damit und machst einen Vorschlag. Und viele Kunden erwarten, dass du das untermauert. Ich schreibe weiterhin Konzepte und die sind dann teilweise mehrere Seiten lang, wo dann einfach steht, was ich wahrnehme. Und auch ich hole mir Informationen vom Kunden, der beschreibt mir seine Symptome. Und dann gibt es einen Vorschlag, wie man das verändern kann. Ja, und dann setze ich an der Führungsseite an, setze bei den Mitarbeitern an und ich setze an verschiedensten Perspektiven an.

Thomas

Wir sind ja beide Wortkünstler. Ich weiß, dass du auch oft das gesprochene Wort Wert legst. Und dieses Wort Vorschlag ist so was Ähnliches wie Ratschlag. Ratschläge sind auch Schläge, vielleicht sind Vorschläge auch Schläge. Vielleicht ein Vorschläge, Ausschläge. Meine Erfahrung ist, und da hätte ich gerne so dein Feedback als Führungsexperte in diesem Kontext, dass wenn ich sage: Schau mal, bei euch im Unternehmen läuft es da auch nicht richtig, das kennst du doch. Dass es dann so ein Angriff ist. Ich kenne ja den auf den Kunden gar nicht. Wie kommst du mir eigentlich vor? Du hast gar nicht die, ich habe dir gar nicht die soziale Berechtigung erteilt, mich hier so zu kritisieren. Und ich habe eine unglaublich gute Erfahrung gemacht, dass ich dann sage, andere Unternehmen aus ihrer Branche zum Beispiel haben die und die Erfahrungen gemacht oder stehen vor denen Herausforderungen? Und da hat sich bewährt: Wie bewerten Sie das bei den anderen? Und ich frage dann immer auf einer Skala von 1 bis 10: Wie bewerten Sie das? Würden das andere kaufen? Hätten da andere Erfolg mit? Und ich weiß dann, das ist für mich ein cooles Instrument, weil der weiß nicht, ob das andere bewerten, weil der kennt nur sich. Es ist ja die Person, die ich frage. Also wenn der mir sagt, andere Unternehmen in der Branche würden das wahrscheinlich so und so sehen, dann ist das seine Meinung.

Jürgen

Das ist seine Selbstreflexion.

Thomas

Ganz genau. Ist das so was, was du meinst mit Führung von Kunden?

Jürgen

Das kann ich sicherlich so verwenden. Die Frage ist ja nur, wenn ich wirklich mal, ich werde ja auch, ich werde ja vielleicht auch mal was feststellen. Natürlich werde ich das immer diplomatisch ausdrücken. Ich werde das nicht in so einer Vorwurfsform machen. Aber die Frage ist auch, wie ehrlich darf man letztendlich miteinander reden? Und wie direkt darf man reden? Und wie direkt darf man reden? Es gibt sicherlich Kontexte, wo Unternehmenslenker, wenn du ein mittelständisches Unternehmen hast, da wäre das vielleicht schon ganz gut, so vorsichtig vorzugehen. Bei Großunternehmen darfst du schon mal auch die Wahrheit aussprechen.

Thomas

Ich glaube, es kommt noch so ein bisschen auf den Zeitpunkt drauf an. Also ich sage mal ein Beispiel. In meinem Xing-Profil habe ich vor Jahren schon reingeschrieben, dass ich vier Sprachen spreche Deutsch, Englisch und Klartext und Tacheles.

Jürgen

Ja, da kommt man nämlich zu Tacheles, was ich gerade meinte.

Thomas

Und das Spannende ist, dass ich tatsächlich – das war mir nie so bewusst – darüber schon Kunden gewonnen habe, die mich angerufen und angeschrieben haben und sagen: Ich habe gelesen, im ersten Augenblick gelacht, also war irgendwie humorvoll, aber sie haben gesagt, sie brauchen genau so jemanden, der Klartext und Tachles spricht. Achtung, das ist kein Werbegag. Ich mache das wirklich.

Jürgen

Ja, aber du wirst auch dafür bezahlt. Weil wenn du intern bist als Führungskraft und sagst das, dann bist du das schwarze Schaf dort. Also ist es doch gut, wenn jemand von außen, aber jetzt nicht bezahlt, das zu sagen, sondern mit der echten Meinung und der echten Analyse kommt und mal tacheles redet. Das muss ja nicht boshaft sein. Das ist ja auch nicht schlecht gemeint. Das ist ja im Sinne eines therapeutischen Eingriffs, den du dort machst. Insofern ist das schon auch irgendwie liebevoll in Anführungsstrichen. Es ist nur die Art und Weise, die schon mal auf den Topf haut.

Thomas

Und letztlich könnte man sich die Frage stellen Warum will ich überhaupt Kunden führen? Mal ganz trivial betrachtet. Mehr, damit er kauft und Umsatz macht, dann einen Nutzen zu gewinnen. Also nicht nur kaufen, damit ich viel Geld verdiene, sondern der Kunde soll möglichst kaufen, selbst einen hohen Nutzen zu haben und natürlich auch damit ich Umsatz und Gewinn mache. Das ist unsere unternehmerische Aufgabe. Das heißt also…

Jürgen

Er sollte einen Auftrag geben. Er soll nicht kaufen. Er sollte… Ich glaube, dann sind wir wieder beim Geld. Ich glaube, dass wir beim Nutzen bleiben müssen. Er sollte einen Auftrag geben. Und dieser Auftrag, der kann verschiedene Sachen umfassen und die werden natürlich irgendwann fakturiert. Aber hol dir einen Auftrag und der Auftrag kann sehr viel umfassender sein. Wenn du dir nur jetzt was, er soll was kaufen, dann kauf dir ein Produkt. Wenn du einen Auftrag bekommst, dann bist du auf einem Prozess, auf einem Weg. Ich glaube, sofern brauchen wir Aufträge und keine konkreten Käufe. Das ist so wie im Internet. Ich kaufe mir ein Paar Schuhe und dann kriege ich die geliefert. Aber wenn ich einen Auftrag habe, jemanden einzukleiden, dann sieht das ganz anders aus. Dann kommt auf einmal zu den Schuhen der Anzug dazu, dann kommt eine Modeberatung, dann kommt vielleicht noch eine Frisurberatung dazu. Dann überlegen wir, in welchen Kontexten könnte der sich positionieren? Also wir haben eine ganz andere Welt auf einmal da, wenn wir wegkommen vom Kauf zu einem Auftrag. Der kann sich nämlich ausweiten.

Thomas

Jetzt sehen wir, wie eng diese ganzen Themen, diese unternehmerischen Themen ineinander verzahnt sind. Weil das ist ja jetzt fast schon so eine Verkäufer Trainings-Schulung-Rede. Weil natürlich will ich beim Verkaufstraining den Kunden dorthin führen, mir einen Auftrag zu erteilen. Welche konkreten Dinge aus deinem Umfeld, ja nicht nur das Buch, aus deinem Know-How-Bereich sind denn für mich als Unternehmer, der Kunden führen will, dorthin, dass ich mir einen Auftrag erteile, zum Beispiel, besonders spannend? Was müsste ich mir da angucken? Was für konkrete Tipps hast du in dem Bereich?

Jürgen

Ich glaube, wir verkaufen ja immer uns selber. Also wir sind mit das Produkt. Wir sind als Know-How-Unternehmer verkaufen wir mit unserem Know-How auch immer uns selber. Das heißt, wir müssen darauf achten. Wir sind People Business. Das heißt, wir verkaufen ein Image und das Image sollte sauber sein. Das Image sollte zum Unternehmen passen. Das Image muss glaubwürdig sein. Das darf niemals der Eindruck verstehen, dass man irgendwie, das Unternehmen auszuquetschen, du hast mal gesagt, kauf du sauer, noch einen. Wir haben ein… Ich glaube, ich habe einen Kollegen, der macht so Internet Marketing, der sagt, dann melken wir die Kunden ab. Damit können wir nicht rangehen. Damit verderben wir unser Business, weil wir verkaufen uns und wir müssen uns auf den Kunden einstellen. Ich glaube, das ist erst mal der zentrale Punkt, wo wir ansetzen sollten.

Thomas

Kundenführung kann ich dann besonders gut, wenn ich bei der Selbstführung sehr wertschätzend mit mir umgehe, damit zwangsläufig ein wertschätzendes Menschenbild zu entwickeln. Und den.

Jürgen

Kunden als Partner zu sehen. Du bist der Partner für den Kunden, der ihn begleitet, damit er dir einen Auftrag gibt. Oder wenn du den Auftrag hast, begleite ihn auf seinem Weg. Das ist, glaube ich, das ist ja das, was du seit Jahren machst. Und du hast mir erzählt, du hast Kunden, die seit wie viel Jahren dabei sind? Also das ist schon ein hoher Lifecycle, den du da zeigst. Bei mir ist das so, ich habe Kunden, die seit 20 Jahren mit mir zusammenarbeiten. So, weil da stimmt neben dem Fachlichen, dem Auftreten, dem Know how auch immer die Beziehungsebene. Und ich habe praktisch, verliere keine Kunden.

Thomas

Vielen, vielen Dank, lieber Jürgen.

Jürgen

Ich stelle gerne Material zur Verfügung für den Downloadbereich, sodass die Zuseher doch noch mal das für sich reflektieren können, weil das war eine ganze Menge, was wir zusammengetragen haben. Und wenn wir jetzt in die Struktur reinbringen, ich bin wieder bei meiner Struktur und der Umsetzungsfähigkeit. Ich würde dann einfach die Materialien zur Verfügung stellen, auch ein paar Umsetzungsempfehlungen noch dabeipacken, sodass die Zuseher auch wirklich was Konkretes da haben. Und ich sage auch, wenn eine Frage da ist, gerne mich mal anschreiben, dann kann ich vielleicht den einen oder anderen Tipp noch dazu geben.

Thomas

Super. Vielen, vielen Dank für dieses mega großzügige Angebot. Hast du noch so einen ultimativen Tipp oder sagst du, es gibt den gar nicht? Es müssen diese ganz vielen Kleinigkeiten gemacht werden. Dann gibt es ein Gesamtbild.

Jürgen

Für Know-How Unternehmer. Ja, wir müssen immer mal wieder, wir haben es vorhin in der Auszeit gesagt, ich habe ja gesagt, das nenne ich Orientierungszeit. Ich glaube, wir brauchen mehr Orientierungszeit als andere. Also ich habe die zehn Wochen frei im Jahr. Und andere gucken immer ganz nahe: Wie machst du das? Aber das brauchen wir. Ich glaube, dass wir das brauchen, es uns selber zu finden, weil da kommen die Ideen. Und ich glaube, dass wir das regelmäßig machen müssen. Also ich mache das morgens. Ich mache das auch am Abend. Konzentriere mich mal kurz. Wie war das jetzt? Wo stehe ich eigentlich? Ich extrapoliere mich sozusagen auf der Zeitlinie. Wo stehe ich gerade? Wie sieht das aus? Und ich gehe sehr weit in die Zukunft. Ich glaube, wir sollten diese Orientierungszeit nutzen, einfach mal weiter zu gucken und dann nicht nur auf Ziele zu gucken, sondern auf Effekte, Auswirkungen zu gucken. Und dann komme ich auch auf vielleicht Risiken und Nebenwirkungen. Und das halte ich für einen besonders wichtigen Punkt, den ich jedem noch als ultimativen Tipp ans Herz legen wollte, weil wir sind so zielorientiert, dass wir an die Effekte nicht denken. Und das fällt uns gerade, weil wir sehen das in der Umweltpolitik total auf die Nase. Ja, wir denken ganz kurzfristig das und das ist das Ziel. Aber was sind die langfristigen Auswirkungen? Das brauchen wir und das sollten wir zumindest als Know how Unternehmer uns zur Maxime machen.

Thomas

Finde ich auch ganz, ganz toll. Wirklich ein ultimativer Tipp, weil wenn wir Mitarbeiter haben, dann sorgen wir als Führungskräfte dafür, dass die diese Auszeiten bekommen, dass die sich regenerieren können. Und da sind wir wieder beim Thema Selbstführung. Toll. Und wenn ich so den Untertitel anschaue, Unternehmen brauchen Führung und Führung braucht Orientierung. Diese Zeit zu nehmen zu dieser Orientierung. Ich glaube, das ist ganz, ganz wesentlich.

Jürgen

Und das spart Zeit. Also meine Erfahrung ist, eine Stunde, die ich für mich nehme, rentiert sich mindestens zehnfach. Das gilt sowohl als Führungskraft, das gilt aber auch für uns. Weil wenn ich eine super Idee habe oder weiß, wie ich was einfacher machen kann oder wie ich jetzt so eine Kraft besser einbinden kann, wie auch immer, die Ideen lohnen sich und die kriegen wir nur, wenn wir in Ruhe kommen.

Thomas

Lieber Jürgen, vielen, vielen Dank. Hat mir irre viel Spaß gemacht und wie immer, ich habe auch selbst für mich wieder sehr, sehr viel gelernt und ganz fantastisch. Wir werden alles verlinken, was du uns anbietest und wo man mehr Informationen bekommt. Vielen Dank und bis zum nächsten Mal in der Unternehmerakademie.

Jürgen

Herzlichen Dank, dass ich da sein durfte, Thomas. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe, die Zuseher kriegen genauso viel dabei raus, wie wir uns das jetzt hier erhoffen. Vielen Dank.

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