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Perfektion versus Paretoprinzip

Ist Perfektion die Lösung? Oder schadet zu viel Perfektion? Was steckt hinter dem Paretoprinzip und gibt es das heute noch?

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Inhalt der Episode

In dieser Episode geht es um Perfektion bzw. das Paretoprinzip. Beide Aspekte werden gegeneinander in Relation gebracht, bewertet und deren Bedeutung wird offengelegt. Bei dem Paretoprinzip handelt es sich quasi um die 80/20 Regel. Der Namensgeber Vilfredo Pareto fand heraus, dass 20 Prozent der Bevölkerung 80 Prozent des Bodens besitzen, während die restlichen 80 Prozent der Bevölkerung nur über 20 Prozent des Bodens verfügen. Doch was bedeutet dies konkret für Unternehmen? An welchen Stellen ist es sinnvoll, das Paretoprinzip, wenn nicht sogar das doppelte Paretoprinzip anzuwenden und wann sollte man einfach perfekt sein? Gibt es etwas dazwischen? Und nicht zuletzt: Wann wird man damit erfolgreich?

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Der Unternehmer-Academy Podcast | Volker & Thomas

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Transkript zu dieser Episode

Volker: Heute haben wir ein schönes Thema und ich glaube, es könnte auch ein bisschen kontrovers werden, weil wir ticken oder vielleicht ticken wir auch gar nicht anders. Ich habe gar keine Ahnung. Und zwar geht es um dieses Thema, ich überschreibe es einfach mal mehr mit Perfektion. Du bringst noch andere Punkte da mit ein. Und ich habe wirklich gelernt, Perfektion ist geeignet, um ganze Projekte zu zerstören.

Thomas: Ja, Perfektion macht aggressiv, sagt man so schön. Ich würde unsere Folge heute gerne überschreiben mit Perfektion versus Paretoprinzip. Das sind diese beiden Aspekte, die so gegeneinander mal in Relation gebracht werden müssen, mal bewertet werden müssen, was das so bedeutet.

Volker: Lass uns mal Pareto erklären. Ich höre das ganz oft von Menschen, die auch so in den Trainingsbereichen unterwegs sind, die sagen, ich soll mich auf meine 20 Prozent guten Kunden konzentrieren und den Rest halt irgendwie mal so irgendwie mitlaufen lassen. So ist es gut definiert.

Thomas: Ja so schon. Also viele kennen das Paretoprinzip. Ich stelle aber immer wieder fest bei meinen Klienten, dass nicht alle das kennen. Also viele kennen es als 80/20 Regel und kennen den Begriff dazu nicht. Pareto, und deswegen vielleicht ganz kurz zur Einführung. Wer war Vilfredo Pareto, ein Italiener mit V geschrieben wie Vilfredo, der hat gelebt 1848 bis 1923. Der hat entdeckt eben, dass in einem Bevölkerungsbereich, nämlich in verschiedenen Ländern, vor allen Dingen hat er angefangen in Italien in einem relativ armen Gebiet hat er untersucht, dass die Verteilung des Grundbesitzes so ist, dass 20 Prozent der Bevölkerung 80 Prozent des Bodens besitzen. Das heißt, die restlichen 80 Prozent der Bevölkerung besitzen nur 20 Prozent des Bodens. Und dann hat er das untersucht eben auf die Einkommensverhältnisse in europäischen Ländern, in südamerikanischen Ländern. Und der hat festgestellt, das ist immer so und daraus hat er sich dieses Pareto Prinzip abgeleitet. Das heißt, Pareto ist der Name von diesem Wissenschaftler, der das rausgefunden hat. Und Amerikaner haben dann festgestellt, also das ist ein universelles Prinzip. Das ist nicht nur jetzt in Italien so oder in Südamerika, wo Pareto geforscht hat, sondern das ist generell so. Ein Beispiel: Wenn du Kunden hast, du hast 100 Prozent Kunden, also ob das nun 100 sind oder 1000 oder 10000 oder 10. 100 Prozent deiner Kunden, da ist es so, dass 20 Prozent deiner Kunden 80 Prozent des Umsatzes machen. Das bedeutet, wenn man jetzt danach geht, du könntest 80 Prozent deiner Kunden weglassen, überleg mal, was für eine Zeitersparnis und immer noch 80 Prozent Umsatz haben. Finde ich eine spannende Betrachtung. Das ist eine Geschichte, die ist bewiesen. Das ist tatsächlich so. Das heißt also bei Aufgaben zum Beispiel: Wenn du deine Mittel ansetzt, dann kannst du eben mit 20 Prozent der Mittel 80 Prozent aller Probleme lösen.

Volker: Finde ich, ist ein guter Ansatz. Ich wende mal jetzt etwas ein. In den 80 Prozent meiner Kunden entdecke ich immer wieder jemanden, der lange Zeit nicht das Potenzial hatte, bei den 20 zu sein, aber irgendwann doch dahin kommt.

Thomas: Absolut. Deswegen haben wir ja auch die Überschrift sozusagen Perfektion versus Paretoprinzip, weil wir werden gar nicht, du hast am Anfang gesagt, ob es kontrovers wird? Ich glaube, es wird gar nicht kontrovers, sondern der Trick an der Sache ist und die große Herausforderung, was uns am Ende erfolgreich macht, ist zu entscheiden, wann setzt sich das Pareto Prinzip zu 100 Prozent ein? Wann setze ich das doppelte Pareto Prinzip ein, wo wir gleich drauf kommen und wann muss es einfach perfekt sein? Und es gibt nicht, ich mache das immer perfekt und ich mache immer Pareto und ich mache immer doppeltes oder es ist mir egal, das ist ja auch eine Möglichkeit, sondern ich entscheide als Unternehmer und generell als Mensch, wann setze ich was ein? Und das ist eine ganz wichtige Erkenntnis, sozusagen, dass wir das bewerten und dann entscheiden. Ich sage mal ein Beispiel. Ich bin ein Fan von Pareto, aber du weißt, ich bin ein ziemlicher Perfektionist,

Volker: Auch wenn es um Schriften geht und um Kleinigkeiten.

Thomas: Nicht nur das. Es gibt ganz viele Themen, auch Webseitengestaltungen oder Bilder oder wo dann Leute ja kommen. Pareto – Nee. Ich sage mal ein Beispiel: Sag mir mal dein Lieblingssänger oder Sängerin oder Gruppe. Du bist ja Radiomoderator, sag mal irgendeinen, egal wen.

Volker: Ich höre tatsächlich sehr viel, das hat gar nichts mit dem Radio zu tun, ich höre sehr viele Lieder von Reinhard May.

Thomas: Ja genau, kann er gut singen?

Volker: Ja er kann gut singen.

Thomas: Wenn du jetzt auf ein Konzert gehst von Reinhard Mey und du hast ein Notenblatt. Ich nehme an, dass der auswendig singt, aber irgendwo sind diese Lieder in Noten veröffentlicht. Dann sind auf diesem Notenblatt in anderthalb Zeilen circa 100 Noten da. Das ist so der Schnitt, plus minus. Das heißt, wenn du jetzt ein ganzes Konzert hörst, ob das nur Reinhard May ist, Kylie Minogue, die wir schon mal hatten oder egal wer oder ein klassisches Konzert, also ersetze einfach das durch dein Lieblingssänger oder dein Lieblingskonzert oder dein Lieblingsorchester spielt überhaupt keine Rolle. Dann kannst du dir vorstellen so ein ganzes Konzert. Wie viele Seiten sind das? Hunderte von Seiten, dutzende, hunderte von Notenblättern und auf jedem einzelnen DIN A4 Notenblatt ist anderthalb Zeilen sind hundert Noten. Willst du auf ein Konzert gehen, wo auf anderthalb Zeilen 20 falsche Noten drin sind? Nein, ich nicht. Ich will das nicht hören. Also es gibt Menschen, die hören eine falsche Note im Konzert. Eine. Und wie viele Tausende Noten sind in so einem Konzert drin? Anderthalb Zeilen, 100 Noten. Wie viel tausend Noten hörst du in so einem Konzert? Und die eine falsche, die hörst du. Ich mache es noch ein bisschen krasser, weil das ist jetzt, was man sagt, ich will’s nicht, aber wenn es passiert, so what? Das ist dann halt authentisch. Da kann ich nur sagen, es ist authentisch und es macht es aus. Und es ist ein bisschen schräg und das macht es dann persönlich. Okay.

Volker: Ich habe übrigens jetzt mit Reinhard Mey ein total gutes Beispiel gewählt, merke ich gerade, denn ich weiß nicht, ob das, ob das jetzt alle wissen. Der steht alleine mit seiner Gitarre auf der Bühne. Das heißt, da ist nichts außer ihm. Und natürlich merkst du jeden Fehler.

Thomas: Wir legen mal eine Schippe drauf, weil da könnte man jetzt noch sagen, wenn da ein falscher Ton kommt, und er lächelt dich vielleicht dann an und dann sagt man, ja, kuck mal, das ist auch nur ein Mensch, wie schön. Und dann verzeiht man ihm das. Jetzt stell dir vor, du bist irgendwie krank oder hast sonst irgendwas, musst ins Krankenhaus und hast eine schwierige Operation vor dir. Und der Operateur, der Chirurg, sagt Herr Pietzsch, alles kein Problem. In 80 Prozent der Fälle klappt es, in 20 Prozent halt nicht. Willst du dich von diesem Menschen operieren lassen?

Volker: Nein.

Thomas: Und willst du jetzt zu der einen Note gehören, die er da falsch macht? Oder ist dein Anspruch, dass er bitte, natürlich gibt es immer Fehler und Fehler passieren natürlich, aber sollte der Anspruch in diesem Fall nicht 100 Prozent sein? Absolute Perfektion. Und zwar noch perfekter. Also immer wenn es um Menschenleben geht, bei Raketenstarts. Es sind schon Raketen explodiert, Menschen gestorben. Logisch. Aber man tut doch wirklich alles. Und ich glaube, bei der NASA oder bei der Europäischen Raumfahrtbehörde arbeitet niemand nach dem Pareto Prinzip.

Volker: Bei jedem Flug ist das so.

Thomas: Bei ihrem Flugzeug, ganz normal. Ja, super Beispiel. Vielen Dank. Der Pilot ist gestartet und der Pilot der Lufthansa macht seine Durchsage. Und by the way wir sind neu geschult worden. Ein Trainer hat uns was vom Pareto erzählt. In 80 Prozent der Fälle kommen wir auch tatsächlich an..

Volker: Okay, du hast mich überzeugt.

Thomas: Und das ist die große Kunst, das zu entscheiden.

Volker: Das übertrage ich sogar auch auf unsere gemeinschaftliche Unternehmung, den Verlag. Natürlich wollen wir nach Möglichkeit ein Buch, das zu 100 Prozent ohne Druckfehler ist.

Thomas: Ja, das ist genau derselbe Effekt wie bei der Note. Du liest dann diese Amazon Rezensionen und das Buch ist voller Schreibfehler. Nein, das Buch ist nicht voller Schreibfehler. Da sind drei Fehler drin, aber die springen uns ins Auge. Was hat das mit dem Inhalt des Buches zu tun? Nichts, aber trotzdem. Menschen reagieren drauf und wir wollen das nicht. Wenn wir aber sagen, okay, bei unserer Zeitgestaltung, bei unserem Marketingaktivitäten, da macht es Sinn, das Paretoprinzip zu bemühen. Also es ist gar nicht kontrovers, sondern die Aufgabe ist zu entscheiden, wann mache ich was? Und jetzt gibt es, ich habe es vorhin angedeutet, noch so ein Zwischenschritt dorthin. Es gibt ja nicht so, dass auf der einen Seite, was das versus vielleicht impliziert, dass man auf der einen Seite Pareto versus auf der anderen Seite Perfektion, weil nehmen wir mal an, du brauchst einen guten Anwalt. Ich sage mal einen Verkehrsrechtsschutz Anwalt, weil du irgendwie zu schnell gefahren bist, weil es ja eilig hattest und irgendwie blöd oder falsch beschuldigt wirst. Und du willst wirklich einen sehr guten Anwalt haben. So, dann wissen wir, es gibt Anwälte, die sind Durchschnitt und Anwälte sind besser als der Durchschnitt. Und für diese Anwälte gilt eben auch im ersten Schritt das Pareto Prinzip. Das heißt, 80 Prozent der Anwälte sind Durchschnitt oder schlechter. 20 Prozent der Anwälte sind besser wie der Durchschnitt. So und jetzt kannst du dieses doppelte Pareto Prinzip anlegen und sagen von diesen 20 Prozent die besser sind wie der Durchschnitt, da legst du noch mal diese 80/20 Regel drauf, das Pareto Prinzip, dann bleiben vier Prozent der Anwälte übrig. Das heißt, von der Gesamtzahl der Anwälte sind 16 Prozent schlechter als der Durchschnitt der Besten und vier Prozent sind besser als der Durchschnitt der besten. Danach wird es ein bisschen kindisch, wenn man dann sagt nochmal, also dreifaches Paretoprinzip wird dann kindisch, aber dass man sagt okay, 80/20 ist ein bisschen sehr grob, aber zum Beispiel bei der Auswahl eines Anwalts würde ich so ein doppeltes Pareto Prinzip anlegen und sagen, okay, 20 Prozent ist mir zu wenig. Aber vier Prozent, also Prozentrechnung. Ich hoffe, das können die Menschen nachvollziehen. 20 Prozent, sagt man, sind Durchschnitt oder schlechter. 20 Prozent sind eben besser als der Durchschnitt. Und von diesen nehme ich noch mal das Pareto Prinzip. Sage 4 Prozent. Die hohe Kunst ist nicht zu verstehen, was ist Perfektion und immer nach Perfektion zu streben oder zu sagen das Pareto Prinzip ist hoch effizient, sondern die Kunst ist wirklich die Zwischenlösungen zu sehen und zu entscheiden von Fall zu Fall und manchmal das, was du vorhin gesagt hast mit deinen Kunden, ich weiß, es gibt ein großes Industrieunternehmen, was relativ bekannt ist aus dem Elektronik Bereich. Die haben sich tatsächlich Gedanken gemacht über dieses Pareto Prinzip und haben festgestellt bei denen ist das so. Die haben 20 Prozent Kunden, die wirklich für 80 Prozent Umsatz sorgen und die haben aber einen Berater engagiert, ein Kunde von mir, und der hat mir dann berichtet die machen sich hochkarätige Gedanken, wie sie diese 80 Prozent Kunden, mir fehlt jetzt das passende Wort, ich sage mal verträglich loswerden. Also ohne jemand vor den Kopf zu stoßen, ohne jemand zu verärgern, weil es bringt ja nix, wenn da schlechte Stimmung gemacht wird. Social Media ist sehr empfänglich für negative Kommentare. Also wie kann man sich von 80 Prozent der Kunden trennen, um eben mit dem restlichen 20 Prozent immer noch 80 Prozent Umsatz zu machen? Und wenn du dann mal die Kosten berechnet, was brauchst du, um diese 100 Prozent der Kunden zu betreuen? Was für ein Aufwand brauchst du? Was für einen Support brauchst du? Was hängt da alles hinten dran und wie viel Kosten könntest du sparen, wenn du nur noch 20 Prozent Kunden hättest, aber immer noch 80 Prozent Umsatz? Und es gibt tatsächlich Firmen, die sich damit ernsthaft beschäftigen und dann aber sehr verantwortlich damit umgehen. Kann man jetzt sehen, wie man möchte, aber die gehen tatsächlich verantwortlich damit um, sagen, wie können wir diese bestehenden Service Verträge, da ging es in diesem Fall um Service Vertrieb, Wie können wir die ich sage jetzt mal verträglich, um nicht zu sagen sozialverträglich, kündigen? Wie können wir die loswerden? Auf Deutsch gesagt, aber ohne jetzt irgendwie den Kopf zu stoßen. Und das ist ein Riesenthema, wo die richtig viel Geld investieren, weil das Ansinnen dieses Unternehmens ist es nicht, die Menschen zu verärgern, sondern einfach effizient zu arbeiten. Daran sieht man, dass es wirklich ein spannendes Thema ist.

Volker: Wobei ich überlege einen Gedankengang, aber wahrscheinlich funktioniert es nicht in jedem Fall, könnte natürlich auch sein, wie verschiebe ich vielleicht die Prozentzahl? Vielleicht geht ja auch 70/30.

Thomas: Ja, in der Wissenschaft sagt man dieses 80 Prozent. Stimmt, das ist ja genau das, was ich gesagt habe. Beim Anwalt will ich diese 4 Prozent haben, die besten 4. Es gibt nicht den besten Anwalt. Also eine Perfektion kann man da gar nicht erreichen bei der Anwaltswahl, weil wer bewertet das? Wer ist denn der beste Anwalt? Der beste Anwalt für mich ist noch lange nicht der beste Anwalt für dich, weil ihr euch vielleicht nicht so versteht oder so. Deswegen macht da diese 4 Prozent Regel, das macht da eher Sinn, weil wer legt die Messlatte an? Und vielleicht ist es in deinem Fall 70 oder 60 Prozent, dass man sagt Okay, von denen, die sich nie melden. Ich glaube, das ist erlaubt, dass man diese Skala wie auf so einem Rechenschieber wie früher hin und herschieben darf und sagen, das ist das eine Prinzip 80/20, das ist die 100 Prozent, das die Perfektion. Und wir schieben, wie auf so einer Waage, auf so einer altmodischen Waage, wo es um Gewicht gibt, was ich nach rechts und links schieben kann. Ich schiebe das eher in Richtung 100 Prozent, wie in dem Anwalts Beispiel oder schiebt es vielleicht in Richtung 70 oder 60 Prozent oder vielleicht auch nur 50 Prozent. Das mag alles sein und nehme das in Kauf, weil ich sage insgesamt möchte ich die Menschen betreuen und ich habe noch andere Projekte, so wie wir zum Beispiel. Wer weiß, ob einer deiner Podcastkunden, die in dem wenig Umsatz Bereich drin sind, vielleicht buchen die irgendwann mal etwas anderes, eine Masterclass oder ein Mentoring oder was auch immer. Das heißt, wir werden uns nicht streiten und nicht kontrovers diskutieren, sondern der Schieberegler, das ist das, was man im Auge haben muss und von Fall zu Fall zu entscheiden und nicht dogmatisch an die Sache heranzugehen und zu sagen ich bin Perfektionist oder ich bin ein Pareto Fan.

Volker: Mir schießen jetzt leider noch so viele Gedanken gerade in den Kopf, weil ich habe auch Kunden, die kommen einmal im Jahr, die machen aber keine Arbeit. Also weißt du, die kommen mit einem klaren Auftrag. Ich weiß auch schon mittlerweile, wann sie ungefähr kommen, aber sie gehören damit natürlich zu den kleineren Kunden. Nichtsdestotrotz steht Auftrag und Aufwand im Verhältnis. Also habe ich keinen Grund, sie wegzuschicken.

Thomas: Es kommt ja noch was dazu in dem Zusammenhang. Wenn du das alles hinbekommst, so wie du es hinbekommst, gibt es ja auch keinen Grund, das anders zu machen, wie du es machst. Aber wenn du mich jetzt zum Beispiel als Berater fragen würdest und sagst, ich dreh hier durch, ich weiß nicht mehr, wo vorne und hinten ist. Es muss sich was ändern, sonst komme ich in die Klapse. Gesundheitliche Probleme, Burnout oder oder oder. Dann macht es Sinn zu gucken und dann zu entscheiden, okay, von diesen Kunden, die da nur Arbeit machen und wenig Umsatz machen, von wem musst du dich jetzt verabschieden? Und dann ist zum Beispiel nicht nur der Umsatz ein Kriterium. Vielleicht ist auch die Laune ein Kriterium. Also mit welchem Kunden arbeitest du gerne zusammen? Das Beispiel von dir: Wenn der einmal im Jahr kommt und du hast da Spaß dran und der hat Spaß dran und ihr versteht euch gut. Und er sagt Dankeschön! Und wie geil ist das denn? Ich komm nur einmal im Jahr und wird hier bedient wie ein König, so wie ich sein soll, klasse und der macht dir gute Laune, dann behalt ihn bitte. Und ein anderer, der vielleicht dreimal im Jahr kommt und jedes Mal was zu meckern hat, von dem darfst du dich dann verabschieden, wenn du dich entscheiden musst. Also sprich, wenn du überhaupt sagst, ich will mich von Kunden trennen, wenn das nicht der Fall ist, dann lass es so wie es ist.

Volker: Ich glaub, wir haben es gut rüber gekriegt. Ich möchte trotzdem noch ein Beispiel machen. Ich habe einen Kunden, der kommt regelmäßig mit relativ kleinen Aufträgen zu mir, die ich unter normalen Umständen sogar ablehnen müsste. Allerdings gehört er zu meinen besten Empfehlern.

Thomas: Ja genau. Und daran sieht man, dass eindimensional zu betrachten, das wäre echt ein Fehler. Das muss man wirklich auf mehreren Ebenen betrachten. Was bedeutet das, wie in dem Beispiel aus der Industrie, was bedeutet das für die Social Media Stimmung? Was bedeutet das für dein Empfehlungsmarketing? Was bedeutet das für dein Wohlfühlverhalten, wenn du geiles Feedback kriegst? Du sagst, ich bin nur einmal im Jahr dran und wird hier toll bedient. Und das sind wirklich diese Mehrdimensionalität. Und dann diesen Schieberegler hin und her schieben. Ich glaube, das macht uns am Ende wirklich erfolgreich.

Volker: Und bei Perfektion noch mal abschließend, du hast es gut rübergebracht, es gibt Dinge, da ist wirklich die größtmögliche Perfektion angebracht. Aber es gibt dann auch Dinge, da dürfen wir bei 90, bei 95 Prozent irgendwann loslassen und sagen, jetzt darf es rausgehen.

Thomas: Absolut hundertprozentig. Und ich muss mir das selber immer wieder sagen Du weißt es, ich bin eher auf dem Schieberegler bei 135. Der Schieberegler ist dann oft in der einen Richtung zu den 100 Prozent, aber es ist okay.

Volker: Wir sind manchmal drüber.

Thomas: Ja, das stimmt schon, aber so what? Sich das ab und zu mal bewusst zu machen, hilft ein bisschen. Das Paretoprinzip ist kein absolutes Prinzip, genauso wenig wie es das Perfektion das Prinzip ist. Beim Einsatz dieser beiden Prinzipien und bei beim Schieben des Schieberegler wünsche ich auf alle Fälle unseren Zuhörerinnen und Zuhörern sehr viel Mut. Bleiben Sie mutig!

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