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Arbeitstitel, Haupttitel und Untertitel

Was hat der Prozess der Verlagssuche mit der Suche nach einer Immobilie zu tun? Markus Miksch und Thomas Göller sprechen darüber und beantworten diese Frage!

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Inhalt der Episode

Was heißt Exposé? Was ist ein Exposé? Was gehört in ein Exposé? In dieser Folge des Unternehmer Academy Podcast hören Sie vom Experten Markus Miksch sehr wertvolle Tipps und Details, die diese Fragen klären. Als Ghostwriter und Literaturagent bringt Markus sehr viel Erfahrung und ein großes Netzwerk von Verlagen mit. Seine Erfahrungen und sein Expertenwissen teilt er mit Thomas Göller, Mentor und Buchautor, in dieser Podcast-Reihe. Dieses Gespräch wurde vor der Gründung des Mentoren-Media-Verlag GmbH aufgezeichnet.

Was hat die Verlagssuche mit Immobilien zu tun? Welchen Timelines sollte man sich im Vorfeld bewusst sein? Setze ich mir realistische Ziele, die ich auch erreichen kann?

Markus erklärt uns auch was die Unterschiede zwischen Ratgeber, Sachbuch und Fachbuch sind. Auch das Thema rund um die Frage, ob es sinnvoll ist in einen bestehenden Markt zu speisen, greifen Markus und Thomas auf. Welche Vorteile es hat, wenn zu Ihrem Buchthema bereits Bücher existieren, erfahren Sie hier!

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Der Unternehmer-Academy Podcast | Volker & Thomas

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Transkript zu dieser Episode

Volker

Unsere Serie speziell zum Thema Buch geht weiter und heute geht es noch mal tiefer rein in die Struktur eines Exposé Unternehmer Academy Podcast. Wir machen aus Menschen mit Know how Unternehmer mit Erfolg.

Thomas

Ja, willkommen back zum nächsten Teil sozusagen, wo wir uns so ein bisschen mal mit beschäftigen. Wir haben im Teil vorher gesagt, warum ein eigenes Buch? Wir haben gelernt, warum du das kannst und hoffentlich nicht kannst du es, das haben wir schon gemerkt. Und wir kommen mal so ein bisschen drauf. Ja, wie funktioniert das eigentlich? Also die ganze Verlagsuche und bevor wir uns mit dem Thema Verlagsuche beschäftigen, dieses, wir haben es ja schon ein paar Mal gesagt, dieses Wort Exposé. Was heißt das eigentlich? Also was muss ich machen, wenn ich eine Idee habe und sage okay, ich würde es gerne auch selber schreiben, ich habe ein gutes Thema, habe schon vielleicht einen Buchtitel im Kopf, wo ich gelernt habe, von dem muss ich mich vielleicht verabschieden. Aber es ist eine erste Idee. Wie funktioniert das mit diesem Exposé? Weil ich glaube, da gibt es auch unglaublich viele Irrtümer und Verwirrungen.

Markus

Ja, genau. Also es ist so, Exposés werden sehr ungern geschrieben, also von professionellen Autoren, die mögen das eben nicht so. Das heißt, was ist ein Exposé? Viele kennen es vielleicht vom Immobilienkauf. Da bekommen wir auch immer ein Exposé. Und das ist das selbe Prinzip. Das heißt also, ein Exposé im Immobilienbereich dient ja dazu, das Objekt zu verkaufen, zu beschreiben, Objekt beschreiben, damit es verkauft wird. Und das machen wir mit einem Buchprojekt genauso.

Thomas

Das ist ein sehr, sehr schöner Vergleich. Da kommen ja sofort Bilder, weil in dem Exposé einer Immobilie wird nicht nur die Immobilie beschrieben, sondern auch das Umfeld. Wie nah ist die nächste Schule? Wo ist die nächste Haltestelle? Gibt es einen ICE’-Bahnhof? Und so weiter. Wo ist der nächste Flughafen? Wie ist die Gegend?

Markus

Ja, das sage ich beim Exposé auch. Da beschreibe ich beispielsweise dann ähnliche Bücher am Markt, Vergleichswerte am Markt, damit sich der Verlag eben orientieren kann. Aber gehen wir es doch mal durch. Was sind so die Bestreben eines Exposés? Es beginnt natürlich ganz oben mit meinen Kontaktdaten. Und da bitte unbedingt reinschreiben meine E’-Mail’-Adresse, meine Telefonnummer und bitte immer in das Exposé reinschreiben. Natürlich mein Name und meine Adresse, weil ich verstehe.

Thomas

Macht ein Bild Sinn für ein Buch?

Markus

Normalerweise nicht. Also ich biete es nie mit Bild an und. Es kann für einen Autor. Es macht nämlich einen Unterschied. Also warum habe ich das jetzt so gesagt? Ich biete es nicht an. Ich trete ja als Literaturagent auf. Das heißt, ich habe zu viel… Zu vielen Verlagen, zu vielen großen Verlagen habe ich natürlich Kontakt. Das heißt, wir kennen uns. Wir kennen uns, wir kennen uns von der Buchmesse, wir kennen uns über Telefon und über Meetings und so weiter. Das heißt, die Verlage wissen, wenn ich ein Buchprojekt anbiete, das ist vorselektiert, das hat grundsätzlich Chancen im Markt. Die Leute wissen, wenn ich das als Ghostwriter dann auch noch übernehme. Ich habe das nicht immer zusammen. Ich biete auch nur die Verlagsvermittlung an. Wenn ich auch als Ghostwriter arbeite, dann wissen die, dass die Qualität einfach passt. Die haben sozusagen ein Bild. Die recherchieren dann auch den Autor. Die gehen dann natürlich rein und schauen auf die Website. Die brauchen das nicht unbedingt. Wenn ein Autor selbst sich anbietet, dann haben die Leute überhaupt kein Bild von ihm. Wer ist das? Wie professionell ist diese Person? Das habe ich im Vorfeld ja schon alles abgeklärt. Und da kann es mitunter auch Sinn machen, wenn ich ein Bild mitschicke. Aber wenn Sie Interesse haben, dann recherchieren die natürlich auch im Internet und dann sehen sie auch hoffentlich Fotos. Also ganz oben drauf, Kontaktdaten bitte immer unbedingt aufs Exposé. Ganz wichtig, E’-Mail’-Adresse und die Telefonnummer, dass man erreichbar ist. Dann kommt der Arbeitstitel, also Haupttitel und dann ein Untertitel. Wenn ich das habe, dann sollte ich unbedingt hineinschreiben, wie viele Seiten wird das Buch voraussichtlich haben? Und ja, ich sollte es von Anfang an wissen. Ein Tipp an dieser Stelle Die meisten Sachbücher oder solide Sachbücher haben so 200, 250 Seiten. Ein Buch unter 180 Seiten wird von Verlagen normalerweise nicht genommen, nicht gerne genommen. Also so Bücher, ich bekomme es mitunter angeboten 100 Seiten, 150 Seiten. Ich vermittle es nicht. Also ich mache es nicht. Und ich empfehle immer dann ganz dringend, dass wir dazu Minimum 80 Seiten und das lässt sich auch immer auf die Größenordnung hinschreiben. Und dann eine Anzahl an Abbildungen, die ich reinnehmen möchte. Und zwar da geht es nicht darum, ob es jetzt elf oder zwölf Abbildungen sind, sondern der Verlag möchte wissen, wären es 500 Abbildungen werden oder sind es drei? Weil es hat natürlich auch mit der Preiskalkulation etwas zu tun.

Thomas

Also vielleicht auch sind es Hochglanzfotos für den Architekten oder sind es Skizzen?

Markus

Natürlich, natürlich. Also standardmäßig bei Sachbuchverlagen sind, also wenn es ein klassisches Sachbuch ist, sind es eben schwarzweiße Abbildungen. Und wenn ich Spezialprojekte habe, wie zum Beispiel Bildbände und so weiter, kann es auch farblich sein und dann wird es noch mehr, also ein Kalkulationsfaktor. Genau. Und dann das Veröffentlichungsdatum. Das heißt, ich muss mir im Vorfeld überlegen: Bis wann kann ich das Manuskript abgeben? Das ist ein Punkt. Nächster Punkt, was ist meine Vorstellung, bis wann das Manuskript oder das Buch dann veröffentlicht wird? An dieser Stelle habe ich zwei Tipps, sogar zwei Empfehlungen. Die erste ist: Wann biete ich ein Manuskript an? Also sprich, soll ich es vorher schreiben und dann dem Verlag anbieten? Oder soll ich es zuerst dem Verlag anbieten und dann das Manuskript schreiben? Meine dringende Empfehlung ist der zweite Weg, weil Verlage reden gerne noch bei der Positionierung ein Wörtchen mit. Das heißt, ich habe ein Exposé, ich habe eine grundsätzliche Idee, eine grundsätzliche Strategie, wie ich mein Buch anbiete, worum es in meinem Buch geht. Und dann kommt es ganz oft vor, dass die Verlage sagen Ja, finden wir gut, aber wir hätten gerne einen Blickwinkel auf das Beispiel. Es geht Vertriebsstrategien. Ich bleibe, was ich vorhin schon mal gesagt habe oder Führungsstrategien war das genau. Gehen wir mal zu Vertriebsstrategien und ich möchte ein Buch schreiben, Vertriebsstrategien aus Sicht der Führungskräfte. Jetzt kann durchaus der Fall sein, dass der Verlag einfach weiß, aufgrund seiner Erfahrung, diese Bücher, da gibt es sehr viele am Markt, was echt gefragt ist, sind Vertriebsstrategien für Verkäufer.

Thomas

Für Verkäufer im Außendienst, das Beispiel.

Markus

Das wäre jetzt dann wenig Aufwand, das Buch unter dieser Perspektive zu schreiben. Nur wenn das Buch jetzt schon fertig geschrieben ist und das umzuschreiben, dann wird es meistens nichts. Und das wissen Verlage. Und dann kann es mir passieren, dass der Verlag das Buch ablehnt, weil es schon geschrieben ist und weil es umgeschrieben ist. Deswegen vorher anbieten und dann schreiben. Und dann macht natürlich die Frage, bis wann kann ich das Manuskript abgeben? Sinn? Wenn ich ein Buch, einen Buchvertrag bekommen habe, und ich muss das Manuskript noch schreiben und an der Stelle auch gleich die Erwartungshaltung bei den Verlagen ist, dass es in vier bis sechs Monaten fertig ist. Das heißt, ich sollte mir auch überlegen, schaffe ich es überhaupt in vier bis sechs Monaten nach Buchvertrag so ein Manuskript zu erstellen, das letztlich eine Zeile, eine Seitenzahl von ungefähr 200, 250 Seiten haben wird? Das bedeutet, das sind ungefähr 400.000 bis 450.000 Zeichen inklusive Leerzeichen. Einfach mal eine Idee zu haben. Sieht man bei Word kann man das sehr leicht ablesen unter den Einstellungen. Wenn ich einen Buchvertrag habe, ich muss das Buch noch schreiben, dann dauert es normalerweise in etwa zwölf Monate, bis so ein Buch am Markt veröffentlicht wird. Das ist so der Zeithorizont, mit dem ich rechnen muss.

Thomas

Ich höre ganz oft, boah so lang. Die wollen viel, viel schneller oder viele wollen viel, viel schneller. In der Praxis ist es dann eher umgekehrt, dass der Verlag drängelt, jetzt komm endlich mal, weil das ist Arbeit, ein Buch zu schreiben, die Inhalte zusammenzufassen und so.

Markus

Also ich brauche vier bis sechs Monate für ein Buch, das.

Thomas

Ich schreibe, und ich bin jetzt ein Profischreiber

Markus

Und ich nehme natürlich viel Zeit dafür, weil die Qualität muss exzellent sein. Ich könnte vielleicht schneller schreiben. Was ich damit sagen möchte, ist, ich bin ein Profischreiber, brauche diese Zeit. Möglicherweise braucht ein nicht so professioneller Schreiber ein Stück länger.

Thomas

Ja, ja, ja, genau. Können wir mal davon ausgehen. Bekommen wir von dir eine Checkliste, was in dem Exposé drin ist? Ja, das wäre natürlich super. Dann finden wir das hier unten im Downloadbereich auf dieser Seite. Also ich habe auf den ersten Seiten die technischen Daten über mich. Das erinnert mich so ein bisschen daran. Wir haben ja dieses große Thema Unternehmertum, dass wir einen Businessplan schreiben. Also wenn wir von der Bank eine Finanzierung haben wollen, dann geht es eben auch mich. Das ist meine Frage mit dem Bild. Der Banker will das sehen. Wer ist das? Ich beschreibe das Konzept. Das ist wahrscheinlich ähnlich. Wenn ich nach einem Businessplan vorgehen würde, dann ist so der Titel, der Subtitel und dann kommtimmer so ein Business Plan kommt immer so ein, beim Businessplan kommt die Executives Summary.

Markus

Genau die Buchbeschreibung.

Thomas

Die Buchbeschreibung, der Klappentext, Rückseitentext oder wie auch immer, dass man sagt, so, du hast jetzt eine Viertelseite oder eine halbe Seite, mehr muss das wahrscheinlich gar nicht sein.

Markus

Also meine Empfehlung ist, wir sind diese Punkte durch und dann kommt dieses Executive Summary, wenn wir so wollen. Und das ist der Buchinhalt in drei bis fünf Sätzen. Das ist das executive Summary.

Thomas

Also es gibt Menschen, die können sehr lange Sätze formulieren.

Markus

Ja, und genau an der Stelle bitte keine Sätze im Stil eines Thomas Mann, also die sich über halbe Säte ziehen. Also damit sind eben Sätze gemeint, die, was weiß ich, vielleicht aus 20 Wörtern bestehen. Also normale Sätze, also drei bis fünf Sätze. Und dann gibt es eine ausführliche Buchbeschreibung. Und das kann 40 Zeilen ungefähr, durchaus lang sein. Das heißt was kommt.

Thomas

40 Zeilen, das heißt wie viele Seiten?

Markus

Ja, das ist dann… Eine halbe Seite. Eine halbe Saiten bis Saiten. Viel länger sollte es nicht sein.

Thomas

Also man arbeitet sich stufenweise vor, immer ausführlicher.

Markus

Also ich habe zuerst die Aussage des Buches in drei bis fünf Sätzen. Also was nimmt der Leser mit? Was ist sozusagen der Nutzen des Lesers? Und dann habe ich darunter eben, worum geht es wirklich in dem Buch? Wen wollen wir erreichen? Und was passiert denn auch? Also als Übersicht erzähle ich über die einzelnen Kapitel. Also ich liste die jetzt nicht auf, sondern ich fasse sozusagen die die wichtigsten Inhalte zusammen. Das ist dann so dieser dieser Umfang ausführlicher Beschreibung.

Thomas

Und meine Idee einer Zielgruppe kommt das da schon rein?

Markus

Kommt später. Das ist separiert. Hier geht es rein nur den Buchinhalt. Das heißt, der Lektor zum Beispiel, der Verlagsmitarbeiter schaut zuerst auf die Kurzbeschreibung und sieht okay, interessiert mich, gehen wir davon aus. Dann schaut er sich die längere Beschreibung an, dann wirft er die Hanfe gewöhnlich schon ein Gefühl für die Zielgruppe, wenn die das dann lesen. Dann schaut er eben auf die Vita und dann schaut er eben auf die Marketingideen. Und das sind so diese drei Punkte, die er sich anschaut. Und dann kommt die Zielgruppenbeschreibung, Kapitleinteilung und so weiter.

Thomas

Also von der Reihenfolge her die persönlichen Daten, dann Arbeitstitel, Arbeitsuntertitel. Genau. Und diese kurz beschriebenen drei bis vier Sätze, fünf maximal, dann diese vierzig Zeilen beschreiben. Richtig. Und dann?

Markus

Richtig. Dann Vita. Idealerweise schreibe ich die Vita eben hin.

Thomas

Bei der Vita macht man das eher tabellarisch oder sagt man, da müssen wir es über sich schreiben?

Markus

Habe ich keine Empfehlung. Das ist eher Frage des Gustus. Was wichtig ist, ist bitte in der Vita nur die Dinge reinschreiben, die auch für das Buchprojekt wichtig sind. Also ob ich in der vierten Klasse eine Volksschule oder Einsen hatte, werden die wahrscheinlich weniger, außer das Buchhandel davon. Und da geht es viel Expertenstatus. Und was bringe ich mit? Und bin ich befähigt, zudieses Buch abzuschreiben. Das kommt in die Vita rein. Da muss jetzt auch kein Jahrgang, wann ich geboren bin und so, kann ich reinschreiben, ist jetzt nicht so erfolgskritisch. Dann werde ich anschließend etwas dazu schreiben zum Thema Zielgruppe. Da kommt dieses Thema, weil Marketing kommt ziemlich zum Schluss.

Thomas

Und gehört zur Zielgruppe auch diese Marktchancen, die man sich aufrechnet oder ist es noch mal ein getrennt?

Markus

Also ich würde in die Zielgruppe reinschreiben, also welche Leser möchte ich erreichen und sie versuchen zu quantifizieren, von wieviel Lesern sprechen wir. Da gibt es Statistikseiten, Statista und Statista.de und so was.

Thomas

Ganz tolle Seiten. Kleiner Tipp am Rande: Die bieten auch immer wieder an, sich für einen Monat eine kostenlose Probe ab und zu beschäftigen. Und gerade bei der Recherche oder bei der Erstellung eines solchen Recherches, viel länger wie einen Monat brauche ich nicht. Also habe ich nicht laut gesagt, aber es machen viele meiner Klienten auch sehr erfolgreich, weil man sagt: „Okay, wenn ich die Leistung dann nicht mehr brauche, dann ist gut. Manche brauchen das immer wieder, aber für so eine temporäre zeitlich begrenzte Recherche ist das eine tolle Quelle.

Markus

Also auch quantifizieren eben die Zielgruppe. Dann nächster Abschnitt. Nächster Bereich ist, ich schaue mir an, was sind vergleichbare Werke, die bereits am Markt sind? Also was du vielleicht bemerkt hast ist bei Sachbüchern, wir reden hier nicht von der Schaure. Also im Beletristikbereich muss ich sehr früh im Exposé der Schare reinschreiben. Worum geht es? Ist es ein Follower, ist es Fantasie oder was auch immer? Im Sachbuchbereich ist es nicht unbedingt notwendig. Das ergibt sich normalerweise aus dem Thema, das ich habe. Deswegen habe ich davon nichts erzählt.

Thomas

Du hast jetzt, ich muss einmal mal ganz kurz einen Exkurs einbauen, weil wir haben jetzt schon sehr, sehr viel von dir gehört und immer wieder diese beiden Begriffe Sachbuch und Fachbuch. Kannst du mal so ganz kurz für unsere Teilnehmer zusammenfassen, was.

Markus

Eigentlich der Unterschied ist? Ratgeber, Sachbuch.

Thomas

Fachbuch.

Markus

Sachbuch und Fachbuch. Also das Fachbuch ist ein, das vermischt natürlich. Ja, klar. Aber jetzt rein ein strenger Unterschied ist. Das Fachbuch ist etwas, das ich brauche, zu flankieren zu einer Ausbildung. Häufig auch hat es didaktische Elemente, mir eben Wissen anzueignen. Ganz oft eben Wissen, das ich noch nicht, über das ich noch nicht verfüge. Und es wird eben häufig, ist es Teil einer bestimmten Ausbildung, die ich auch mache.

Thomas

Also Schulbücher gehören ja im weitesten Sinne auch dazu.

Markus

Auch dazu und natürlich Wissenschaftler.

Thomas

Und.

Markus

Natürlich… Und wissenschaftliche Werke ganz oft. Und das Sachbuch ist ein Buch, ein Thema, zu dem ich schon Wissen besitze und das ich immer erweitern möchte. Also mein Know how sozusagen erweitern will und ist etwas lockerer geschrieben, auch vergleichbar mit dem Fachbuch. Und der Ratgeber sind meistens so heruntergebrochen auf Methoden in sieben Schritten zum Erfolg oder in sieben Schritten zum erfolgreichen Scheitern oder was auch immer dann. Und wie man es wieder umdreht oder dann wie Felix aus der Asche dann doch wieder erfolgreich wird und so weiter und so fort. Also sehr locker geschrieben und sehr kurz knapp gehalten, eben ein nicht unbedingt Wissen dazu, sondern so ein How to, also wie ich bestimmte Probleme eben löse. Das sind so diese Ratgeber.

Thomas

Macht ja Sinn, sich bei der Erstellung eines Exposes ganz genau darüber Gedanken zu machen. Weil wenn ich mal damit anfange, also ich habe vor, ein Fachbuch zu schreiben und ich beschreibe dann ein Sachbuch oder einen Ratgeber, dann sagt der Verlag Oh, dann überlasse ich mal lieber uns das einzusortieren. Das bedeutet, mache ich das überhaupt, dieses Einsortieren? Nein, das.

Markus

Lasse ich eben weg. Aber ich sollte mir überlegen, was für eine Art Buch.

Thomas

Möchte ich schreiben? Man hat es im Blick und sagt, es wird eher ein Ratgeber, aber ich beschreibe es dann und die Einsortierung überlasse ich dann dem Verlag. Ja, bzw.

Markus

Meine Empfehlung ist, ich sage jetzt mal 95% aller Bücher, die ich veröffentliche in meiner Rolle, also für Unternehmer sind Sachbücher. Also ich empfehle jedem Unternehmer, der eben ein Buch schreibt, seine Reputation zu verbessern, bei seiner Zielgruppe besser wahrgenommen zu werden oder sein Honorar zu erhöhen, wird höchstwahrscheinlich ein Sachbuch die richtige Wahl sein.

Thomas

Ich vermute mal, bei einem Fachbuch ist auch das Thema Ghostwriter ein bisschen schwieriger, weil wenn ein Doktorand einen Ghostwriter verwendet, dann landet er dort, wo diverse Politiker auch schon gelandet sind. Das ist wahrscheinlich nicht so ganz das Optimale. Klar, aber ich mache mir Gedanken dazu, wo das Buch einsortiert werden könnte, weil Ratgeber könnte ja durchaus sein. Also das gibt ja auch die beiden Bereiche, Fachbuch wahrscheinlich weniger, Und wie geht es dann weiter?

Markus

Ja, genau. Dann schaue ich mir an, welche vergleichbaren Werke gibt es schon am Markt? Und ich empfehle hier drei vergleichbare Werke vorzustellen. Das heißt Buchtitel, das Erscheinungsjahr, der Autor und der Verlag. Genügt, wenn ich das runter schreibe. Ich bin’-das brauche ich nicht. Bitte nicht darauf verzichten, einen Vergleichswerk reinzuschreiben. Also wenn ich reinschreibe, das Buch ist einmalig, es gibt nichts Vergleichbares, bedeutet das für die Verlage immer Oh, dafür existiert noch kein Markt, den müssen wir es schaffen. Also auch wenn ich da die Ecke denken muss, damit ich einen Vergleichswert hinkriege, immer zumindest zwei. Also ich arbeite immer mit drei Vergleichswerten, die setze ich dann rein.

Thomas

Dann, da rumt dann… Da kann man ja auch unseren Teilnehmern mal die Angst nehmen. Das habe ich ja immer wieder in den Beratungen, dass jemand mit einer Idee kommt. Ich habe gestern wieder so ein tolles Beispiel gehabt. Und da ich ja gut vernetzt bin in diesem, das auch schon seit etlichen Jahren machen, mittlerweile seit über 20 Jahren, kenne ich schon. Und dann sind die Leute auch mal ganz entsetzt. Ach scheiße, also es gibt schon, Moment, das ist eine gute Nachricht. Das ist eine gute Nachricht, weil wenn es das schon gibt, es gibt es nicht von dir, es gibt es nicht mit diesen Inhalten, mit diesen Schwerpunkten, mit diesen Ideen in dieser Zielgruppe. Aber was ganz wichtig ist, wenn es das schon gibt, gibt es offensichtlich einen Markt. Und das ist, glaube ich, ganz ganz elementar. Das ist eher eine gute Nachricht.

Markus

Genau. Weil der nächste Schritt ist dann, dass ich darunter schreibe, welches Buch ist am ehesten mit meinem geplanten Werk vergleichbar und wie unterscheidet sich mein Werk von dem andere? Und damit wird sozusagen der berühmte Schuh draus. Damit schließt sich im positiven der Kreis. Ich zeige auf, was existiert am Markt und ich zeige gleichzeitig auf Worin unterscheidet sich mein Werk darin? Was ist das Besondere an meinem Werk? Und wenn ich es in der Vita noch nicht reingeschrieben habe, dann kommt spätestens bitte an dieser Stelle auch der Punkt Warum bin ich besonders ich dazu befähigt? Warum sehe ich mich in der Rolle, dass ich zu diesen Themen etwas schreibe? Also spätestens dann muss es kommen. Ich empfehle es immer gleich in der Vita. Dann habe ich diesen Bereich und dann widme ich mich schon dem Bereich Marketing. Das heißt.

Thomas

Gibt es so was wie eine erste Kapiteleinteilung?

Markus

Ganz zum Schluss. Ganz zum Schluss kommt das. Und vorne dran kommt sozusagen die Hardfacts und zum Umfeld des Buches gewissermaßen. Und dann beschreibe ich zum Schluss den ganzen Kapitel. Das heißt die Marketingplanung, wenn wir so wollen.

Thomas

Also was mache ich selber? Was erwünsche ich mir vom Verlag? Würde ich nicht reinschreiben. Das heißt also, was bin ich bereit selber zu tun? Genau. Welches Netzwerk habe ich? In welchem Verein bin ich? Also bei uns zum Beispiel in dem Fall GSA. Zum Beispiel, genau.

Markus

Mit wem bin ich vernetzt? Verbände, die ich da habe.

Thomas

Genau. Was sind meine eigenen Ideen? Will ich eine eigene Website dazu machen? Eine Landingpage zum Buch?

Markus

Wie bin ich im Social’-Media’-Bereich vernetzt? Das wird auch immer wichtiger. Das heißt, wie viele Follower habe ich auf Instagram? Wie viele Freunde oder Likes gefällt mir? Habe ich auf meine Unternehmensseite auf Facebook? Wenn die Zahlen zu gering sind, also wenn ich auf meine Unternehmensseite in Facebook 325 Leute habe, dann lasse ich es besser weg. Also wenn das so drei, viertausend sind, ist es in Ordnung. Wenn ich das nicht habe, lasse ich es besser weg. Ich hatte ja das Beispiel, einen Unternehmer, der hat zwei eigene Shops und der hat im Laufe seiner Jahre, glaube ich, eine 20.000 Kunden, die er immer wieder auch mit Newslettern und so bei Laune hält und hat damals auch begonnen, damit eine eigene Zeitschrift rauszubringen. Das ist natürlich eine Schlagzahl. Das hat Gewicht.

Thomas

Wenn ich die normale Conversion’-Rate mal berechne, dann habe ich ja vielleicht noch nicht die ganze erste Auflage. Aber ich komme dann schon allein aus diesem Pool schon relativ nah, wenn ich es geschickt mache. Ich habe ein E Mail Marketing System, ich habe eine Website, ich habe verschiedene Landingpages. Ich bin bereit Werbung zu machen in verschiedenen sozialen Medien. Selbst wenn ich noch nicht diese…

Markus

Habe ich 2.000 oder 3.000 schon verkauft. Absolut. Und das sind Zahlen, die gehören an dieser Stelle also rein. Dann kann ich natürlich reinschreiben, ich sollte reinschreiben, dass ich dann Social Media Werbung dann mache und ich kann natürlich reinschreiben, dass ich nicht Lesungen halte und diese Dinge. Das hat weniger Gewicht jetzt.

Thomas

Und macht es Sinn dann reinzuschreiben, dass wenn der Verlag… Es gibt ja schon Verlage, die was machen. Man darf ja nicht…

Markus

Die machen sowieso auch etwas.

Thomas

Aber ich habe auch schon von Verlag’-Leuten gehört bei Veranstaltungen, dass sie gesagt haben, sie tun dann was, weil immer die Beschwerde kam, die Verlage machen nichts oder zu wenig. Und die sagen dann ja, dann laden wir jemanden ein zu einer Lesung, zu einem Interview zum Beispiel. Und derjenige sagt Ja, ich habe jetzt keine Zeit, ich habe jetzt Kunden oder so. Da muss man dann auch schon rein treiben, dass man da sich die Zeit halt wirklich freischaufelt, dass das Priorität hat.

Markus

Genau. Und was auch rein gehört, wenn ich jetzt Vorträge halte, Seminare, auch hier die Teilnehmer, wie viele Menschen komme ich im Jahr in Kontakt? Das hat auch ein Gewicht.

Thomas

Und spielt es auch eine Rolle, dass ich sage, ich halte jetzt Vorträge? Wie viel sind das? Ja, ja, auf jeden Fall. Und das ist auch ein Format, wo ich innerhalb dieses Formats auch meine Bücher präsentieren und in der Pause auch verkaufen kann.

Markus

Genau, das hat durchaus Gewicht. Mit Verlagen verhandeln zum Thema Marketingaktionen. Das kann ich natürlich machen. Meine Empfehlung ist hier, bitte nicht ins Exposé reinschreiben, nicht reinschreiben. Und ich erwarte von ihnen, die Verlage erleben alle möglichen Dinge von Menschen. Das kann sein, dass die sich dann sozusagen, da entsteht ein Bild und das will ich nicht haben, dass ich dieses Image plötzlich kriege. Meine Empfehlung ist, wenn der Verlag anweist, wenn er sagt, okay, ich möchte mehr Informationen, ich finde es interessant, ich sehe da wirklich Interesse, dann in diesen Prozess einsteigen und sagen Okay, pass auf, das biete ich an. Wie ist es denn von eurer Seite? Was bietet ihr denn an? Und dann kann man durchaus hier Vereinbarungen treffen, aber nicht vorweg reinschreiben, also reaktiv damit umgehen.

Thomas

Also wie beim Businessplan ist Bestandteil im Marketingplan in dem Exposé, auch wenn Sie sagen, was habe ich denn vor an Marketing, welche Basis bringe ich da mit und was sind meine Ideen?

Markus

Genau.

Thomas

Wie geht es dann weiter?

Markus

Ja, wie geht es weiter? Und ich habe die Planung ja hier drin. Und dann anschließend, ich würde immer etwas dazu schreiben, also wenn ich es so plane, es auch als Kundengeschenk einzusetzen oder wenn ich jetzt Trainer bin, als Beispiel Seminare, dass ich es meinen Teilnehmern mitgebe, dass ich das eben auch dazu anfüge.

Thomas

Der Verlag kommt hinter dem Ofen hervor, wenn ich sage, also ich möchte ja für den Eigenbedarf so und so viel tausend Euro, so und so viele Exemplare, 500, 500, 2000, je nachdem, was ich dann brauche.

Markus

Genau das kann durchaus ein Gewicht haben für den Verlag.

Thomas

Direkt schon im Exposé, weil da stellt man, glaube ich, die Tür schon mal so spaltweit offen. Absolut.

Markus

Und dann komme ich zur Kapitleinteilung. Das bedeutet, hier empfehle ich immer dann auch eine neue Seite damit zu beginnen. Das heißt, ich habe vorne dran eben das Vorwort Kapitel eins, Kapitel 2, Kapitel drei, meine zwölf Kapitel und bitte immer mit einer Überschrift, Kapitel Überschrift. Das heißt, dass ich am ersten Blick schon weg sehe, worum geht es denn in diesem Kapitel?

Thomas

Wo ich jetzt hergeleitet? Was gibt es da rein? Was ist die Logik?

Markus

Genau, der rote Faden Ja, ja, genau. Und dann pro Kapitel eine kurze Beschreibung. Okay. Zehn Zeilen vielleicht, nicht zu lang. Das können auch so Stichworte, auch Bulletpoint sein, wenn es das Thema hergibt. Also pro Kapitel eine kurze Beschreibung herleiten, dann hintendran steht dann, dann habe ich in Literatur oder Quellenangaben Literaturverzeichnis, Stichwortverzeichnis, wenn ich das habe, das setze ich dann hintendran. Und das ist es. Das ist also sozusagen das Exposé.

Thomas

Ein Probekapitel, also dieser Probe Text, sollte das ein komplettes Kapitel sein oder wie umfangreich? Weil ich könnte mir vorstellen, der Verlag will ja wissen, wie ist der Schreibstil, wenn ich selber schreibe?

Markus

Ist jeder Verlag anders? Und zwar da, also ich empfehle, wenn der auf die Website des Verlags zu gehen und nachzusehen, was verlangt der Verlag?

Thomas

Wenn ich nicht… Es gibt ja sogar einige Verlage, die komplette Vorlagen haben.

Markus

Ja, genau. Und wenn ich hier nichts dazu finde, dann einfach mal das Exposé abgeben. Verlag schaut sich mal an, okay, was ist das überhaupt für ein Thema? Die sehen ja auch, wie ich die Beschreibung, also die Buchbeschreibung, wie ich das formuliere. Da können die, da kriegen die auch schon ein Gefühl, wie formuliere ich da? Und dann fordern die das eben an. Gefragt will ich es nicht sofort dranhängen.

Thomas

Also lieber eher mehr, eher weniger wie mehr, dass man sagt, wir konzentrieren uns darauf und sagen Ist das Grundthema für euch interessant? Passt es? Und dann kommt man eh in den Dialog rein.

Markus

Es sei denn, der Verlag verlangt das. Und vielleicht zur Aufmachung. Den Verlagen ist es im Grunde genommen vollkommen egal, wie hübsch so ein Exposé ist. Ich selbst schreibe meine Exposés immer in Query New, zwölf Punkte, eineinhalb Zeilen, weil sich das einfach sehr einfach lesen lässt. Und in dieser Form schreibe ich auch die Manuskripte, die an den Verlag kommen.

Thomas

Und es ist spannend, dass du das sagst, weil viele würden ja eine Sand’-Serif’-Schrift nehmen, eine Schrift ohne Serifen. Aber im Buchkontext ist natürlich eine Serif’-Schrift die Wahl schlechthin. Weil ich glaube, es gibt kein Buch, was Sand’-Serif’-Schriften hat, also eine Helvedica oder eine Aval, weil einfach der Lesefluss mit einer serifen’-behafteten Schrift, also das sind diese kleinen.

Markus

Auswüchse an den Füßchen an.

Thomas

Den einzelnen Buchstaben.

Markus

Viel angenehmer und schneller.

Thomas

Der Lesefluss ist viel, viel schneller. Und von der Optik her sagen viele, ich auch, würde ich eher in der Sandschrift machen. Aber da sage ich okay, ich passt mich dem Verlag an und mache es direkt schon leicht lesbar.

Markus

Ganz. Ganz wichtig.

Thomas

Weil ich glaube, das hätte ich sofort verkehrt gemacht.

Markus

Und ich brauche auch nicht unbedingt ein Deckblatt oder bitte nicht das selbst entworfene Buch Cover da dranhängen. Das zeigt alles von hochgradiger Unprofessionalität. Das interessiert die Verlage auch nicht. Und einfach so wie ich es beschrieben habe, dass die Verlag schicken, die interessieren sich wirklich nur für Inhalte und alles andere ist denen echt egal. Und das ist das Exposé. Also das schicke ich dann an den Verlag. Wir schauen es ja dann anschließend an, wie wir Verlage gewinnen. Genau da steigen wir dann ein. Hier geht es jetzt rein das Erstellen des Exposes und das dann eben mit das PDF natürlich verschicken. Und ja das war’s.

Thomas

Ja, okay. Schauen wir uns mal das Thema an. Ich habe jetzt ein Exposé vorbereitet nach deinen Empfehlungen. Da waren tolle Tipps dabei. Dinge, die ich auch jetzt noch, ich bin auch noch kein alter Hase, aber selbst nach meinem… Ein Hase halt. Ja, genau. Immerhin. Kann schon so drei Bücher mal ins Regal stellen, wo mein Name draufsteht.

Markus

Ist schon etwas toll.

Thomas

Trotzdem hätte ich da auch Fehler gemacht. Also mit der Schriftart und so, das sind so Kleinigkeiten. Aber manchmal sind es die Kleinigkeiten. Wie finde ich denn jetzt den geeigneten Verlag? Ich meine, du hast schon ein paar Sachen gesagt. Ich glaube, so viel muss man gar nicht drüber reden, weil dass ich jetzt einen Kinderbuchverlag nicht anspreche, liegt auf der Hand. Aber wenn man ein bisschen recherchiert, ich bin immer wieder verblüffend, wie viele Verlage es gibt und wie viele kleine und vielleicht auch feine Verlage gibt, dass man sagt, na ja, muss es immer die großen sein. Ich sage dir, ich sage dir, ich erzähle dir ein Beispiel, das ist uns ja passiert bei meiner Recherche. Ich hatte den Eindruck, wir hätten das Buch an einen anderen Verlag verkaufen können. Also er hätte das genommen. Ich hatte nur, und das habe ich auch von vielen Kollegen gehört, den Eindruck, die fanden das so spannend, dass sie es weg vom Markt haben wollten. Aber sie hätten es nicht mit dem Einsatz und mit der Liebe und mit der Sorgfalt gemacht. Bei Weine, die gesagt haben: Nee, wir wollen das Buch. Wir finden es gut, wir wollen das vermarkten. So, ich sollte dann in so eine Reihe rein, wo ich gedacht habe, so sicherstellen und weitersuchen. Hauptsache der ist vom Markt, bevor ja da jetzt ein Bestseller daraus entsteht. Wie kriegt man sowas? Also wie findet man so den richtigen Verlag? Wie geht man da vor? Schreibt man, ist da wirklich das Gesetz der großen Zahl? Oder sagt man: Ne, wir konzentrieren uns? Oder beim Businessplan sagen wir oftmals, geh nicht sofort zu deiner Hausbank, ich gehe mal zu einer anderen Bank und üb mal ein bisschen wie ein Banker reagiert, bevor du zu deinem Wunschkandidaten bist?

Markus

Unbedingt.

Thomas

Wie würden wir da vorgehen? Was ist deine Empfehlung?

Markus

Zum einen, man ist, vielleicht ein paar Worten, die ich schon mal angedeutet habe, welche Verlag suche ich mir denn überhaupt aus? Wie gehe ich dann da vor? Also ich empfehle grundsätzlich, dass wenn ich ein Buch rausbringe, wo es darum geht, mich stärker zu machen, mein Business zu stärken. Wenn das sozusagen die Strategie ist, dann bitte einen Verlag suchen, nicht Selfpublishing. Selfpublishing geht immer, es schwächt aber meine Positionierung.

Thomas

Wann nehme ich Selbst Publishing?

Markus

Ich nehme selbst Publishing dann, wenn ich ein Buch rausbringen möchte, dass ich in erster Linie selbst verkaufen will, beispielsweise in meinem Laden, auf Veranstaltungen und so weiter. Dafür eignet sich Publishing oder wenn ich das verschenken will, Neukunden zu gewinnen, dann kann ich das aus der Möglichkeit herausnehmen.

Thomas

Weil da bin ich wieder aus dem Marketingbereich, würde ich da schon eher zweifeln, weil klar ist es günstiger und viel einfacher zu machen, aber wenn ich jetzt als Geschäftsführer so ein Buch geschenkt bekomme und gucke auf die Rückseite. Und sehe, ist das Buch von einem Verlag oder SAP Publishing, da ist der Inhalt noch so toll, aber von der Wertigkeit ist das natürlich schlecht.

Markus

Ich dachte, ich zahne diesen eher so Art scheinbar, Business to Business, eher so dieses Business to Customer, dieser Effekt, den wir teilweise auf Facebook haben.

Thomas

Ja, okay, verstehe. Business to Customer macht Sinn. Genau. Die gucken nicht drauf. Die verstehen auch den Unterschied.

Markus

Business to Business sollte schon ein Verlagsmodell sein.

Thomas

Zumal ja auch beim SAP Publishing der Anschein eines Verlages erweckt wird. Da steht ja auch ein Verlag drauf. Aber das ist ein guter Tipp. Also B2C funktioniert dann.

Markus

Funktioniert durchaus. Ein Business to Business sollte ich im Verlag haben und da empfehle ich jetzt für unsere Zielgruppe oder unsere Teilnehmer, unser Unternehmen, unsere Einzelunternehmer mit ein großes Verlagshaus, ein bekanntes Verlagshaus.

Thomas

Deswegen werden wir auch jetzt hier in diesem Rahmen nicht weiter auf das Self’-Publishing’-Thema angewiesen. Da gibt es auch genügend andere Informationsquellen. Und ich glaube, es ist auch nicht das Spannende. Also wirklich aus verschiedensten Gründen Reputation, Marketing und in dem Fall auch ganz, ganz viele andere Sachen. Wir reden jetzt über das, ich sage mal ganz böse in Anführungszeichen, seriöse Buchmarketing, seriöses Buch veröffentlichen und das geht über die Verlage.

Markus

Ja, genau. Da sollte es ein großes Verlag so sein. Also es gibt ja auch Kleinverlage und Kleinstverlage, also die ist sehr liebevoll und mit viel Aufwand Buchprojekte umsetzen, vielleicht auch mit einem guten Marketingaufwand das machen. Die Sache ist halt einfach die, dass es einen Unterschied macht, ob jetzt eben Weile, weil du es angesprochen hast, draufsteht oder ob Verlag Franz Mayer und Buben draufsteht oder nur Franz Mayer Verlag. Und das nehmen unsere Kunden, unsere Zielgruppe, Business to Business Bereich, die Geschäftsführung und so weiter, die nehmen das wahr. Es gibt nichts peinlicheres, als wenn ich jetzt ein Buch als Beispiel Geschäftsführer gebe und das ist jetzt ganz extrem Selfpublishing. Der schaut drauf und sagt Ah, das haben Sie bei ePaply verfolgt. Ist ja nett. Oder ich habe einen kleinen Verlag.

Thomas

Und es gibt einige Agenturen, die ich kenne, Marketingagenturen, die eine gewisse Größe erreicht haben, 20, 30 Mitarbeiter, die dann sagen: „Na ja, viele unserer Kunden wollen ein eigenes Buch haben, wir machen einen eigenen Verlag. Das ist für mich so ein bisschen den Hauch, dass wir in der gleichen Kategorie wie ich selbst verblicken können.

Markus

Ist es ja auch im Endeffekt, das ist meine Wahrnehmung. Es gibt auch viele Menschen oder viele Unternehmer, die selbst einen Verlag gründen und dann hauen die sich ein, zwei noch dazu.

Thomas

Und was ist mit den kleinen Verlagen, die schon aus der Nummer herausgewachsen sind? Okay, ist seriös. Aber die sich auf ein ganz spezielles Thema bezogen haben? Wäre schwierig.

Markus

Wenn es wirklich ein Nischenthema ist, kann es durchaus Sinn machen. Um auf Nummer sicher zu gehen, schaue ich mir lieber die großen Verlage an. Das heißt die 100 umsatzstärksten Verlage Deutschlands.

Thomas

Das wäre meine nächste Frage, wenn du das so sagst. Das ist schon mal ein guter Tipp. Aber wie ist es zum Beispiel mit Verlagen aus der Schweiz, aus Österreich, die zum Beispiel sagen, wir sind im deutschsprachigen Raum aktiv? Kommt sowas auch? Wir haben, das weiß ich leider nicht, wie dieser Verlag heißt, aus der Schweiz.

Markus

Es gibt einen Mieters Verlag zum Beispiel, den Herr Rürig. Es gibt in Österreich den Linder Verlag. Kann ich auf jeden Fall machen, kann ich arbeiten. Was ich bei Schweizer Verlagen überlegen sollte, ist… Wir haben in Österreich und wir haben in Österreich und wir haben in Deutschland, haben wir die Buchpreisbindung. Das ist ganz klar. Ich bekomme ein Honorar, das liegt ungefähr bei zwischen 8 und 12 Prozent, also eher zwischen 8 und 10 Prozent, bekomme ich als Autor ausbezahlt. Und durch die Buchpreisbindung ist der Preis fix, alles einfach kalkulierbar. Das gibt es in der Schweiz nicht. In der Schweiz gibt es keine Buchpreisbindung.

Thomas

Und was ist, wenn ein Schweizer Verlag in Deutschland verkauft? Auch nicht?

Markus

Dann ja, dann muss er sich dem unterordnen. Nur viele Schweizer Verlage haben eben ein anderes Vergütungsmodell. Das heißt, das ist eben ein bestimmter Nettobetrag. Man muss es einfach anders rechnen. Und wenn mir das als Autor alles zu kompliziert ist, dann muss ich vorsichtiger sein mit Schweizer Verlagen. Ansonsten, ich muss mir das einfach anschauen, was kommt für mich unterm Strich dann raus? Weil die halt in ihren Geschäften in der Schweiz durchaus mit Rabatten usw. Anbieten.

Thomas

Und wenn ich das als Unternehmer, der ein Buch schreibt, als Experte nutzen will, dass ich ganz bewusst sage, ich will ja aus der Buchpreisprüfung raus, zum Beispiel bei einer Veranstaltung einen anderen Preis überhaupt anbieten zu dürfen.

Markus

Das darf ich dann nur in der Schweiz.

Thomas

Ah nur in der Schweiz. Das heißt, es nützt nichts, wenn ich einen Schweizer Verlag habe. Das dürfte.

Markus

Ich in Deutschland trotzdem nicht. Genau. Also ich muss mich in den Land, in dem ich verkaufe, muss ich mich an diese Gesetze halten und somit bin ich dann drin wieder. Genau. Also das sollte ich…

Thomas

Hat ja auch Vorteile.

Markus

Ja, ja, auf jeden Fall. Und nicht verramscht. Genau richtig. Und das sollte ich einfach beachten. Das ist ja eine Frage des persönlichen Gustus natürlich. Ansonsten Beispiel eben der Mieders Verlag, der gregorid Zechen, ungemein ruhiger Verleger, der sich ein tolles System aufgebaut hat, sehr stark in Deutschland auch ist, sehr schöne Bücher eben schreibt. Also da ist es egal, ob es ein deutscher, Schweizer oder österreichischer Verlag ist. Die sind alle grundsätzlich gut. Einfach einen Blick reinwerfen. Was bieten die denn so an? Wie ist denn die Website auch aufgebaut? Was für Bücher bieten die an? Wo finde ich die Bücher? Vielleicht auch in die Buchläden schauen. Was finde ich da für Verlage? Und da bekomme ich so ein gutes Bild. Was sind denn auch so die großen Verlage?

Thomas

Was ich gemacht habe, ist einfach, ich habe Tante Amazon genommen und habe diese Themen eingegeben. Themen, da kann man ja wunderbar suchen. Man muss ja nicht nur konkret nach Autor und Titel suchen, sondern man kann ja.

Markus

Nach Themen suchen.

Thomas

Und habe dann geguckt, okay, nach den Verkaufslisten, also da gibt es ja auch ein Ranking, Verkaufslisten sowieso. Welche Verlage stehen denn dahinter? Und das kann man sich auch zusammen. Das ist ein bisschen Recherchearbeit, aber könnte man auch leicht delegieren, was jetzt nicht so schwierig ist, ist aber nur eine Fleißaufgabe, dass ich sage, da finde ich leicht von diesen 100 Verlagen, also die Top 30, die für meine Themen interessant sind.

Markus

Ja, genau. Da finde ich auch sehr viel. Und so bekomme ich ein gutes Gefühl, was die Verlage betrifft. Und die schreibe ich dann ein.

Thomas

Du hast vorhin gesagt, diesen Begriff dieser unaufgeforderten Manuskripte. Kann ich denn, wenn ich bei dem Verlag recherchiert habe, haben die Vorgaben für die Abgabe eines Exposes, haben die Muster, Formulare und Ähnliches. Wenn ich das vernünftig recherchiert habe, kann ich dann ein Exposé unaufgefordert zusenden oder sollte ich vorher anrufen? Ich schicke Ihnen jetzt was, stehen Sie alle gewähr bei Fuß, stellen Sie den Verlagsbetrieb ein, weil ich schicke Ihnen nächste Woche mein Exposé.

Markus

Also in den meisten Fällen funktioniert es nicht. Und das ist das Beispiel jetzt in meiner Rolle als Literaturkern. Wenn ich jetzt rein diese Rolle jetzt eben hernehme, was ist der Wert meiner Rolle? Der Wert meiner Rolle ist, weil das natürlich weiß wie ein Exposé geschrieben werden muss, weil ich den Markt kenne, ist ein ganz klarer Wert, dass ich einfach die Kontakte zu den Verlagen habe. Und das hat viele Jahre gedauert, dass ich die Kontakte habe. Als ich das erste Mal auf der Buchmesse, also Frankfurter Buchmesse war, die sind ja nicht alle halb acht gestanden, also überhaupt niemand. Die hatten schlicht einfach auch keine Lust auf mich, weil ich einer von vielen war. Und da musste ich drei Jahre lang hinlaufen, die ersten Kontakte zu bekommen. Und heute ist es eben so, dass wenn ich ein Buchprojekt übernehme und das eben vermittele, dann rufe ich eben ein, zwei Verlagen dann an, unterhalte mich mit den Teilnehmern, mit den Gesprächspartnern und wir schauen mal, wie das Buchprojekt gestaltet werden muss. Und dann schicke ich das hin. Das heißt, und da ist die Chance dann schon sehr, sehr hoch, dass es dann genommen wird, weil ich das vorbereitet habe. Das habe ich als einzelner Autor nicht.

Thomas

Genau. Ich wollte es gerade sagen. Ich kann mir vorstellen, dass du einige Angaben kriegst. Deswegen deine Kontaktdaten sind ja hier auch weiter unten zu sehen und wir werden es auch noch mal einblenden, weil da kann ich dich auch wirklich empfehlen, gerade bei dieser Verlagsuche. Ich meine Kontakte, es gibt diesen Spruch, es ist Kontakte schaden nur dem, der keine hat. Und das ist natürlich Gold wert. Aber es gibt natürlich, ich meine, dafür machen wir auch diesen Tag…

Markus

Und wie mache ich es jetzt als Einzelautor? Genau. Das ist ja mal, was ich damit sagen möchte, ist, das macht eben sozusagen diese Dienstleister aus, weil ich empfehle es nicht als Einzelautor, also wenn ich das unten auch stehen habe bei den Verlags oder wenn ich es recherchiere, die meisten Verlage geben diese Kontaktnummer nicht her, sondern nur über E’-Mail, weil die einfach, die werden zu bombardiert. Die bekommen, wenn es blöd läuft, hunderte Anrufe am Tag und deswegen versuchen die sich sozusagen rauszuhalten. Wenn ich jetzt niemanden kenne, wenn ich jetzt… Wenn ich jetzt sozusagen keinen Grund habe und zu sagen, ich habe ein Buch für euch ist kein Grund, würde ich einen Verlag nicht anrufen. Nicht unbedingt. Auch so mein sportlicher Ehrgeiz zwingt mich dazu, logischerweise. Also das heißt, wenn ich die ganzen Empfehlungen, die wir besprochen haben, berücksichtige, dann wird mein Manuskript auch gelesen oder mein Exposé.

Thomas

Was halt da die Sache… Also da gibt es ja oft so die Meinung, wenn der sich nach so und so viel Wochen nicht gemeldet hat, ist das wie eine Absage stimmt so oder?

Markus

Nee, es ist so da.

Thomas

Und wann sage ich, habt ihr das gekriegt? Wann fasse ich nach?

Markus

Wann fasse ich nach? Ja, also es ist so, dass Verlage brauchen mitunter sehr lange, bis sie ihm antworten, weil die wahnsinnig viele Manuskripte eingesandt bekommen. Das heißt, es ist durchaus der Fall, wenn ich mich als Autor bei einem Verlag melde, dann dauert es drei, vier Monate, bis die antworten, fünf Monate vielleicht sogar. Literatur kennt man dann wieder bevorzugt behandeln, weil einfach ein reger Austausch da ist, weil der Prozess schneller vonstatten geht. Beim Einzelautor dauert es eben länger. Wann fasst sich nach? Schwer zu sagen, von Verlag zu Verlag unterschiedlich. Ich empfehle so nach zwei Monaten, wenn ich da nichts höre, dass ich vielleicht mal nachfrage. Und häufig kriege ich aber da keine Antwort. Es dauert immer einige Zeit lang und häufig kriege ich auch keine Absage. Wie gehe ich vor? Soll ich einen Verlag anschreiben, mehrere Verlage anschreiben?

Thomas

Und welcher Reihenfolge? Also schreibe ich den mein Wunschkandidat sozusagen als erstes an, voller Optimismus?

Markus

Ja, ja, genau. Also wenn ich, wenn ich warten kann, würde ich den zweiten Wunschkandidaten oder den dritten Wunschkandidaten besser anschreiben und warten, bis ich eine Antwort bekomme. Ich bekomme übrigens keine Begründung, wo mich abgelehnt wurde. Die Zeit haben die einfach nicht dafür. Und dann aus der Erfahrung heraus einen anderen Verlag anbieten. Die meisten Autoren aber fehlte an die Zeit, eben drei, vier Monate zu warten. Aus dem Grund bleibt mir nichts anderes übrig als als Autor, die drei, vier Verlage gleichzeitig anzuschreiben. Das ist durchaus legitim. Es gibt an der Stelle keine Empfehlung. Es gibt keinen Trick, wie komme ich an einen Verlag ran? Schlicht einfach deswegen, weil die eben so zugeknallt werden von Manuskripten, dass die versuchen, dem irgendwie Herr zu werden, haben ihre Abläufe. Es gibt nicht den Trick, mach dies, dann bekommst du die Telefonnummer raus und dann wächst du aus deinem Interesse. Aus meiner Erfahrung heraus ist das der Weg, den ich jetzt aufgezeigt habe, der auch funktioniert mit all seinen Ecken und seinen Kanten.

Thomas

Das war es für diese Runde. Ja, wir sehen uns gleich im letzten Teil, der auch sehr, sehr spannend ist. Kann ich schon mal versprechen. Ja, bis gleich.

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