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Verlagssuche und Exposé

In diese Episode gibt es den zweiten Teil des Gespräches zwischen Thomas Göller und Markus Miksch. Es gibt einige Tipps und Erfahrungsberichte rund um die Themen zur Auswahl des richtigen Verlages, Sachbüchern, Exposés und sein eigenes Buchthema passend positionieren.

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Inhalt der Episode

In Teil II der Episoden-Reihe mit Ghostwriter und Literaturagent Markus Miksch und Thomas Göller geht es weiter rund um die Themen des Verlagswesens. Dieses Gespräch wurde vor der Gründung des Mentoren-Media-Verlag GmbH aufgezeichnet.

Wie schaffen es Autoren auf die Spiegel-Bestseller-Liste? Und wie schafft man es sich dort mehrere Wochen zu halten? Es gibt einige Tipps und Erfahrungsberichte zur Auswahl des richtigen Verlages. Doch bevor man einen Verlag aussucht, sollte natürlich das Buchthema passen. Eine wichtige Grundlage um überhaupt Schreiben zu können. Wie ausschlaggebend ein polarisierendes Thema für das Buchmarketing sein kann, verdeutlichen Markus und Thomas mit einigen Beispielen. Welche Rolle der Buchtitel dabei spielt – oder nicht spielt – erfahren wir auch!

Die Beiden sprechen auch darüber, dass es durchaus möglich ist, ein eigenes Buch zu einem Thema zu schreiben, zu dem es schon mehrere Bücher gibt. Wie das funktionieren kann, hören wir in dieser Episode.

Was machen Bestseller-Autoren richtig? Was können wir von diesem Expertenwissen lernen? Das sind die Themen dieser Folge des Unternehmer Academy Podcast.

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Natürlich findet dieses Gespräch ohne jede Berechnung und völlig unverbindlich statt.

Der Unternehmer-Academy Podcast | Volker & Thomas

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Transkript zu dieser Episode

Volker

Wie kommt man an den richtigen Buchverlag? Wie funktioniert das überhaupt? Und ist ein Buch Erfolg planbar? All das gibt es in dieser Podcast Episode. In den Shownotes gibt es übrigens auch einen Link zu einem Buch von Markus Gmicksch aus dem Mentoren Media Verlag, indem er das auch noch mal sehr ausführlich und mit klaren Worten erklärt. Der Unternehmer Academy Podcast. Wir machen aus Menschen mit Know how Unternehmer mit Erfolg.

Thomas

Ja, wie gesagt, ich sage das Prinzip Zufall.

Markus

Ist es dann… Ist Erfolg planbar.

Thomas

Vor allen Dingen in der Größenordnung.

Markus

In der Größenordnung, genau 100.000 plus Stückzahl. Also zum einen gibt es natürlich Trends Themen, also Themen, die in Zukunft kommen werden, die viele Menschen interessieren werden. Das ist bis zu einem gewissen Grad im Buch verlangt, bekannt, wie die Umfragen machen. Und darauf kann ich hinschreiben. Also wenn es zufälligerweise mein Thema sein sollte, kann ich darauf hinschreiben. Und wenn ich das dann kontrovers verpacke und vielleicht auch humorvoll schreibe, also sozusagen den Nerv treffe, kann ich es bis zu einem gewissen Grad sehr wohl planen. Natürlich immer bis zu einem gewissen Grad, weil am Ende des Tages, wir wissen nie, was interessiert wirklich den Leser. Es bleibt immer so ein Unsicherheitsfaktor. Also es lässt sich auf Erfolg hinschreiben auf der einen Seite. Ein Punkt, den ich häufig höre, ist das Thema Marketing, Buchmarketing. Und ja, die Verlage tun zu wenig, die machen zu wenig für mich. Das Gerede der Verlage ist folgendes. Sie sagen, in erster Stelle muss das Buch da sein, das den Leser gefällt. Es muss einfach ein verkaufbares Buch da sein und eine breite. Das zweite ist, der Autor muss etwas dafür tun. Und zwar nicht, weil wir Verlage so viel Geld sparen wollen, sondern weil wir im Laufe der Jahre gelernt haben, jetzt immer aufs Sachbuch natürlich bezogen, im Laufe der Jahre gelernt haben, dass wir viel Geld investieren in ein Buch. Die Bücher werden sozusagen mit der Person des Autors verkauft. Und wenn der Autor nichts dafür macht, dann wird der Leser eben nicht zu hingreifen, weil es für ihn kein Bezug gewissermaßen da ist. Die Bücher, die sich am besten verkaufen, sind die, die eben sehr stark mit Unterstützung des Autors Vorträge halten, all diese Dinge, die vorgenommen werden. Gutesein Beispiel an der Stelle ist junge Autorin, die Julia Enders, das Buch Darm mit Charme. Die ist erschienen im Ruhlstein Verlag. Ich habe mich mit dem Verlagsleiter total kennengelernt. Wir kennen uns halt im Laufe der Jahre relativ gut und mich hat interessiert, ob das so ein One Hit One ist. Und er hat gesagt Nein, überhaupt nicht. Bewusst das Buch wird ein Erfolg, weil die junge, das war eine damals junge Doktoranden, die hat damals schon viele Vorträge gehalten, die hat eine Community gehabt. Dann hat die das Buch geschrieben, das ist jetzt literarisch ja nicht so hochwertig. Sie geht mit einer sehr lockeren Sprache Das muss mir gefallen oder auch nicht. Und sie hat es einfach geschafft, einen Nerv zu treffen, hat also ein gutes Thema gehabt, das sich gut verkaufen lässt und hat dieses selbst von sich aus weitergetragen. Und da haben die die ersten zigtausend Stück dann gehabt. Natürlich hat der Verlag sie dann weiter unterstützt. Und das Buch ist nach wie vor nach, ich glaube 120, 130 Wochen jetzt aktuell, nach wie vor in der Spiegel’-Bestsellerliste. Also wir reden von einem Buch, das sich seit 120 Wochen unter den Top 20 in der Spiegel’-Bestsellerliste hält. Und es ist, ich kann es planen, aber das Thema muss passen. Es muss zu einem Trend hin passen. Ich als Autor muss aktiv dafür etwas unternehmen, sonst wird es schwer.

Thomas

Ich habe immer so den Eindruck, das sind so drei Faktoren jetzt aus meiner laienhaften Sicht. Einmal jemand, der schon einigermaßen erfolgreich ist, lange auf dem Markt ist. Nehmen wir Martin Limbeck als Beispiel, der jetzt sein 600 Seiten Werk veröffentlicht hat. Das ist ein Standardwerk zum Thema Verkauf. Sicherlich toll geschrieben. Also ich habe es jetzt nicht komplett gelesen, was echt umfangreich ist, aber ein tolles Buch. Na ja, der hat natürlich schon coole Bücher gehabt, die auch einen gewissen Anteil am Markt hatten, weil er da, bevor er so bekannt war, auch viel provoziert hat. Ganz bewusst provoziert, polarisiert, aber eben auch provoziert tatsächlich. Also es war ja bekannt als Hardseller. Das hat sich ja ein bisschen verändert im Laufe der Zeit. Aber als Hardseller wirklich zu sagen, hier geht die Post ab und die kriegt man wirklich gesagt. Hast du den Hintern in der Hose? Also da war er sehr, sehr deutlich, hat sich da seinen Markt geschaffen und jetzt so einen Knaller rauszubringen. Also das bedeutet, die erste Methode ist klar. Wie wird man am leichtesten Millionär? Die zweite Million ist ganz einfach. Die erste ist das Schwierige. Das ist, glaube ich, beim Bücher schreiben ähnlich aus meiner Wahrnehmung. Das zweite ist: Habe ich ein Dori? Habe ich ein cooles Thema? Also ein Klient von uns, Michael Habikhorst, ist so in dem Bereich Lean’-Production, agile Produktion und so weiter tätig. Wenn der ein Buch geschrieben hätte zum Thema Lean’-Production, agile Produktion und was seine Themen noch sind, wäre das bestimmt spannend gewesen und vom Inhalt her auch toll und wertvoll. Aber ob es dann so erfolgreich geworden wäre, ist eher zweifelhaft. Aber was er gemacht hat, Ich kann diese Methoden, die sind so allgemeingültig, ich kann damit alles erreichen. Und er hat sich als untrainierter Mensch, also er ist schlanker als ich, aber im Sinne kein Sportler, hat er sich auf ein Fahrrad gesetzt ohne Team, also mit Rucksack und Zelt und ist nonstop bis ans NordCup gefahren und wieder zurück, von Freiburg aus wohlgemerkt. Also nicht von irgendwo, sondern von Freiburg und verpackt das in Vorträge, wie du sagst. Und hat da jetzt ein Buch geschrieben und hat tatsächlich die Auswahl an Verlagen gehabt. Einige Verlage haben zu ihm gesagt: Ja, können wir uns vorstellen, ein cooles Thema, was eine coole Story ist. Allein überhaupt mal so zu sagen: Ich fahr von Freiburg ans Nordkamp und wieder zurück, nonstop, ohne Team, ohne Begleitung, ohne alles.

Markus

Auch eine Story

Thomas

Auch eine gute Story. Also das scheint für mich so eine der zweiten Aspekte zu sein. Coole Story, was bei ihm sicherlich der Fall ist. Auch andere Dinge. Da müssen wir jetzt ein bisschen vorsichtig sein, dass wir politisch korrekt bleiben. Aber wenn jemand, also wir wissen wie der Typ hieß, der als Solo Kletterer in so eine Spalte, eine Feldspalte reingefallen ist und hat sich nach vier oder fünf Tagen den Arm abgeschnitten, sich zu befreien. Oder andere tolle Leute, die irgendwie eine Behinderung und ein Eintritt haben und viel erreichen. Das sind so Geschichten, die man gerne liest. Guck mal, wenn der das schafft, ich bin nicht gehandicapt, dann schaffen wir das doch auch.

Markus

Schicksale.

Thomas

Also Storys. Der dritte Punkt, und das ist, glaube ich, einer, der mir am meisten Spaß macht, der am schwierigsten ist, sind halt coole Titel. Ich habe manchmal den Eindruck, ich habe auch Bücher gelesen, wo ich gedacht habe, wieso zur Hölle wird dieses Buch so ein Hype gemacht? Und ich sage mal ein paar Beispiele von Titeln, die nebenbei auch gut sind. Titel verspricht was, was der Inhalt nicht hält. Mal als Beispiel, wer bin ich und wenn ja, wie viele? Ein genialer Titel.

Markus

Und am Arsch vorbei geht auch ein Weg. Im Moment auch in den Bestsellerlisten, im Verlage erschienen. Geiler Titel. Und wenn das Buch dann das auch noch hält, was der Titel dann verspricht.

Thomas

Ein schönes Beispiel ist Dan Arieli, ein Buch, das wir ja massiv empfehlen. Denken hilft zwar, nützt aber nichts. Wenn der englische Titel übersetzt worden wäre, würde der deutsche Titel dann heißen vorhersehbar irrational. Weil das ist wortwörtlich der übersetzte Titel, was auch ein cooler Titel ist, aber im Sinne von, man versteht was und was geht es und richtig sexy ist auch nicht. Aber denken hilft zwar, nützt aber nichts. Das ist natürlich ein Brüller. Und das ist, glaube ich, auch so ein Faktor. Und ich glaube, da kann man sich lange Gedanken machen, so einen guten Titel zu finden.

Markus

Ja, also ich denke, es passt auch dazu. Du hattest vorhin gefragt. Es sind so ganz zu Beginn, es sind so viele Bücher geschrieben worden und ist überhaupt noch Platz in der Landschaft. Und was bei Verlagen nicht funktioniert, ist oder normalerweise nicht funktioniert. Man kann das absolut, kann ich das nicht sagen. Es sind so klassische Mito Produkte. Also wenn ich jetzt ein Buch Thema habe, als Beispiel aus dem Martin Limbeck genannt, ich habe Verkaufs Buch. Wenn ich jetzt das 540. Reine klassische Verkaufs Buch schreibe, dann wird es wahrscheinlich schwer, einen Verlag dafür zu finden, weil die Verkaufschancen und die Verlage leben vom Verkauf des Buches, werden nicht so stark sein.

Thomas

Aber kurze Zwischenfrage. Wir haben ihn ja auch schon hier gehabt, Klaus Jott Fink, der in einer ähnlichen Runde wie jetzt mit dir uns Rede und Antwort gestanden hat. Und das ist ja nun auch einer der erfolgreichsten Verkaufstrainer. Und ich möchte jetzt nicht mit dir diskutieren, welcher besser ist. Aber er hat ja auch Dutzende von Büchern geschrieben, auch sehr, sehr erfolgreich zum Thema Verkauf. Also wieso findet jetzt der eine, egal wer zuerst da war, wieso finden die beiden Verlage an sich das gleiche Thema?

Markus

Empfehlungsmarketing, glaube ich, ist ein Buch von Klaus Fink. Da sehen wir schon mal, wir haben das Thema Verkauf und er hat sogar eine Spur zugespitzt. Empfehlungsmarketing.

Thomas

Oder bei Anrufterminen.

Markus

Das ist sozusagen eine Nische im Verkaufsbereich. Natürlich redet er in seinem Buch auch über ganz allgemeine Verkaufstechniken.

Thomas

Und umgekehrt mal den Limberg, wenn wir das als Beispiel nehmen, redet auch über Empfehlungsmarketing oder wie kriegt man einen Termin, wenn man anruft?

Markus

Genau richtig. Die erste Wahrnehmung ist, ich habe für den Leser, ich habe ein Problem, ich habe zu wenig Kunden. Und jetzt gibt es ein Buch Empfehlungsmarketing, da weiß ich echt zu wenig Bescheid. Das Buch hole ich mir. Versus, wenn ich ein Buch sehe, verkaufen leicht gemacht. Das sind diese Nischen, die diese Verlage brauchen. Also jetzt in Bereichen, wo es darum geht, wo es sehr viel Wettbewerb gibt, werden also allgemeine Titel, die schon häufig vorgekommen sind, nicht so stark genommen. Das heißt, da empfehle ich den Autor grundsätzlich mir zu überlegen, worüber möchte ich denn wirklich reden? Was ist wirklich, wirklich, wirklich mein Thema? Und ich behaupte 90% der Autoren werden Nischenthemen behandeln und die arbeite ich heraus. Die muss ich herausfinden. Und dann erhöht es eben meine Chance unterzukommen. Dass in meinem Buch dann allgemeine Themen in einzelnen Kapitel besprochen werden, das ist vollkommen okay ist. Ich muss nicht nur auf dieses Nischenthema dranbleiben. Ich muss ein gewisses Spektrum auch anbieten. Wie du sagst, der Martin Limbeck, der genauso über Empfehlungen und über Anruf, bei Anruf Termin schreibt, aber den Standardwerker ausgebracht. Warum übrigens hat Martin Lienbeck, ich gehe davon aus, er hat Erfolg mit seinem Buch. Ich weiß es jetzt nicht.

Thomas

Ich gehe auch davon aus.

Markus

Ich denke schon, das ist so. Und warum jetzt etwas? Das ist ja ein Thema, das ja schon oft behandelt wurde, weil einfach und das ist auch so ein Phänomen, weil jetzt der Markt wieder da ist und wieder für den Standardwerk. Es ist seit, ich glaube seit 10, 15 Jahren kam kein nennenswertes Standardwerk zum Thema Verkauf raus. Das sind so eine Sausen, die immer wieder passieren. Jetzt ist der Markt wieder reif für ein Standardwerk. Ich glaube, Gapal war es, hat zugegriffen, dann bekommen wir das wieder. Das sind so Sonderformen, da muss man sich dann individuell anschauen, ob das funktioniert.

Thomas

Also was ja ein wunderschönes Beispiel ist zu dieser Nischenbildung, Spezialisierung, ist unser lieber Professor Seibert.

Markus Der Zeitmanagement Papst.

Thomas

Und er hat sicherlich ein großes Fachwissen, was das Thema Zeitmanagement angeht. Ich finde es unglaublich faszinierend, wie dieses System funktioniert. Er positioniert sich und hat uns mal erzählt in einem Workshop fand ich total faszinierend, dass er wirklich Klinken geputzt hat, also fast so ähnlich wie wie Woll Disney von Bank zu Bank gelaufen ist, ist er von Verlag zu Verlag gelaufen, den ersten Verlag zu bekommen und hat ihn auch nur bekommen, weil er die erste Auflage komplett gekauft hat. Übrigens ein wunderschöner Spruch in dem Zusammenhang, den ich mein ganzes Leben lang nie vergessen werde. Schöne Grüße an lieber Herr Professor Seibert, dieser Spruch zu sagen, wenn du die Garage voll Bücher stehen hast, dann fällt dir ein, wie du so vermarktet wirst. Das ist so eine schöne Geschichte. Aber er schreibt eben dieses allgemeine Buch über Zeitmanagement, das sehr umfassend, was es Standardwerk ist. Und dann kommen Dinge, und das klingt jetzt ein bisschen böse. So hat er es nicht gemacht. Aber dann schreibt er halt Zeitmanagement für Bäcker, Zeitmanagement für Metzger, Zeitmanagement für Autoschlosser, Zeitmanagement für Speaker, Zeitmanagement für Trainer, Zeitmanagement für Coach. Das ist jetzt sehr böse, hat er es nicht gemacht. Aber das ist natürlich dann noch mal, was du gesagt hast. Die Grundlagen sind immer gleich. Aber natürlich hat ein Bäcker, der morgens sechs aufsteht, andere Themen und andere Vorgaben wie jemand, der als Selbständiger arbeitet und so. Also das kann man natürlich auch machen.

Markus

Der verarbeitet sein Thema dann entsprechend und.

Thomas

Genau richtig. Was bei ihm faszinierend ist, seine Ehre zu bereisen. Er kriegt natürlich nach so vielen Jahren hin, hat so eine Kompetenz aufgebaut, dass er dann ein Buch rausbringen kann, wo er sagt, das, was ich die letzten 30 Jahre geschrieben habe, ist alles Quatsch. Ausgetickt heißt das Buch. Und sagt also, ich habe auch dazugelernt, ich sage, manchmal funktioniert es ganz anders.

Markus

Das schaffe ich als richtiger Experte, kann ich das machen. Und das ist er also ohne Frage. Und er hat auch, muss man auch dazu sagen, er hat auch sehr, sehr viele Stückzahlen davon verkauft. Also der Erfolg.

Thomas

Ist auch weltweit und auch in unterschiedlichen Sprachen ganz, ganz toll.

Markus

Also.

Thomas

Wo sagt der, der macht der da schon richtig? Absolut.

Markus

Also meine Empfehlung an in erster Linie Erstlingsautoren. Also ich habe jetzt noch kein Buch geschrieben. Ich bin Unternehmer, ich habe eine Expertise in einem Bereich. Ich bin in einem Bereich ganz besonders gut, möchte davon erzählen, möchte vielen Menschen davon berichten. Und dann habe ich auch eine Story, wie du sagst, ich bin auch vollkommen bei dir. Ich muss mal wissen, wovon ich rede, wenn wir ein Experte oder Know how haben, dann brauche ich irgendwie eine Story. Und die haben wir alle. Also fast jeder Mensch hat immer eine Story, die kann ich da rein verpacken. Buchtitel. Ja, stimmt. Über Buchtitel trägt viel zum Verkauf bei. Übrigens Buchtitel ist, wenn ich mich auf die Verlags Suche mache, relativ irrelevant. Also die meisten Verlage wählen ihre eigenen Titel und Titel, wo sie der Meinung sind, sie funktionieren im Markt. Der Buchtitel ist sozusagen ein Arbeitstitel und ist nur wichtig für den Verlag, dass sie sehen, in welche Richtung soll das Buch gehen? Also ich muss mir schon Gedanken machen, aber bitte nicht zu viele.

Thomas

Ja, ja, genau. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Ich hatte ja meinen Wunsch’-Buchtitel gehabt. Warum verdient man Konkurrenz? Diese Schnarschnase, so viel Geld und ich nicht. Und habe gedacht, das ist ein genialer Titel.

Markus

Wollte das Verlag nicht?

Thomas

Er wollte es nicht wirklich. Wobei bei meinem Buch, der Weile Verlag, das war natürlich schon super, weil ich hatte nie das Gefühl gehabt, dass die mich zwingen. Ich habe sogar das Gefühl gehabt, wenn ich darauf bestanden hätte, hätten die den Titel genommen. Aber sie haben mit Argumenten, sie haben gesagt, sie haben eine Sitzung gehabt, wo der Buchhandel dabei war und wo die Vertreter da waren, also die Handelsvertreter, die eben in die Buchhandlung fahren und das Ganze eben vermarkten sollen. Die haben gesagt, ja, schwierig und der Begriff Schnarchnasen. Ich fand es gut im Sinne von provozieren. Und sie haben aber, ich habe den Eindruck gehabt, die hätten das erlaubt, wenn ich darauf bestanden hätte. Und es gab coole Vorschläge, die mir alle nicht gefallen haben. Und dann haben wir uns in einem tollen Dialog eingelähert und haben dann diesen, das war dann die Frage, 90, 95 Prozent meiner Klienten haben die gleiche Frage, nämlich wie komme ich an Kunden? Wo sind meine Kunden?

Markus

Wo sind meine Kunden? Und… Ohne den Buchtitel.

Thomas

Und so sind wir da drauf gekommen. Also das war ein sehr schöner Prozess. Das heißt, ich muss sagen, ich bin mit meinem Verlag sehr, sehr zufrieden. Ich weiß nicht, ob es stimmt, weil wir haben es ja nie ausgetestet. Aber ich hatte, die haben mir das Gefühl gegeben und ich glaube, das ist wichtig, dass wenn ich darauf bestanden hätte, dass ich es dann gemacht haben. Und das ist, glaube ich, der Punkt. Wenn ich das nicht gehabt hätte, kann es sein, dass ich meinen Stürtkopf durchgesetzt hätte und es dann durchgedrückt hätte. Und so sage ich okay, die würden es ja machen, die würden es ja darstellen und den Titel nehmen. Wenn die mir jetzt empfehlen, einen anderen zu nehmen, dann hat das einen Grund. Die haben Erfahrung. Mein erstes Solo Buch, also alleine, sonst immer nur mit Chorautoren oder als Herausgeber mit einigen anderen Autoren. Also bin ich in der Position jetzt zu sagen, ich weiß das besser wie die Verlage.

Markus

Normalerweise wissen die das sehr gut und es gibt andere Verlage, so Weile ist da auch echt nett einfach, also echt sehr Autoren orientiert. Die gehen in diesen Dialog rein. So kenne ich das auch.

Thomas

Schöne Grüße an den Weile Verlag. Das hat wirklich Spaß gemacht und für mich als Autor, der jetzt keine riesen Erfahrungen damit gemacht hat, war es sehr angenehm.

Markus

Und ich kann dir sagen, es gibt dann ganz andere Verlage, die sich dann nicht reinreden lassen. Also ganz stark große Publikumsverlage.

Thomas

Und da muss man als Autor natürlich…

Markus

Das muss man akzeptieren.

Thomas

Das muss man

Markus

Auch das Buch Cover. Es gibt viele Verlage, die lassen sich beim Buch Cover nicht reinreden. Und dann gibt es eben Verlage, ich glaube, dazu zählt auch tendenziell eine Weile, die Vorschläge unterbreiten und den Autor… Oder weißt du, ob du die Erfahrung auch gemacht hast?

Thomas

Wir haben es gemeinsam gemacht. Wir haben die Vorschläge eigentlich gar nicht gefallen. Und es war genau dieselbe Diskussion. Also was heißt Diskussion? Das war eine konstruktive Herangehensweise, dass ich dann ein paar Vorschläge gemacht habe und die dann gesagt haben Ja, so nicht. Und am Ende des Tages war es ein Vorschlag, wo wir ein Bild genommen haben und dann aber eine andere Ausschnittsvergrößerung. Und ich kriege auch immer wieder gesagt von Lesern, das passt, das Bild passt gut und es ist gemeinschaftlich erarbeitet worden.

Markus

Und da gibt es auch ganz andere Verlage, die das nicht mitmachen. Also es gibt solche und solche. Vielleicht schauen wir uns auch mal die Frage oder schauen wir uns mal den Punkt an, wann macht es überhaupt einen Sinn, einen Verlag zu suchen? Und wann macht es Sinn, vielleicht das Selbstpublishinging, also einen eigenen Verlag, selbst Bücher rauszubringen? Auch das kann ja durchaus eine Frage sein, die mich als Unternehmer interessiert oder entscheidungskritische Frage sein, wie möchte ich das Buch überhaupt auf den Markt bringen?

Thomas

Ist das okay? Ja, aber bevor wir da hinkommen, da ist erst mal die erste Frage, was muss ich überhaupt machen für mich das Wichtigste mit einem Verlag? Weil ich glaube, dass es viel, viel schwieriger ist, das Selbstpublishing, da kannst du ein paar Worte dazu sagen, aber das kann im Prinzip, wenn einer eine Maus bedienen kann, kann das jeder sozusagen. Aber was mich noch mal zu unserem jetzigen Themenblock interessiert, du hast auch das Wort Unternehmer wieder in den Mund genommen. Wenn ich als Unternehmer ein Buch schreiben will, ist es denn so in diesem Sach’-und Fachbuchbereich, dass jeder ein Buch schreiben kann und auch vielleicht sogar sollte? Ja. Oder gibt es da Bereiche, wo man sagt: Oh nee, das ist jetzt … Also ich sage mal ein Beispiel: Wir haben ja unter unserem Fachbegriff und da sind ja die meisten der Zuseher hier – Know’-How’-Unternehmer, aber auch Know’-How’-Unternehmer sind halt Know’-How’-Unternehmer. Das sind aber auch, also Know’-How’-Unternehmer, sehr vielfältig. Das sind andere Berater, das sind Ingenieure, das sind Trainer, das sind Coaches, das sind Makler, das sind Heilpraktiker. Die Bandbreite ist ja sehr, sehr groß. Physiotherapeut*innen, also alles, alles mögliche, die Know how verkaufen. Kann jetzt eine Heilpraktikerin, ein Makler, dass es ein Trainer kann, ist klar, dass es ein Coach kann, vielleicht schon nicht mehr so, aber kann jetzt jemand, der wirklich sein Know how verkauft, egal in welchem Bereich, ein Ingenieur, kann der ein Buch schreiben? Gerade bei einem Ingenieur, wo es ja technisch mathematisch zugeht, was schreibt der dann?

Markus

Ja, also ich denke, dass es zu den meisten Themen, vielleicht gibt es irgendein Thema, wo es nicht passt, aber ich sage jetzt mal grundsätzlich zu den meisten Themen, die sind es wert eben erzählt zu werden, weil einfach dafür ein Markt vorhanden ist, also eine Leserschaft, die wissen will, wie es funktioniert. So wird der Masseur natürlich der erste Gedanke bei einem Masseur ist Massagetechnik zu vermitteln. Ja gut, am Rücken kann ich mich selbst schwer massieren und werde mir kein Buch kaufen. Aber wenn ich jetzt die Ecke denke, wenn ich mir jetzt überlege okay, was kann denn der Masseur noch vermitteln? Der Masseur kann vielleicht auch vermitteln Themen wie wie bewege ich mich oder wie muss ich ein Leben führen, damit ich mich schlicht einfach wohlfühle oder beweglicher werde und so weiter.

Thomas

Beweglicher werden oder bestimmte Dinge trainieren.

Markus

Dass ich schmerzfreier werde. Das ist ein Buch, das könnte wahnsinnig viele Menschen oder wird wahnsinnig viele Menschen interessieren. Das heißt, wenn ich so die Ecke denke und ich glaube, der erste Weg dahin ist, dass ich mir überlege, womit stifte ich Nutzen? Und zwar bei meiner Zielgruppe, die ich erreichen möchte. Und wie kann ich dann, nächster Schritt, wie kann ich diesen Nutzen in ein Buch verpacken? Und bei mir ist es sehr häufig, dass eben Auftraggeber oder künftige Auftraggeber dann zu mir kommen und sagen, du pass auf, ich habe diese und jene Idee. Wird denn das was auf dem Markt? Kann ich denn da ein Buch veröffentlichen? Und es gehört ja zu meiner Dienstleistung dazu vorne dran, genau in diesen Prozess einzusteigen. Weil aufgrund meiner circa zehnjährigen Erfahrung ist es ja inzwischen schon, weiß ich ja sehr gut, wie Verlage ticken und wie auch der Markt tickt. Du kriegst ja immer eine Ahnung, wenn du da ständig drin steckst, kriegst du eine Ahnung. Und das heißt, ich kann sehr schnell eine Antwort darauf geben. Hat so ein Buch im Markt eine Chance? Häufig ist das der Fall. Nur es muss dann gedreht werden, es muss die Positionierung gedreht werden. Es muss Positionierung gedreht. Und das, was ich vorhin sagte, das ist eine der ersten Tätigkeiten, die ich dann übernehme. Wir schauen uns an, unter welchen Gesichtspunkten könnte das Buch dem Markt funktionieren? Also wir arbeiten in der Positionierung. Und da habe ich es in ganz, ganz vielen Fällen eben geschafft. Also deswegen sage ich ja, ich denke, es gibt fast keine Branche, die es nicht wert ist, darüber zu eine Buchform zu meinem Buchfonds. Das ist mal das eine. Das andere ist, kann jeder Buch selbst schreiben? Das ist schon kniffliger. Und ich sage nein, ganz klar nein. Buchschreiben, warum? Buchschreiben ist in erster Linie ein Handwerk. Das ist, wie wenn ich ein Schreien an einen Tisch baue. Und viele Autoren oder Neo’-Autor glauben, wenn ich eine extrem geile Idee habe, also gerade in der Belästristik ist es ganz, ganz stark. Ich habe eine super tolle Idee, eine Fantasie, weil ein bisschen der Zierteil durchdacht, wo anderen Menschen so der Mund offen bleibt, verstaunern und so, also nicht von Panik, sondern von Staunen. Und dann schreiben die das Buch und das Buch wird nichts, weil einfach das Handwerk nicht passt. Das heißt, wenn ich nach den ersten Zeilen mich langweile oder bis hin zum Fremdschämen, dann wird es eben nichts werden. Wenn ich als Schreiner, ich kann als Schreiner einen wunderschönen Tisch bauen, so mit Schnörkel, also so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so richtig toll. Nur wenn ich da eine Blumenvase draufstelle und das ganze Ding bricht in sich zusammen, dann bringt es nichts. Das ist so ähnlich mit dem Schreiben. Es ist ein Handwerk, das ich beherrschen muss. Das Handwerk ist natürlich in der Beledistik, wo es noch besser sitzen muss, sozusagen das ist das Top Level des Schreibens, das ich beherrschen muss. Das ist im Sachbuch nicht so stark ausgeprägt. Das ist etwas einfacher. Doch auch da muss ich dieses Handwerk beherrschen. Kann ich das nicht, dann werde ich meine Ideen selbst nicht zu Papier bringen können. Die Verlage wollen von einem Autor natürlich Schreibproben haben. Und wenn die nicht passen, wird man einfach nicht genommen. Deswegen kann es nur ein Teil der Autoren oder der Unternehmen ein Buch schreiben.

Thomas

Jetzt, wir sind ja hier unter uns. Mal eine ganz brutale Frage mit einer Hoffnung auf eine ganz ehrliche Antwort, weil wir in einem geschlossenen System sind. Was schätzt du in diesen Marken, in denen wir uns hier bewegen? Wie viele Bücher sind tatsächlich von Ghostwritern geschrieben? In unterschiedlichen Ausprägungen. Wir haben ja gesagt, ich kann dir ein Thema zuwerfen und du machst alles von der Recherche über bis hin. Da kommen wir ja noch drauf. Oder es sind wirklich meine Inhalte, da kommen wir noch mal ein bisschen genauer drauf. Aber wie viel von diesen Büchern, wo ein Name draufsteht, wo nicht drinsteht, geschrieben mithilfe eines Ghostwriters, Markus Mitsch oder wer auch immer, gibt ja noch andere. Was schätzt du von der Prozentzahl? Ich habe manchmal den Eindruck, wir kennen es ja schon ein bisschen länger und ich kenne deine Arbeit und weiß, wie komplex das ist und wie umfangreich das ist. Jedes Detail, deswegen machen wir ja hier diesen Lehrgang, mal das zu beleuchten, auch mal ein bisschen in die Tiefe zu gehen. Das denke ich mir. Es kann unmöglich sein, dass die alle ihre Bücher selber geschrieben haben.

Markus

Also es ist so, in meinem Fall ist es ja so, ich arbeite auch mit einem Team zusammen und bestimmte Buchprojekte. Ich kann ja nicht alles selbst abbilden. Ich schreibe selbst im Jahr drei bis vier Bücher und habe ja auch Vielzahl an Themen, wo eben Anfragen kommen. Und ich habe mehrere Mitarbeiter und wir bilden im Jahr an die 10 bis 15 Buchprojekte ab. Das ist relativ viel für diese Branche. Die ist natürlich eine Nische, auch die Branche. Wenn wir uns jetzt mal anschauen, also wir haben so circa 72000, 72500 Neuerscheinungen im Jahr im Bereich Nonfiction, also Sachbuch und Ratgeber und Fachbuch sind entfallen ungefähr 10 Prozent. Also sagen wir circa 7000 Neuerscheinungen pro Jahr. Ich gehe davon aus, jetzt natürlich keine belastbar, aber die gibt es nicht. Aus meiner Erfahrung heraus sind es 10 bis 15 Prozent der Bücher wahrscheinlich sogar höher. Also jetzt eher tiefere Zahl, niedrige Zahl angenommen 10 bis 15 Prozent aller Bücher, die von Großschreitern abgebildet werden.

Thomas

Aber das überrascht mich, weil ich hätte jetzt gedacht, dass es umgekehrt ist, dass 10 Prozent selber geschrieben wird.

Markus

Kann gut auch sein. Vielleicht ist die Zahl 30 Prozent hoch und das ist echt schwer schwer zu schätzen.

Thomas

Ja, müssen wir mal, wäre vielleicht mal cool mal eine Studie drüber zu machen und von denen, die dann einigermaßen erfolgreich sind, weil ich rede jetzt nicht von den Selbst’-Publishing’-Büchern.

Markus

Nein, nein, ich rede von Verlagen

Thomas

Weil klar, mit Leseprobe, da kommen wir ja gleich hin. Was ist erforderlich? Ja, es ist eine spannende Geschichte. Das heißt, man kann es durchaus selber schaffen, wenn man ein bisschen Talent hat. Man kann es nicht nur lernen. Man kann natürlich auch in die Schreibschule gehen. Man kann sowas auch lernen. Aber so ein gewisses Grundtalent braucht man. Man braucht so ein Mitteilungsbewusstsein oder? Ist sowas hilfreich?

Markus

Ich muss einfach die, also neben der handwerklichen Fähigkeit, dass ich weiß, wo setze ich welches Wort hin und wie gehe ich mit Adjektiven um? Und all diesen Dingen sollte ich auch wissen, wie vermittle ich auch Inhalte, wie erkläre ich etwas, wie trage ich es den Leser ran? Also wenn das mit Mitteilungsbedürfnissen meinst, ja, und ich muss halt die Ecke denken können. Und das fällt sehr, sehr vielen Leuten schwer. Was ich beispielsweise ja auch als häufiger Dienstleistung habe, ist also entweder ich übernehme ein Buchprojekt komplett. Das heißt, der Content ist ja dann bei derdem Autor, ich führe Interviews durch und hole mir das und baue daraus aus einer These, die 70 Seiten stark ist, baue ich eine 240 Seiten Buch dann daraus. Dann gibt es eben auch den Fall, dass der Autor schreibt eben die Inhalte selbst, gibt mir dieses Manuskript und ich überarbeite es. Und das kommt auch häufiger vor. Und daran sehe ich eben ganz oft dieser Form der Zusammenarbeit. Ich muss ganz tief in das Manuskript reinschauen. Das hat nichts mit Lektorat zu tun, das ist etwas ganz anderes. Ich muss ganz tief in das Manuskript eingreifen. Also übersetzt gesagt, ich kann es fast komplett umschreiben, weil einfach das sind gut geschriebene Texte für einen Laienanspruch in Ordnung. Aber als Buchveröffentlichter kann ich das nicht machen. Und da ist viel, viel Arbeit. Und das ist etwas, was mir oft, was ich oft bemerke, was ich oft sehe. Und Buchschreiben ist ein Handwerk, das eben nicht einfach ist. Und das ist ja auch einer der Gründe, warum nur ganz geringe Prozentzahl an Autoren und Hobbyautoren wirklich auch Erfolg haben im Markt. Nicht jeder kann ein Outlook zusammenbauen, nicht jeder kann Tisch schreien und nicht jeder kann ein Buch schreiben. Ich kann privat aus dem Hobby vielleicht Tische schreien und das macht mir wahnsinnig Spaß. Das kann ich auch toll. Also wo so meine Tante Gerdi dann sagt: Boah, wie toll hast du das gemacht. Wunderbar. Aber ich kriege es nicht verkauft. Und das ist beim Buch schreiben genauso.

Thomas

Ich war mal auf einem Lehrgang auf einem Kurs von Feit Erzolt, dem Bestsellerautor.

Markus

Wir kennen uns sehr gut und der ist ganz ganz toll.

Thomas

Der Workshop war auch klasse und ich werde im ganzen Leben nicht vergessen seine Einleitung. Ich weiß nicht, kennst du diesen Spruch, wo er uns gesagt hat: Also wenn ihr einen Roman schreiben würdet, also mit ihr meinte er die Zuhörenden, das waren dann so die Zahlen, Daten, Fakten, Menschen, die Berater, da sind die Coaches noch sehr emotional dagegen, aber dann die Berater und die Ingenieure und so weiter. Dann würdet ihr anfangen damit und auf den nächsten 300 Seiten erkläre ich ihm genau, wer der Mörder war und warum es der Gärtner nicht war. Und er hat gesagt, wenn er ein Buch anfängt zu schreiben, dann ist der erste Satz: *Ich wachte auf, es stank nach verbranntem Fleisch. Es war mal eigenes. Und diesen Satz werde ich nie vergessen. Ja, genau das ist es. Das dauert dann zwei Sekunden, fünf Sekunden der erste Satz und ich bin sofort mittendrin im Geschehen. Das finde ich spannend. Und die anderen sagen: Also die machen erst mal das Setting und dann schreibe ich ihn. Und sie lesen bitte die 300 Seiten auf der letzten Seite, weil sie erfahren, dass es der Gärtner nicht war. Und also das ist klar, wenn man so hört, denkt man, man könnte es. Heißt aber noch lange nicht, dass man es dann tatsächlich kann.

Markus

Richtig, dass man den Leser auch festhält und eben erreicht. Feith dazu ist ein gutes Beispiel. Der ist ein Bestsellerautor, der mehrere 100.000 Exemplare schon verkauft hat. Seine Bücher wurden, glaube ich, bislang in acht Ländern über Lizenzprodukte weiterverkauft. Wirklich ein Bestsellerautor, der sein Handwerk exzellent versteht und exzellent schreiben kann. Genau das ist auch der Punkt. Das ist auch, ich muss innerhalb von wenigen Sätzen, muss ich den Leser reinziehen, gelingt mir das nicht? Idealerweise schon beim Vorwort. Spätestens beim ersten Kapitel gelingt mir das nicht, ist das Buch weg. Und so brutal ist der Markt. So brutal ist der Markt auch zum Teil im Non Fiction Bereich, also im Sachbuchbereich.

Thomas

Ja, durch Amazon mal erst recht, weil ich kann die ersten paar Seiten lesen. 10 Prozent kann man.

Markus

Meistens rechtlich lesen.

Thomas

Die Frage ist, ob die Leute dann wirklich bei einem 300 Seiten Buch 30 Seiten lesen oder ob sie auf der ersten Seite sagen, ist langweilig. Auf zwei Seiten haben die Entscheidungen getroffen

Markus

Und genauso gehen Verlage auch vor. Wenn ich heute einen Exposé in den Verlag schicke, also eine Buchbeschreibung, ein Verkaufspapier für ein Buchprojekt, ist ein Punkt darunter eben die Inhaltsbeschreibung des Buches. Worum geht es genau bei dem Buch? Und wenn ich es da nicht schaffe, als Kurzpräsentation innerhalb von drei bis fünf Sätzen das Buch Thema zu beschreiben, bin ich unten durch. Der Verlagsmitarbeiter, wer auch immer sich das Exposé dann anzieht, also entweder ist es der Lektor oder Programmleiter oder Verlagsleiter, je nachdem, der schaut sich hier diese drei bis fünf Sätze an, er greift in das Thema, findet er es interessant, dann liest er weiter, findet er es nicht interessant, wandert das in den Grundordner. Also wird es abgelehnt. Und so funktioniert der Buchmarkt. Und warum funktioniert das so? Weil eben diese großen Verlage wahnsinnig viele Zuschriften kriegen. Also hier eine Zahl zu nennen, große Verlagshäuser, also ich meine jetzt nicht Kleinstverlage, also wo eine Person einen Verlag im Wohnzimmer betreibt, sondern große Verlagshäuser wie Yvaile, den du angesprochen hast, Campus und wie sie alle heißen, die kriegen im Monat an die 400 bis 500 unverlangte Exemplare zugesandt. Die werden komplett, ich sage jetzt mal zugemüllt von hoffnungsfrohen Autoren. Und da ist es ungeacht, ob es jetzt bei der Touristik oder ob es jetzt im Sachbuchbereich ist. Die Zahlen sind gleich. Das bedeutet, die bekommen etwa an die 5.000 Exemplare im Jahr zugeschickt. Und dann kommt noch dazu die Exemplare, die sie von Literaturkunden, wie ich es auch in meiner Rolle und andere Kollegen, die dann vorselektiert sind, die kommen ja noch obendrauf. Und deswegen müssen die innerhalb von wenigen Minuten, es dauert ein, zwei Minuten, bis sie eine Entscheidung treffen. Und deswegen sind diese ersten Sätze nicht wichtig, die sind überlebenswichtig.

Thomas

Fällt mir aber noch eine Kleinigkeit ein, bevor wir das Thema jetzt mal abschließen und gleich zum nächsten Kapitel kommen. Was auch eine coole Idee ist, doch zu schauen, welche Programme, welche Serien legen Verlage auf? Also wenn wir jetzt von meinem Verlag reden, weil ich viele Leute kenne, weil ich verknüpfter Weise, obwohl sie ein weltweit agierender Verlag ist, ein großer Verlag. Aber wenn ich sage: Kennst du die Dummy Bücher? Dummy, ja? Die gelbschwarzen. Excel für Dummy, Word für Dummy, fotografieren für Dummy. Und wenn ich dann ein Thema habe und wo ich denke: Ja, ich kann das so beschreiben für Dummy, ich bin jetzt nicht der große Tiefenexperte, aber ich kann es eben, ein spezielles Thema, keine Ahnung, hekeln für Dummy. Und es passt in die Reihe, habe ich doch auch größere Chancen, dass ich sage, guck mal, ich habe hier was, das könnte in so eine Reihe reinpassen. Hier geht es einfache Dinge, wo man sagt, okay, ich fühle mich so ein bisschen als Dummy. Das ist ja ein amerikanischer Begriff, aber jeder ist ein bisschen eingedeutscht. Man versteht schon, was damit gemeint ist.

Markus

Exel für Blöde sozusagen.

Thomas

Ja, ja, genau.

Markus

Das ist die Cashcow des Weile Verlags. Damit verdienen die richtig viel Geld.

Thomas

Und dann kann ich mal gucken, welche Verlage gibt es denn, welche kommen in Frage? Und vielleicht im ersten Schritt gibt es irgendwelche Serien. Ein anderes Beispiel ist von Gabalis, das glaub ich, diese 30 Minuten Ratgeber. Also, dass ich sage, ich habe hier ein Thema, das ich so runterbrechen kann, dass man das in 30 Minuten mit ein paar Tipps und ein paar Highlights so darstellen kann, dass ich einen Überblick habe. Ich will jetzt nicht ein Verkaufsbuch mit 600 Seiten lesen, sondern ich will das in 30 Minuten. Einfach mal so einen Überblick. Da kann man, glaube ich, auch.

Markus

Ganz, ganz viel machen. Ja, genau. Es gibt den Hauptverlag, der hat die Compact 3, das sind so braune, dunkelrote Bücher. Geht auch in diese Richtung, richtig?

Thomas

Muss man einfach gucken, welche Reihen gibt es da? Wo passt mein Thema vielleicht rein oder wo werde ich inspiriert? Zu sagen okay, ich bin jetzt hier der, der was Neues macht, dann passt das nicht in so eine Reihe rein für Dummi’s. Also das, was wir machen, mein Thema hätte nicht in die Reihe Dummi reingepasst, weil es einfach viel zu komplex ist, dass man einfach guckt und sich dann.

Markus

Inspirieren lässt. Ja, genau, dass man da schaut, wo passt mein Buch Thema eben rein bzw. Dass ich mir auch Verlage ansehe. Was legen die denn für Themen auf? Also welche, einfach ins eigene Bücherregal mal schauen. Ich denke, jeder von uns hat eben Sachbücher und die Sachbücher, die ich jetzt gerne lese, Themen, welchen Verlagen werden die denn veröffentlicht? Das ist dann eben Campus oder der CH’-Beck oder oder Hansa Verlag und so weiter. Und diese Verlage, auf deren Website gehe ich dann mal und schaue mir an, welche Programme haben die denn? Und könnte da mein Buch reinpassen? Und dann habe ich schon mal so ein erstes Selektionskriterium, dass ich sehe, okay, wo könnte ich tendenziell unterkommen? Und bitte immer nur die Verlage anschreiben, die auch mein Buch möglicherweise auch aufnehmen könnten. Also ein Kinderbuchverlag Ravensburger, brauche ich nicht anschreiben, wenn ich Führungsstrategie bin, als Beispiel.

Thomas

Wobei bei manchen Führungskräften schon viel… Aber wir wissen natürlich, was du meinst. Okay, also lass uns das Kapitel mal abschließen. Wir sehen uns im nächsten Kapitel und mein Wunsch wäre, dass wir, bevor wir auf das Thema Verlag kommen, vielleicht noch mal dieses spannende Thema, was ist eigentlich ein Exposé, wie komme ich da hin? Was muss da drin sein, mit diesem Vorurteil aufzuhören, aufzuräumen? Ich gebe da mein fertiges Buch ab. Und ja, wir sehen uns im nächsten Teil.

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