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Gesund sterben ist möglich

Der Unternehmer-Academy Podcast mit dem nächsten Weihnachtspräsent: Ein ausführlicher Auszug aus dem Hörbuch: Gesund Sterben ist möglich von Jutta Suffner

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Inhalt der Episode

Das Buch “Gesund sterben ist möglich” von Jutta Suffner erforscht das Thema Gesundheit und Tod auf eine einzigartige und tiefgründige Weise. Die Autorin teilt ihre eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse, um zu zeigen, dass ein bewusster Umgang mit dem Sterben und dem eigenen Körper zu einem gesunden und erfüllten Leben führen kann.

Jutta Suffner betont die Bedeutung, auf das Herz zu hören und die Signale des Körpers zu beachten. Sie erzählt von ihren eigenen Herausforderungen und wie sie gelernt hat, auf ihren Körper zu hören und die Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele zu erkennen. Dieses Buch ermutigt die Leserinnen und Leser, sich mit ihrem eigenen Lebensende auseinanderzusetzen und die letzten Lebensphasen bewusst zu gestalten.

Die Geschichte von Jutta Suffner zeigt, dass Gesundheit und Tod untrennbar miteinander verbunden sind und dass ein bewusster Umgang mit dem Sterben ein erfülltes Leben ermöglichen kann. Es ermutigt uns, unser eigenes Herz zu schätzen und ihm die Aufmerksamkeit zu schenken, die es verdient.

Das gesamte Exemplar gibt es u.a. bei uns im Mentoren Media Verlag.

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Der Unternehmer-Academy Podcast | Volker & Thomas

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Transkript zu dieser Episode

Volker

Der Unternehmer Academy Podcast. Wir machen aus Menschen mit Know how Unternehmer mit Erfolg. Und auch heute am ersten Weihnachtsfeiertag gibt es einen Ausschnitt aus einem Hörbuch Gesund sterben, das ist möglich erschienen im Telemach Verlag und gelesen von der Autorin Juta Suffner, eine Expertin für chronische Gesundheit.

Sprecher 1

Ihr Herz mehr als nur ein Muskel. Ich habe mir wie gesagt bis zum 33. Lebensjahr keine besonderen Gedanken zum Thema Herz gemacht. Als ich dann nach einer rasanten Fahrt mit Blaulicht auf einer Intensivstation in einer großen Uniklinik aufwachte und neben mir durch einen Vorhang getrennt ein syberischer Auswanderer lag allerdings schon. Als man mir mitteilte, dass ich eine Herzmuszellentzündung mit einem Perikarderguss, das ist ein Herzbeutelerguss, hätte, fing ich erst an, alles zu hinterfragen. Doch zunächst einiges Grundsätzliches zum Thema Herz. Was verbinden Sie mit Ihrem Herz? Beachten Sie es täglich, besser sogar mehrmals täglich, idealerweise immer? Haben Sie Ihrem Herzen schon einmal gedankt? Also gedankt dafür, dass Sie es Ihr ganzes Leben lang durch sein stetiges Schlagen und Pumpen am Leben erhält? Ich kann es Ihnen nur nahelegen, Ihre Hand einmal auf Ihr Herz zu legen, es zu fühlen und zu spüren, wie dieser circa 300 Gramm schwere Muskeln sie verlässlich begleitet und ihnen hilft, ihr Leben zu meistern. Auch ihr Herz ist ein Wunder. Gelernt wird in der Schulmedizin alles ziemlich mechanistisch und materiell. Dabei handelt es sich bei einem Herzen einen schlagenden Muskel, der mit zwei Kammern und mit zwei Vorhöfen ausgestattet ist. Dieser Muskel jagt fünf bis sechs Liter Blut pro Minute durch ihren Körper und damit insgesamt 7000 Liter pro Tag. Um einen Vergleich zu haben, das ist ungefähr so, als ob Sie jeden Tag einen zehn Liter Eimer auf einen 200 Meter hohen Turm tragen. Viel Spaß dabei. In ihrem gesamten Leben kann ein Herz bis zu drei Milliarden mal schlagen. Das ist doch irre, oder? Bei Sportlern handelt es sich dabei ein Vielfaches. Die Größe des Herzens entspricht ungefähr der Ihrer Faust. Das Herz entwickelt sich bei einem Embryo ungefähr am 18. Tag, denn dann fängt es mit ungefähr 150 bis 160 Schlägen pro Minute anzuschlagen. Beachten Sie bitte. In der fünften Woche der Gesamtentwicklung des Menschen hat das Herz die Größe eines Susam Samens. Das sind circa zwei Millimeter. Doch da geht es schon seinen Aufgaben nach, den winzig kleinen Embryo am Leben zu halten. Natürlich besitzt das ebenfalls winzige kleine Herz zu diesem Zeitpunkt noch keine zwei Kammern und Vorhöfe, sieht er aus wie ein Schlauch und versorgt den kleinen Menschen bildlich gesehen wie bei Ebbe und Flut. Ich durfte mich einmal mit einem Mann eines indigenen Volkes im fernen Amerika unterhalten und fragte ihn, wann ein Herz zu schlagen anfange. Dein Herz begann zu schlagen, als deine Seele in den Körper eingetreten ist. Mich hat diese Aussage sehr berührt. Solche Aussagen waren mir aus der Schulmedizin nicht bekannt. Hier wurde und wird leider heute immer noch vieles sehr mechanisch gesehen und ebenso erklärt. Der spirituelle Ansatz bzw. Die Ganzheitlichkeit von Körper, Geist und Seele wird oft natürlich nicht immer belächelt, weil es nicht greifbar und messbar ist. Doch was lernen wir hier in Bezug auf die Aufgaben unseres Herzens? Wissenschaftlich gesehen erhält es den Blutkreislauf aufrecht, damit alle Organe gut versorgt werden. Unseren gesamten Körper durchziehen circa 100.000 Kilometer an Gefäßen. Hieran kann man schon ermessen, welche enorme Kraft das kleine Wunderwerk in ihrer Brust Tag für Tag, Sekunde für Sekunde vollbringt. Kann es jedoch sein, dass unser Herz mehr als ein schlagender Muskel ist? Kann es sein, dass Sie mit Ihrem Herzen viel mehr Informationen wahrnehmen, als Sie sich vorstellen können? In unserem Herzen befindet sich ein neuronales Netzwerk, das sind Nervenzellen von 40.000 Zellen, welche alle Impulse aufnimmt, bevor diese im Gehirn wahrgenommen werden. Der Arzt, der dies entdeckte, hieß Dr. Amur, was letztendlich Liebe heißt. Ein witziger Zufall, oder? Diese Nervenzellen bzw. Norhritten nennt man heute auch Herzgehirn. Der Satz Höre auf dein Herz gewinnt so auf einmal eine ganz andere Bedeutung. Wann haben Sie das letzte Mal auf Ihr Herz gehört? Jeder kennt es. Manchmal hat man einfach ein schlechtes Gefühl, wenn man einer bis dahin fremden Person begegnet. Ebenso aber ein sehr gutes Gefühl, wenn eine Person vertrauenswürdig erscheint. Ständig werden uns dabei von unserem Herzen Informationen übermittelt, die wir jedoch oft überhören und überfühlen. Was hat das aber nun mit der Herzgesundheit zu tun? Eine ganze Menge. Denn all diese unterdrückten Gefühle und Emotionen müssen irgendwo abgelegt werden. Glauben Sie mir, das werden sie auch. Unser Zellgedächtnis vergisst nichts, aber auch gar nichts. Auch wenn wir selbst es oft erst spüren, wenn sich unser Herz meldet, sei es in Form einer Herzattacke oder ähnlichem. Auch ich durfte es erfahren. Fast zu spät, jedoch noch früh genug, mein Leben zu ändern. Wie begann meine Reise in ein Bewusstsein, mein Herz wirklich wieder spüren zu lernen? Es ist jetzt über 20 Jahre her. Ich war damals 33 Jahre alt, berufe ich wirklich sehr in meiner Ultraschall’-Welt engagiert und natürlich noch in der Freizeit mit einem wirklich hervorragenden Chor auf Tournee. Zusätzlich kam in diesem Jahr noch eine wundervolle Reise von meiner ehemaligen Firma hinzu, die mich in die Sucks, also in die Märkte von Marrakesch führte. Leider war ich etwas unvorsichtig mit der Nahrungsaufnahme und fing mir einen kräftigen Magen’-Darm’-Infekt ein. Der ging natürlich mitten in den Sucks von Marrakesch los. Ich kann Ihnen solch einen Virus Start im Darm nicht empfehlen. Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein beschissenes Gefühl, so dringend eine Toilette zu benötigen. In den Sucks von Marrakesch existieren diese aber leider nicht an jeder Straßenecke. Ich wusste bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht, wie viel Inhalt so ein Darm fassen kann. Zurück in Deutschland überging ich trotz allem die Symptome wie Schlappheit und Müdigkeit. Ich dachte, es handelt sich doch nur die Folgen eines Magen’-Darm’-Virus. So überging ich mal wieder meine Körpersignale, da etwas Großartiges anstand. Eine Konzertournee mit der achten Symphonie von Gustaf Mahler, die uns quer durch Europa führen sollte. Das war ein großer Wunstraum von mir und ich wollte, wie ich schon zuvor erzählt habe, diese Symphonie unbedingt mitsingen. Trotz Fieber und Abgeschlagenheit machte ich also diese Tournee mit. Beim letzten Konzert in Wien stand ich mit fast 40 Grad Fieber auf der Bühne und hielt gerade noch durch, bis der letzte Ton verklungen war. Ich konnte dieses für mich einmalige Erlebnis definitiv noch mit all seinen Gefühlen und Emotionen erleben. Wie der zu Hause angelangt, merkte ich jedoch, dass ich irgendwie schlapp war. Ich konnte keine Treppe mehr hochgehen. Mein Herz schlug mir bis zu den Ohren hoch und ich war jedes Mal schweißgebadet. Mein erster Weg führte mich dann direkt zu meiner Hausärztin. Doch mehr als ach, sie sind halt ein bisschen überarbeitet, ruhen sie sich ein bisschen aus und dann wird das schon alles wieder… Kam dabei nicht raus. Meine Blutwerte waren relativ in Ordnung. Die Entzündungsparameter etwas erhöht, jedoch nicht besorgniserregend. Leider wusste ich damals nicht, dass Normwerte nicht unbedingt etwas aussagen. Außerdem können Kliniken, sprich das, was Zahlen aufgrund von medizinischer Diagnostik ergeben, und Symptomatik massiv voneinander abweichen, wie sie im Kapitel, wie wir mit und ohne unsere Augen sehen, schon erfahren haben. Meine Symptome besserten sich jedoch nicht. Wochen später, inzwischen hatte die Weihnachtszeit begonnen und ich hatte mich irgendwie durch diese Zeit hindurch manövriert, fragen Sie mich bitte nicht wie, fuhr ich zu meinen Eltern. Ich lag dort auf dem Sofa wie ein Häufchen Elend. Meine Eltern machten sich große Sorgen, denn so kannten sie mich nicht. Ich war kraft’-und antriebslos und sagte immer wieder nur, dass man mich in Ruhe lassen sollte. Also führte mich mein nächster Weg dort in die Notfallaufnahme, wo allerdings ein Hals’-Nasen’-Ohrenarzt Dienst hatte. Diese Gegebenheit ergab sich als völlig sinnlos. Dieser meinte nämlich zu mir: Sie haben die Symptome einer gestressten Mutter. Das ist typisch vor Weihnachten. Nun, da ich keine Mutter war und demzufolge auch keine Symptome einer gestressten Mutter haben konnte, fuhr ich also wieder nach Hause, legte mich hin mit dem Gedanken, vielleicht habe ich ja jetzt echt einen Knall. Die Psyche spielte verrückt. So redete ich es mir zumindest ein. Zwei Monate später, ich manövrierte mich irgendwie durch die Arbeitswelt, betreute ich mal wieder einen Ultraschallkurs. Dem dort tätigen wirklich sehr fähigen Arzt schilderte ich meine Beschwerden. Noch heute bin ich ihm echt dankbar, weil wenigstens er erkannte, dass mit mir irgendetwas nicht stimmte. Kurz gesagt, wir machten ein Herzultraschall. Dabei kam ans Licht, was ich nicht glauben wollte. Die Wand zwischen der linken und der rechten Herzkammer war sozusagen platt auf einer Länge von ungefähr zwei bis drei Zentimeter. Das war ein eindeutiges Zeichen einer Herzmuskelentzündung. Mein Säbelzahntiger meldete sich sofort und mein komplettes Alarmsystem ging los. Das war dann das beste Beispiel dafür, dass man nicht das sehen will, was wirklich vorhanden ist. Damit meine ich, dass der Befund der Herzmuskelentzündung gestellt war, ich dies jedoch nicht wahrhaben wollte. Die Therapie beruhte auf einer absoluten Ruhe für circa drei Monate. Das war für mich eine Zeit, die ich nicht fassen konnte und wollte. Eine Frau namens Juta, die keine Arbeit nachgehen sollte und durfte, sondern sich endlich ihrem Körper widmen musste, konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Aber zumindest konnte ich damit umgehen. Ich hatte ja jetzt eine ernst zu nehmende Diagnose und scheinbar doch kein an der Waffel, wie ich mir selbst zu sagen pflegte. Aber so richtig glauben wollte ich es trotzdem nicht. Ich wollte eine zweite Meinung hören und fuhr zu einem sehr anerkannten Kardiologen nach Köln. Hier ließ ich nochmals ein Herzultraschall durchführen. Dieser Kardiologe meinte dann, das sei schon alles in Ordnung und nur psychischer Natur. Schon kam ich erneut voll und ganz nach dem Motto ‘-Vielleicht bin ich ja jetzt doch echt durchgeknallt, ins Zweifeln. Also fuhr ich wieder nach Hause und ließ mir noch einmal Blut abnehmen. Die Werte waren gar nicht so schlecht. Ich befolgte dennoch den Rat des Arztes, der bei mir diese Herzmuskelentzündung festgestellt hatte und blieb tatsächlich fast drei Monate lang zu Hause. Ich ließ mich sogar krankschreiben. Danach ergriff mich allerdings die altbekannte Ungeduld. Ich wollte unbedingt etwas machen und überlegte mit dem Sport zu beginnen. Das war jedoch ein fataler Fehler. Am nahe gelegenen Sportplatz versuchte ich mich langsam daran mit dem Training zu beginnen, also zunächst 100 Meter zu gehen, dann 200 und so weiter. Eigentlich war es nur ein Gehen im Tempo einer hundertjährigen Greisin. Jedoch war ich danach immer total am Ende. Aber ich hörte noch immer nicht auf meinen Körper, sondern setzte mich innerlich total unter Druck. Kennen Sie das? Sie müssen und wollen funktionieren, denn es kann ja nicht sein, dass sie untätig sind und Ruhe halten müssen. So sind wir konditioniert. Funktionieren steht im Vordergrund. Alles andere bedeutet ja Versagen. Scheinbar lief bei mir unbewusst dieses Programm auch noch ab. Das Schlimmste war jedoch, dass mein Körper täglich schrie und ich dieses Schreien überhörte. Mein Körpergefühl war einfach auf stumm gestellt. Ich nahm diese Informationen überhaupt nicht wahr, sondern drückte sie weg. Doch irgendwann konnte ich wirklich keinen Mucks mehr sagen. Der Besuch bei meinem alten Hausarzt und ein neues Herz’-echokardiogramm ließen dann in der Praxis die Alarmglocken klingeln. Ein weiterer Perikarderguss war hinzugekommen. Ich musste dringend in die Klinik, denn es handelte sich dabei Flüssigkeit, die sich den Herzbeutel gelegt hatte. Wird dieser Flüssigkeitsaum zu groß, dann kann sich das Herz nicht mehr ausdehnen und zusammenziehen. Die möglichen Folgen dürfen Sie, lieber Leser, sich jetzt gerne selber weiter ausmalen. In diesem Fall kann es nämlich sein, dass Ihre Lebensreise ziemlich schnell zu Ende ist. Mit Rettungswagen ging es auf die Intensivstation einer großen Klinik, die auf Herzmuskelentzündungen spezialisiert war. Zum Glück war dies meine erste und bisher einzige Fahrt in einem Rettungswagen. Angekommen auf der Intensivstation kam ich in den Genuss, direkt an alle lebenswichtigen Geräte angeschlossen zu werden. Allerdings muss ich sagen, dass es mir, so lange ich lag und mich nicht anstrengte, ziemlich gut ging. Rechts neben mir durch eine dünne Stoffwand getrennt lag ein syberischer Abenteurer. Das sollte vorhin kein Witz gewesen sein. Durch dieses ständige Piepen der Geräte konnte ich eh nicht einschlafen. Also fragte ich nach, wer denn dann neben mir liegen würde. Mit einem syberischen Abenteurer hatte ich jedenfalls nicht gerechnet. Aber dadurch bote ich mir in diesen Tagen die Gelegenheit, etwas über die wundervolle Wildnis von Sibirien zu erfahren. Ich fühlte mich auch gar nicht so krank, als ich auf dieser Intensivstation lag. Ich glaube, bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich überhaupt nicht begriffen, was mit mir los war, denn ich war immer noch so konditioniert, dass ich funktionieren musste. Ich war geistig schon wieder in den nächsten Ultraschallkursen und bei dem, was ich noch so alles vorbereiten wollte. Obwohl ich die Zusammenhänge noch nicht verstand, hatte ich zumindest Zeit zum Nachdenken. In meinem Kopf war mein Körper ein funktionierendes Utensil und entsprechend nahm ich diesen auch wahr. Denn von klein auf werden wir durchgehend auf den Gedanken konditioniert, immer mehr als 100 Prozent Leistung erbringen zu müssen. Ansonsten sind wir anscheinend nichts wert. Das wird uns in dieser Welt auch schon im Kindergarten vermittelt. Spätestens ab der Schulzeit beginnt man sich mit Hilfe von Noten und Prüfungen zu vergleichen. Wenn man die Note drei bzw. Sieben bis neun Punkte im Abitur erzielt, dann kann man dies oder das beispielsweise nicht studieren. Dinge werden immer an Bedingungen geknüpft. So durchlaufen wir den Kindergarten und zwölf oder 13 weitere Schuljahre. In der Ausbildung und im Studium herrscht weiterhin genau dieselbe Denkweise. Wann wird uns eigentlich mal mitgeteilt, einfach mal auf unser Herz zu hören? Fühlt es sich gut an, was ich da gerade mache oder fühlt es sich nicht so gut an? All das wird übergangen bis zu dem Punkt, an dem der Körper Stopp ruft. Jetzt fängst du an, auf dich selbst und auf dein Herz zu hören. Dieser Punkt war damals bei mir dann eingetreten. Im Nachhinein das größte Geschenk meines Lebens. Aber wie ging es nun weiter? Nach einigen Tagen kam ich von der Intensivstation auf die normale kardiologische Station. Hier wurde mir dann mitgeteilt, dass mein Herz naja, nicht so ganz in Ordnung sei. Super, das wusste ich ja auch schon selber. Mit mir wurde geredet wie mit einem kleinen Kind, obwohl ich aus der Schulmedizin kam, die Befunde sah und auch genau wusste, was los war. Ich dachte zumindest, dass ich wüsste, was los war. Ich durchlief die komplette Maschinerie aller Untersuchungen von Stressechokardiografie über Herzultraschall, von Blutuntersuchungen aller Art bis hin zur Herzmuskelbiopsie. Letzteres wünsche ich niemandem. Es ist ein echt beschissenes Gefühl, wenn ein Katheter durch die Leiste geführt wird, wobei dies nicht einmal besonders schmerzhaft ist. Viel unangenehmer ist es, wenn jemand mit einer kleinen Biopsie’-Klemme im Herz herumfuhrwerkt, dort einige Proben des Herzmuskels zu entnehmen. Ich war natürlich neugierig und bat darum, alle Monitore so zu positionieren, dass ich exakt verfolgen konnte, was passiert. Ich weiß noch, wie der Professor damals nachhackte, ob ich das wirklich wollte. Ich bestand da drauf. Stellen Sie sich mal vor, jemand versucht mit einer Pinzette aus Ihrem Herzmuskel ein Ministückchen Gewebe herauszuschneiden. Ihr Herz reagiert logischerweise und tüpft allerdings nicht vor Freude. Es ist ein seltsames Gefühl, da dabei Rhythmusstörungen und Unregelmäßigkeiten auftreten können. Sie haben tatsächlich ab und zu den Eindruck Ah, so fühlt sich also das Ende an. So war es zumindest bei mir. Nach der Untersuchung wurde mir dann mitgeteilt, es handle sich eine chronisch virus’-negative Myokarditis, also eine chronische Erkrankung, die mich mein Leben lang begleiten würde, jedoch nicht durch ein Virus verursacht sei. Diese Information wurde zumindest direkt in meinem Hirn abgespeichert. Wissen Sie, dass wir im Übrigen immer zunächst das Negative in Informationen hineininterpretieren? So war das auch bei mir. Die Bedeutung der Sprache und Worte gewinnt hier dann an ganz großer Bedeutung. Denn wie etwas gesagt wird, spielt eine zentrale Rolle dabei, wie etwas vom Gegenüber aufgenommen wird. Diese Prognose sollte sich aber im Nachhinein nicht bewahrheiten. Jedoch glaubte ich zuerst ja das, was mir gesagt wurde. Ich hatte die Untersuchung schließlich aufmerksam begleitet und das Ergebnis gesehen. Im Krankenhaus wurde ich daraufhin mit diversen Medikamenten vollgepumpt. Für jemanden, der bis dato nie Medikamente erhalten hatte, wirkten sich diese natürlich dramatisch aus. Ich erinnere mich noch genau daran, als ich die ersten Betablocker meines Lebens erhielt und danach regelrecht komplett weggeschossen war. Nicht nur, dass Betablocker die Betorezeptoren eines Herzens angreifen und sozusagen den kompletten Körper zwangsweise herunterfahren, ich konnte auch keine zusammenhängenden Bilder mehr erkennen. Das teilte ich auch dem Kardiologen mit. Er merkte selbst, dass mein Blutdruck extremst runtergefahren war und ich dadurch nur noch schwarz weiße Quadrate sehen konnte, meinte aber nur ganz unberührt, dass ich mich daran halt gewöhnen müsse. Das sei einfach nur ein Gewöhnungseffekt. Erneut glaubte ich daran, was mir gesagt wurde. Denn es handelte sich ja einen Professor. Ich wurde entlassen, kam dann nach einigen Wochen wieder in die Klinik für einige Tage, wurde wieder entlassen und so weiter. Das erstreckte sich über mehrere Monate. Nach einiger Zeit zog ich wieder zu meinen Eltern. Dort lag ich im Bett, konnte nicht viel machen und war in gewissen Abständen immer wieder in der besagten Uniklinik für ein, zwei Tage oder für sogar eine Woche. Ich bin in dieser Zeit schier verzweifelt, da sich irgendwie nichts aus dem Ganzen entwickelte und ich den Grund dafür nicht wusste. Als ich dann aber wieder einmal nachts im Bett lag und mich nicht besonders wohl fühlte, hatte ich das Bedürfnis, mich irgendwie dringend aufzusetzen, da ich ansonsten keine Luft bekommen würde. Es war ein seltsames Gefühl. Als ich dann aufrecht saß, kam ich mir vor wie in einem Kinofilm. Es war, als ob mir mein komplettes Leben auf einer Filmrolle vorgespielt wird. Damals habe ich überhaupt nicht verstanden, was das soll und habe es dann auch einfach versucht zu vergessen. Erst Monate später wurde ich wieder daran erinnert. Wahrscheinlich wollte ich es in diesem Moment einfach nicht wahrhaben. Jahre später sagte mir mal eine Numerologin, diese Menschen gibt es im Übrigen wirklich, sie erzählen ihnen ihr Leben aufgrund ihrer Lebenszahlen, dass ich in diesem Moment die Wahl zwischen Weiterleben oder eben nicht weiterleben hatte. Und dazu darf ich betonen, dass diese Dame mich nicht kannte und absolut nichts von mir wusste. Ich fing tatsächlich an zu glauben, dass es wirklich doch mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als ich bis dato gedacht hatte. Aber stattdessen wurde mir das Colchizin, das ist ein Medikament, das auf dem natürlich vorkommenden Stoff der Herbstzeitlosen basiert, verabreicht, von dem man erwartete, dass es hilft, mein Herz ruhig zu stellen, die Herzmuskelentzündung zu beseitigen bzw. Die Entzündungen herunterzufahren. Als ich dann zum wiederholten Male in der Klinik lag und wieder dieses Colchizin einnehmen musste, fasste ich einen Entschluss und setzte es eigenhändig ab. Denn es gab eine Bedingung für die Entlassung und die lautete, ihr Darm muss wieder anspringen. Ich verkündete also froh, dass alles klappen würde und wurde aus der Klinik entlassen. Dann rief ich besagten Arzt an, der bei mir damals die Herzmuskelentzündung entdeckt hatte und fuhr zu ihm. Bis heute bin ich ihm sehr dankbar.

Volker

Gesund sterben, das ist möglich gewesen von der Autorin. Alle Infos in den Shownotes des Podcasts. Hier muss man auch noch mal besonders auf das Buch hinweisen. Absolut lesenswert. Und außerdem ist es auch wunderbar bebildert. Ein ganz besonderes Buch Gesund sterben, das ist möglich von Jutt Sufner. Der Unternehmer Academy Podcast. Wir machen aus Menschen mit Know how Unternehmer mit Erfolg.

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