Thomas Göller im Gespräch mit Rolf Schmiel – Teil II
- Episode 135
- 17:55 Minuten
- Thomas Göller, Volker Pietzsch, Rolf Schmiel
Auf diesen Plattformen können Sie unseren Unternehmer-Academy-Podcast kostenlos abonnieren.
Inhalt der Episode
Wie komme ich ins Fernsehen? Was ist der passende Inhalt? Wer schaut zu? Wer soll zuschauen? Mit diesen Fragen gehen wir weiter in unserer Expertenreihe im Unternehmer Academy Podcast. Im Interview spricht Thomas Göller mit Rolf Schmiel, Psychologe und Medienexperte.
Welche Kraft Schlüsselworte im Medienbereich haben, erklärt uns Rolf anhand eines Beispiels. Warum ist es so wichtig auf Sprache, Worte und kurze, aussagekräftige Sätze zu achten? Diese Frage von Thomas beantwortet Rolf uns ebenfalls im Interview. Ergänzend hierzu gibt es auch wertvolle Tipps und Übungen von den Experten, wie man ein selbstsicheres Auftreten im Fernsehen lernen kann.
Was haben Zeit und Pausen mit erfolgreicher Medienpräsenz und Einschaltquoten zu tun, hören wir in dieser Episode. Was sollten Sie nach einem großartigen Auftritt im TV tun? Wie Sie dieses Erfolgserlebnis nachhaltig für Bestandskunden und potentielle Neukunden nutzen, beschreibt Rolf Schmiel.
In dieser Folge des Unternehmer Academy Podcast gibt es unter anderem auch eine wertvolle Warnung von Rolf und Thomas lüftet ein Geheimnis!
Gefällt Ihnen, was Sie in unserem Podcast hören?
Dann vereinbaren Sie jetzt eine Strategie-Beratung mit Thomas Göller und profitieren Sie von sofort umsetzbaren Impulsen:
Gemeinsam mit Ihnen nimmt sich Thomas Göller circa eine Stunde Zeit. In diesem intensiven Meeting klären Sie zusammen:
- Wo stehen Sie jetzt?
- Was sind Ihre Ziele?
- Was brauchen Sie ganz konkret, um Ihren Erfolgs-Traum möglichst bald zu verwirklichen?
Im Anschluss entscheiden Sie in Ruhe, ob Thomas Göller etwas für Sie tun kann. Und Ihr Mentor Thomas Göller entscheidet, ob er Sie als Klient oder Klientin begleiten möchte,
Natürlich findet dieses Gespräch ohne jede Berechnung und völlig unverbindlich statt.
Und noch was: Teilen Sie diese Episode gerne mit Ihrem Netzwerk!
Transkript zu dieser Episode
Volker
Gleich gibt es den zweiten Teil des Gesprächs zwischen Thomas und Wolf Schmiel. Es geht das Thema Wie komme ich ins Fernsehen? Bis Weihnachten haben wir jeweils vor dem Podcast einen kurzen Tipp für ein Buch aus dem Mentoren’-Media’-Verlag, vielleicht auch als Weihnachtsgeschenk für den einen oder anderen. Und heute habe ich mal den Tipp auf Jürgen Wulff Die Welt ist kein Planschbecken zu schauen. Überleben unter Erwachsenen, so ist der Untertitel. Und in diesem Buch gibt es ganz tolle Strategien und überhaupt eine Analyse. Was passiert da in einem Meeting, wenn mich jemand plötzlich von der Seite anschießt und ich habe damit nicht gerechnet? Wie reagiere ich? Für all das hat Jürgen Wulff dieses umfassende Werk geschafft unter mentoren’-verlag. De. Im Shop gibt es dieses Buch Die Welt ist kein Planschbecken über Leben unter Erwachsenen. Natürlich auch überall dort, wo es Bücher gibt. Und jetzt kommt Teil 2 des Gespräches zwischen Rolf Schmiel und Thomas Göller. Der Unternehmer Academy Podcast. Wir machen aus Menschen mit Know how Unternehmer mit Erfolg.
Thomas
Und wenn mein Content jetzt lautet Hund beißt Mann, wie verhindere ich das? Muss ich dann mein Content so umbauen, dass die Überschrift lautet Mann beißt Hund?
Rolf
Nein. Aber zum Beispiel ein super Content, würde ich sofort sagen. Alles rund Tiere, Tiere, Tiere, Tiere, Tiere, Kinder, Sex funktioniert weiterhin. Aber auch da will ich nicht die Sache haben. Wie kann ich, wenn ich sehr viel mit Führungskräften arbeite, wie kann ich dieses Thema umbrechen für Fernsehzuschauer? Weil die meisten Fernsehzuschauer sind keine Führungskräfte. Also ich habe ein Beispiel. Ich hatte in einer Beratung eine beeindruckende weibliche Kollegin, die machte Pferde gestütztgibt’s die Coachings für Manager in der Midlife’-Crisis, weil diese Pferde zeigen, wie eigentlich wie machtlos er ist und gleichzeitig welche Stärke. Also ganz tolle Konzepte. Und ich sage: Pass auf.
Thomas
Wenn ich bin ein neutraler Feedbackgeber.
Rolf
Ja, ja. Wenn du jetzt mit diesen Medienprofis bei uns redest, dann verzichte auf das Wort Führungskraft, sondern erzähl einfach: Mit meiner Arbeit helfe ich Männern in der Midlife’-Crisis wieder zu neuen Lebenssinn zurückzufinden und das Familien werden dadurch gerettet, Existenzen und blablabla. Und sie konnte sich in ihrem Pitch von dem Begriff Führungskraft nicht trennen. Und jeder der Medienprofis im Internet tut uns leid. Führungskräfte sind nicht unsere Zielgruppe. Hätte sie es geschafft, darüber zu sprechen, Männer in der Midlife’-Crisis, weil das interessiert die Männer selber. Das interessiert Frauen, die mit Männern in dem Alter zusammen sind und auch generell neugierig zum Thema Psychologie. Das heißt ein Wort weniger hätte die Tür zu Fernsehsendern geöffnet.
Thomas
Ja, das ist dann oftmals so wahrscheinlich diese Brücke, wo man sagt, naja, man muss im Fernsehen eine steile These haben und muss provozieren. Und wenn dann jemand sagt, ich will aber nicht provozieren oder es ist so oder ich habe eine normale These, so aus diesem rauszukommen oder dieser Balanceakt zwischen, ja, ich stelle dir mal eine These in den Raum, kann die auch verteidigen oder belegen, bis hin wo es geht, ich verläufe nämlich selber, weil das bin ich gar nicht. Und vielleicht ist dir im Kopf rumgegangen, ich arbeite doch mit Führungskräften.
Rolf
Aber es sind ja trotzdem Männer. Es ist doch genauso, wenn du auf eine Party gehst und willst jemanden kennenlernen. Natürlich kannst du dich in den schäbigsten Klamotten hinsetzen, ungepflegt und ungewascht und sagen Ich bin ein so wertvoller Mensch, ich will nicht auf mein Äußeres reduziert werden. Ja, genau. Du bist ja viel enorm. Nur die Wahrscheinlichkeit, dass du an den Abend jemanden kennenlernst oder noch eine wilde Nacht erlebst. Wenn Gammelklamotten nicht ein Fetish von jemandem sind, der gerade zufällig auch da ist, ist die Wahrscheinlichkeit gering. Und deshalb immer zu überlegen, wie funktioniert die Kommunikation in dem Moment? Bin ich auch bereit, mich in anderen Situationen schick zu machen, die Seite zu zeigen, wie auch im Business mein Kunde will? Also auch der Wissensunternehmer muss ja auch schauen, dass er seine Inhalte auf seine Kunden zuschneidet. Und wenn das der Kunde dann das Medium 14 ist, macht es doch Sinn, vielleicht an zwei, drei Nuancen ein bisschen zu feilen, Aufmerksamkeit durch eine steile These zu erreichen, sie dann hinterher mit einem schönen, wieder allgemein verträglichen Abgang in die richtige Richtung zu führen.
Thomas
Eine Frage, die mich immer umtreibt, in dem Zusammenhang: Wie lernt man das, diese geschliffene Sprache, die wir so im Umgang miteinander pflegen, mit Schachtelsätzen, mit Ergänzungen, mit ganz vielen Kommas drin. Ein hilfreicher Punkt, den ich mal gelernt habe. Die meisten Kommas wären gerne ein Punkt geworden. Wie lernt manDas hilft sehr. Aber wie lernt man das zum Beispiel so zu sprechen, dass es schneidfähig ist? Also ich dachte ja, wie ich auf die Frage komme. Es gibt Autoexperten, Professoren, die werden immer wieder zu dem Thema Auto befragt, wo ich denke, man hat überhaupt keine Ahnung von dem. Warum wird der immer gerufen? Ja, weil der sagt in einem Satz nicht, wie ich gerade eben gesagt habe oder wie wir vorhin besprochen haben oder so, weil da hat derjenige, der das schneiden muss, ich habe jetzt das nicht, was der vorher gesagt hat. Wir wollen einen Satz haben. Und dieser Satz, der muss ihm wieder herausragen. Wie lernt man so zu reden? Weil es widerspricht ja vielen Know’-How’-Unternehmern, die ich habe jetzt auch, weiß ich wie du gekommen ist und wie lange der Satz schon war, der wäre jetzt zum Beispiel schon nicht Medien tauglich gewesen oder nicht wirklich Medien tauglich.
Rolf
Sagen wir mal so, wir hätten jetzt keine Zeit mehr für die Antwort. Danke fürs Einteilen. Geile FrageDann gehen wir beim nächsten Mal. Trick Nummer eins ist tatsächlich, sich anzugewöhnen, also diese Radienummer funktioniert. Wenn du weißt, du hast nur 20 Sekunden Zeit, sparst du dir das Pomporium. Und natürlich regelmäßig Ideen wie Buchtitel oder Kapitelüberschriften zusammenzufassen. War jetzt letzte Woche bei Sat. 1 war die Frage: Worauf soll ich achten im Umgang mit Menschen, die Krebs’-Diagnose bekommen haben? Wie reagiere ich als Familie darauf oder als Bekannter? Da haben wir drei Tipps. Erstens Mund halten, Ohrenpitzen. Das ist jetzt nicht große Weltraumwissenschaft, das so zu verknabbern. Ich hätte auch sagen können, der Redeanteil muss… Oder dann der nächste Tipp war begleiten statt bedrängen. Das heißt zu lernen, sich selber die Inhalte, die wir haben, auf Kern’-und Merksätze dann und wann zu reduzieren. Das macht übrigens einen überdurchschnitt erfolgreichen Speaker aus. Also seitdem ich angefangen habe, nach Medienkonzepten meine Vorträge vorzubereiten und immer wieder in solchen Merksätzen, die ich mir selber ausdenke, nicht aus anderen Kalendern abgeschrieben. Auf der Bühne immeraus sagt: Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selber brennen. Der gehört selber angesteckt.
Thomas
Übrigens kennst du die Geschichte von den Grappen. Insider, viele werden uns kennen.
Rolf
Und mit meinen eigenen Kalenderblatt’-Sprüchen, das zu reduzieren, weil du musst mal gucken, auch bei einem Vortrag oder beim Training. Was schreiben Menschen auf? Menschen schreiben nie die ganze Story auf. Menschen schreiben nie die Erläuterung auf, sondern Menschen schreiben sich den Satz auf: Manager müssen Menschen mögen beispielsweise. Die Zukunft der Führung ist weiblich. Könnte ich jetzt endlos weitermachen, weil ich irgendwann trainiert habe, meine Inhalte bewusst nach Medienkonzepten, nach Rezipientenorientierung zu gestalten. Was heißt das Rezipientenorientierung? Medien leben von Einschaltquote. Wenn ich vom Vortag halte, laufen die meisten nicht weg. Im Fernsehen wird umgeschaltet. Deshalb hast du diese verknappte Emotionalisierung. Und wenn man sich das klarmacht, übe ich das einfach im Alltag. Und dann kann ich es auf Knopfdruck, wenn eine Kamera angeht.
Thomas
Finde ich super spannend. Das ist auch so ein bisschen der Unterschied, wenn man so in diese Redner’-und Speaker’-Szene reinschaut. Ein guter Trainer, noch lange kein guter Redner. Also es gibt Trainer, die können den ganzen Tag spannend gestalten, acht Stunden. Die Leute sagen, es war ein tolles Training, war super gut, aber die können auch noch einen Vortrag halten, wenn der nur eine Dreiviertelstunde geht. Und einen Vortrag, der über eine Stunde geht, ist schon schwierig. Das ist eigentlich schon fast kein Vortrag mehr. Das ist eher so ein verkürztes Seminar’-Ausschnitt oder so. Aber dann zu sagen fünf Minuten, zehn Minuten.
Rolf
Ja, das Gedanken’-Tanken’-Format mit 18 Minuten. Also ich finde diese acht Minuten, die wir bei Wettbewerben teilweise haben, haben wir auch bei so Wettbewerben mitgemacht, erfolgreich. 18 Minuten ist ein guter Test, weil du hast genügend Zeit für eine gute Einleitung, für eine Handvoll Unterpunkte und für ein gutes Finale.
Thomas
Und wenn wir es als Zuschauer sehen, es kommt ja eine Menge, Menge rüber. Wobei ich gestehen muss, ich höre die dann meistens in 1,25 oder 1,5′-fache Geschwindigkeit in der Vortragendung und freue mich dann immer tierisch, dass ich im Zeitkonto des Lebens ein kleines Schnipchen geschlagen habe. Geht nicht mit jedem Redner, aber ich denke, 1,25 geht fast immer. Warum nimmt der mir meine Lebenszeit?
Rolf
Warum redet der nicht mit dem Zeitredner? Aber auch da muss ich sagen, ich finde das gut, dass du das für dich nutzt. Ich und auch viele andere, ich sage mich in dem Moment extra zuerst genannt, auch zu sagen, mehr Kulpa, wir reden in der Regel zu schnell. Also natürlich gibt es Leute, die verarbeiten extrem schnell, aber wir machen viel zu selten Pausen. Also auch da mein Tipp Helmut Schmidt mal gucken, wie er in Interviews reagiert auf eine Frage, wie viel Zeit er sich lässt, bis er sie antwortet. Dieses noch mal an der Zigarette ziehen, das ist nicht zufällig. Das ist antrainierte Kommunikationsfähigkeit. Wobei das ja auch.
Thomas
Ein sensationelles Studium ist, sich die Dinge zu betrachten, die da so, da gibt es ja wunderschöne Szenen.
Rolf
Ja, aber auch das will ich machen. Also das ist wirklich lernen von den Besten und zwar in dem Feld, wo es drauf ankommt. Es gibt wirklich ganz tolle Speaker, Götter, diefunktionieren vor der Kamera nicht. Und es gibt ganz viele Kollegen, was ich jetzt egal mache, wechsel jetzt ja gerade. Das fällt so ein bisschen ins Diversity’-Coaching. Das heißt, es gibt ganz viele Fernsehleute, die vor der Kamera total easy sind und dann auf eine Bühne sollen und todesangst sterben, weil sie nicht wissen, was sie ohne Kamera vor echten Menschen erzählen sollen.
Thomas
Spannend, dass es so unterschiedliche Dinge gibt. Bei vielen Speaker ist es genau umgekehrt. Wenn das Feedback fehlt von den 500 Leuten, die da zuhören oder 5000, dann funktioniert es nicht nur umgekehrt genauso. Also es ist immer wieder in welchem Boot sitzen wir gerade drin?
Rolf
Ja, aber trotzdem, gerade für Speaker ist wirklich die Chance, also Know’-How Unternehmer, die Chance, die noch vorhanden traditionellen Medien zu nutzen, aktuell ein riesiges Geschenk. Weil im Moment ist es so, in den meisten Fällen konzentrieren sich alle gerade auf Social Media. Das heißt, sie haben eine Xing Strategie, eine Facebook Strategie, eine Google Strategie und sonst was. Und ganz wenige trachten in ihren strategischen Aufsetzungen die klassischen Medien. Und deshalb entsteht gerade in den klassischen Medien ein Minifeld, wo man, wenn man sich gut vorbereitet, durchmarschieren kann und dann plötzlich eine Sichtbarkeit bekommt, die kostenlos ist. Also wenn du den Fernseher aufsetzt, musst du keine Pay per Klicks bezahlen. Mittlerweile kann ich von meinem Fernseher auftreten. Also wenn ich ein sehr bescheidenes Leben hätte, könnte ich davon von existieren. Das heißt, du wirst sogar dafür bezahlt, wenn du Fernsehen machst oder wenn ich aber ein Radio mache, kriege ich auch dafür Geld. Das heißt, du hast kostenlose Werbung, wo du teilweise auch Geld für bekommst und das in einer Tief’-und Intensität, die wirkt und die gerade bei so alten Säcken wie uns wirkt. Das heißt, bei einem 23 jährigen musst du nicht sagen, ich war im Fernsehen, du hast nichts bei YouTube, aber bei Menschen 45 plus, die häufig Entscheider sind, die über Budgets entscheiden, wenn du denen sagst, ich bin regelmäßig bei ARD, RTL, Sat1 und ZDF zu sehen, hat das für die einen echten Rittereinschlag.
Thomas
Es gibt ja diesen Begriff des Performance Marketings und das ist ja im Vergleich zum klassischen Marketing. Warum heißt das Performance Marketing? Weil ich die Performance messen kann. Ich kann also sagen, wenn ich YouTube Werbung mache, wie viel klicken da drauf? Wie lange wird das Video geschaut? Wann steigen die aus? Nach zehn Sekunden gucken sie sich das komplett. Wer klickt? Ich kann unglaublich viel analysieren. Und letztlich ist Marketing zur Mathematik geworden. Das kann ich nicht analysieren. Ich kenne viele, haben wir ja ganz am Anfang schon mal gesagt, die schon mal den einen oder anderen Auftritt hatten im Radio und Fernsehen, mich inkludiert. Ich war eben auch schon einige Male im Radio und auch schon im Fernsehen. Aber hat es mir was gebracht? Ja, vielleicht den einen oder anderen Kunden, vielleicht eine Reichweite mag sein. Es ist schön, das auf die Homepage stellen zu können. Das fördert die Kompetenzvermutung. Aber wie lange hat das bei dir gedauert, dass man tatsächlich sagen kann Okay, das ist jetzt nicht, weil du den sowieso bekommen hättest, diesen Auftrag oder diesen Kunden, sondern es ist ganz konkret, weil du permanent, kann man schon fast sagen, mit über 100 Auftritten und das sind wahrscheinlich die Ratiersachen noch gar nicht dabei.
Rolf
Nee, nee.
Thomas
Das ist jetzt Fernsehen. Genau, noch Fernsehen. Also mit wirklich vielen, vielen medialen Auftritten, wo du sagen kannst, wie lange hat das bei dir gedauert? Und gibt es da eine Abkürzung? Weil ich glaube, das war nicht von heute auf morgen.
Rolf
Also ich bin erstens kein Fan von Abkürzungen. Okay. Also es heißt, ich glaube, bestimmte Dinge muss man sich tatsächlich erarbeiten, damit sie auch die bestimmte Gewichtung haben oder auch die Marktdurchdringung. Abkürzungen sind häufig so, dass man tatsächlich auch medial mit einem inszenierten besonderen Knalleffekt plötzlich überall sichtbar ist. Aber wenn ich morgen eine ältere Dame irgendwie gegen das Schienbein trete und deshalb, jetzt blödes Beispiel zu nehmen, medial durch die KZ gejagt werde, fördert es nicht meinen Marktwert. Und deshalb glaube ich, seriöser Aufbau von Kommunikation kann helfen. Was aber die meisten unterschätzen, ist das Was machst du, wenn der Fernseherauftritt stattgefunden hat? Wie intensiv nutzt du diesen Moment in der Kommunikation zu deiner Kundschaft, also zur vorhandenen Kundschaft? Weil wir wissen, wir haben immer die Hoffnung, so viele Neukunden, Fremdkunden zu gewinnen. Aber gerade Altkunden sind durchs Fernsehen wieder auf mich aufmerksam geworden und es hat direkt nach dieser großen Show, so tickt der Mensch zwei Buchungen zu einer Roadshow gegeben, also für zwei unterschiedlich, zufällig Roadshows. Weil ich sage, wir suchen gerade jemanden, Mensch Herr Schmiel, wir hatten sie ja schon, und durchs Fernsehen sind wir wieder auf sie aufmerksam geworden. Und dann, als ich dann den Preis gesagt habe, ist es einiges teurer geworden, weil ich halt gesagt habe, jetzt haben wir es Fernsehen, das stimmt. Und das hat sofort funktioniert, aber nicht in der Fülle. Jetzt die Kontinuität ist einfach dann tatsächlich durch die kontinuierliche Präsenz, sodass dann tatsächlich meinetwegen da sitzen zwölf Leute den Tisch und es werden unterschiedliche Speaker vorgestellt. Und dann ist fast immer einer dabei, den sage ich, den habe ich schon mal im Fernsehen und das hilft. Außerdem steht es auch in aller Deutlichkeit dabei. Und da kann ich einfach sagen: Lass dir Zeit, lass es wachsen. Und wenn du nicht sagst, Zeit und Wachsen, dann nutze es in der Kommunikation. Also ein guter Freund von mir, der durch meine Betreuung tatsächlich eine sehr gesunde Fernsehsichtbarkeit hat, der macht das hervorragend. Der ist jetzt der TV’-Mental’-Experte und er sagt: Diese Beschreibung hat ihm tatsächlich messbar mehr Kunden gebracht.
Thomas
Aber noch mal konkret einen Auskopf zu bekommen.
Rolf
Die Zahl, also bei mir war es tatsächlich so. Also ich habe ja gesagt…
Thomas
Reden wir über zehn Jahre, über drei Jahre, über drei Monate?
Rolf
Ja, ich bin ja, was haben wir heute? 2019. Das heißt, die erste Fernsehsendung mit mir kam im Februar 2017. Das heißt, direkt danach kamen Altkunden auf mich zu und Exfreundin, das war sehr schön, dass man da wieder in Kommunikation kam. Also es hat was gebracht. Und dann muss man mal sagen, dass es jetzt diese Durchdringung hat, wie ich es mir vorgestellt habe. Das war tatsächlich nach zwei Jahren. Also Ende 2018 war sozusagen das Momentum, dass es spürbar wird und einfacher.
Thomas
Ja, deswegen daran sieht man wieder, dass das Konzept, wie ich meine Klienten begleite, nämlich über eine relativ lange Zeit, mindestens ein Jahr, viele deutlich länger, diese Kontinuität braucht es. Mir ist eben eingefallen, weil du gesagt hast, deine Kunden kommen. Es gibt ja diesen schönen Satz Der beste Kunde ist der Kunde, also nicht der Neukunde, sondern der Kunde, den du schon hast. Das ist eigentlich der beste Kunde, weil der ist am preiswertesten, der kennt dich schon, der war schon mal erfolgreich. Und wenn der so ein Medium findet, wo er sagt, ich erinnere mich wieder an ihn oder es kommt jetzt ein neuer Anlass, ein neuer Berührungspunkt, Touchpoints, wie so schön heißt. Das ist natürlich toll. Der beste Kunde ist der Kunde. Das ist also so eine Geschichte. Aber mir ist noch was ganz anderes wichtig. Und zwar es gibt ja in diesem Business, wo wir ganz, ganz viel lernen, wie wir uns präsentieren, wie wir überhaupt ein Angebot schreiben, wie wir Content verpacken, was für ein Businessmodell. Es gibt unglaublich viele Dinge. Vieles davon kann ich mir aneignen, indem ich lese, indem ich Videos anschaue in der Unternehmerakademie zum Beispiel. Ich glaube, es gibt keinen Bereich, der so sehr von der praktischen Übung abhängt wie dieser Bereich Medien oder?
Thomas Medienpräsenz.
Doch, Bühne.
Rolf
Also auch alles. Also immer so.
Thomas
Aber das ist ja vergleichbar. Aber du kannst was theoretisch lernen.
Rolf
Nein, du kannst aber du kannst kein Kommunikationsjob meiner Meinung nach ist vom Spiegel lernbar. Also ich war ja früher Profizauberkünstler, also als Kind, also mein Studium damit finanziert auf Kreuzfahrtschiffen und sonst was. Du kannst in deinem Zimmer, in deinem Kinderzimmer vor dem Spiegel stehen und die Begriffe alle perfekt beherrschen. Du wirst nur gut, wenn du vor Publikum gehst. Und auch damit zu leben und das ist das, was die Eitelkeit von vielen Know how Unternehmern leider herausfordert, dass sie dort teilweise sehr brutales, konkretes Feedback bekommen. Also in der Fernsehwelt noch anders. Im Training und sonst was kannst du dich noch hinwegs so ducken. Aber wenn ein Redakteur hinterher zu sagt: Das war nichts und der sagt es wirklich. Also die haben kein Interesse daran. Oder meinetwegen bei meinem ersten Fernsehauftritt im WDR.
Thomas
Also die sagen es nicht so freundlich, wie ich das immer denke, Wir melden uns.
Rolf
Ja, nein, wir telefonieren mal. Also ich habe im WDR Aktuelle Stunde einen Fernsehauftritt gehabt, bevor ich bestimmte Dinge für mich entwickelt und ausprobiert hatte. Und der war nicht gut, aber ich habe da keine Hemmungen gehabt und bin da angerufen, zu welchem Themenfeld er gesagt hat: Tut mir leid, das hat vor der Kamera nicht so funktioniert. Und dann sagen sie nicht: Ja, vielen Dank fürs Interesse. Die sind da relativ deutlich. Und das ist, glaube ich, auch das zu wissen, dass so viele einen sehen und auch so viele bewerten.
Thomas
Damit muss man leben können. Aber das ist ja trotzdem auch wieder ein spannendes Learning. Ich weiß, dass es viele Menschen gegeben hätte, die nach diesem Feedback gesagt haben: Okay, TV und ich, das sind zwei Welten, die kommen in diesem Leben nicht.
Rolf
Mehr zusammen. Da bin ich einfach Zauberkünstler und habe gesagt: Hey, ich habe das zum ersten Mal ausprobiert, lief nicht, da muss ich halt noch mehr ausprobieren.
Thomas
Und einer meiner Thesen ist eben, dass zum Unternehmer’-To’-Mut gehört, dass eines der ganz, ganz großen Geheimnisse Mut ist und dann den Mut zu haben: Okay, habe ich da ein scheiß Feedback bekommen? Was lerne ich daraus? Was war tatsächlich schlecht? Was war nur seine Laune? Was war vielleicht der Vorabend, den er da erlebt hat? Und was ziehe ich mir tatsächlich an? Und was kann ich vor allen Dingen tun, es zukünftig besser zu machen?
Rolf
Ja, also wie gesagt, ich könnte also in meinem Seminar wird genau dieser WDR’-Auftritt nochmal analysiert, welche Fehler meinerseits drin waren. Und es ist immer mein Fehler, weil ich habe die Redaktion nicht ausreichend gebrieft. Ich habe nicht vernünftige Fragen gestellt. Ich habe einfach keine Erfahrung gehabt. Und das Schöne ist ja, wenn man als so wie ich mich in bestimmten Sachen von Experten auch trainieren und coachen lasse, kann man ja mittlerweile auch, man muss ja nicht alles sich selber erarbeiten, so wie ich das gemacht habe, weil man kann ja so wie wir beide darüber sprechen, was sind Do’s and Don’ts, in die Medienlandschaft hineinzukommen. Und da gibt es eine ganze Menge an Fallstricken, die es verhindern, dass ich überhaupt in ein Auswahlverfahren hinein komme.